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Yao: Franz Kuhns gekürzte Hongloumeng-Übersetzung war für einen breiten Leserkreis bestimmt. Ist Ihre Übersetzung für Wissenschaftler und Sinologen gedacht?

R. S.: Nein, ganz und gar nicht. Meine Übersetzung richtet sich an den einfachen deutschen Leser, nicht an Sinologen. Ich habe mich bemüht, dem deutschen Leser das wirkliche Hongloumeng zugänglich zu machen. Ein Sinologe muss das Buch im Original lesen. Cao Xueqin hat zehn Jahre lang am Hongloumeng geschrieben, und auch ich habe zehn Jahre für die Übersetzung gebraucht. Ich glaube aber, dass meine Übersetzung nur ein Anfang ist, eine Initialzündung sozusagen, und ich hoffe, dass es in Zukunft eine deutsche Übersetzung geben wird, die besser ist als meine. In Japan z. B. gibt es sehr viele Übersetzungen des Hongloumeng, wodurch immer eine besser sein kann als die anderen. Mein Ideal von der Übersetzung des Hongloumeng ins Deutsche wäre ein deutsch-chinesisches Gemeinschaftswerk. Zuerst müsste ein deutscher Sinologe mit Hilfe eines chinesischen Sinologen oder Literaturwissenschaftlers das Hongloumeng bis ins letzte verstehen, und dann müsste er mit einem deutschen Dichter und einem deutschen Schriftsteller zusammen die beste deutsche Ausdrucksweise dafür zu finden suchen. So eine Kollektivarbeit wäre ideal, sie müsste ohne eigensüchtige Motive und ganz freimütig erfolgen. Durch immer wieder neue Diskussionen könnte die Übersetzung eine ganz andere Qualität erlangen. Ich bin mir aber darüber im klaren, dass die Kosten für so ein Projekt unter kapitalistischen Bedingungen sehr hoch sein würden, auch wäre der Zeitaufwand enorm. Darum wird es wohl nur meine Idealvorstellung bleiben.

Yao: Sind Sie zufrieden mit der Neuausgabe des Hongloumeng?

R. S.: Die von Woesler besorgte Ausgabe erscheint mir nicht eben ideal. Sie ist fehlerhaft und mit Problemen behaftet. Vor der Veröffentlichung hat Woesler mir eine Korrekturfassung zugeschickt, und ich war mit seinen „Korrekturen“ nicht einverstanden und habe darauf bestanden, dass er den Text so veröffentlicht, wie ich ihn übersetzt habe. Tatsächlich aber enthält die 2007 veröffentlichte Fassung viele Änderungen, die ich nicht sanktioniert habe. Der Titel zum Beispiel ist dem deutschen Leser kaum verständlich (Wolfgang Kubin vertritt eine ähnliche Auffassung; Anm. Yao). Ich war der Meinung, der eigentliche Titel müsste Die Geschichte vom Stein sein. Der Traum der roten Kammer war nur als Untertitel vorgesehen, jetzt aber ist er zum Haupttitel geworden. Hongloumeng ist keineswegs mit Der Traum der roten Kammer zu übersetzen. Für honglou gibt es im Deutschen kein Äquivalent. Kein Leser wird je begreifen, was eine „rote Kammer“ sein soll. Und „der Traum der ... Kammer“ ist ja kein Traum in der Kammer und kein Traum von der Kammer, sondern ein Traum, den die Kammer träumt. Darum ergibt der deutsche Titel des Buches überhaupt keinen Sinn. Mit dem englischen Titel The Dream of the Red Chamber ist es ähnlich. Schon 1885 hat der große englische Sinologe Herbert A. Giles auf das Problem hingewiesen. Kuhn schrieb noch „der roten Kammer“, Woesler aber hat „der Roten Kammer“ daraus gemacht. Nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung wird das Adjektiv groß geschrieben, wenn es um den Namen eines bestimmten Gebäudes geht. Kuhn hat den Titel des Buches eine halbe Seite lang erklärt, Woesler erklärt ihn nicht.

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