Nach Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 wurde das Projekt „ein Strom, zwei Flüsse“ zur landwirtschaftlichen Erschließung vom Zentralkomitee der KP Chinas und vom Staatsrat als ein Schwerpunktprojekt in den achten Fünfjahrplan aufgenommen und in eine zehnjährige Planung einbezogen. Mit seiner günstigen geographischen Lage, seinen klimatischen Bedingungen und den reichen Ressourcen an Wasser, Erde, Licht und Wärme bildet Lhasa den Mittelpunkt für die Erschließung von „ein Strom, zwei Flüsse“, und ist die Grundlage für den Aufschwung ganz Tibets. Um die planmäßige Durchführung der Erschließungsarbeiten zu sichern, haben das Parteikomitee der Stadt und die Stadtregierung ein Büro für die Erschließung und den Aufbau der Land- und Viehwirtschaft der Stadt Lhasa eingerichtet, das die Aufgaben von vier großen Erschließungsprojekten, nämlich dem vom WFP finanzierten Projekt 3357, dem Projekt „ein Strom, zwei Flüsse“, dem Projekt zur umfassenden land-und viehwirtschaftlichen Erschließung und dem Siebenjahresplan zur Armutsbeseitigung zu koordinieren hat. Die Erschließungsarbeiten begannen im Jahr 1990. In den letzten zwölf Jahren hat das Büro die Leitgedanken der land- und viehwirtschaftlichen Erschließungsbüros des Staates und des autonomen Gebiets für die umfassende Erschließung der Flusstäler-Landwirtschaft Lhasas erfolgreich umgesetzt. Die Grundprinzipien der Erschließung „Anpassung an die lokalen Gegebenheiten, mit leichterer Arbeit beginnen, dann mit schwerer Arbeit fortsetzen, Wert auf Effizienz legen“ wurden strikt befolgt. Man begann mit den Wasserbauprojekten. Es folgte die Umwandlung von Ackerfeldern mit mittleren und niedrigen Erträgen in Weideland. Die Steigerung der Produktion von Getreide, Öl und Fleisch wurde als Ziel benannt und strategische Maßnahmen wurden getroffen, um einen einheitlichen Landschaftsgestaltungsplan für Bergland, Gewässer, Äcker, Wälder und Straßen aufzustellen und zu verwirklichen, der Land-, Forst- und Viehwirtschaft sowie Nebengewerbe allseitig entwickeln und fördern soll. Projekte mit großem Produktionspotential, die mit Initiativen der Volksmassen zu realisieren waren, wurden bevorzugt. Gegenwärtig befinden sich Projekte in sieben Kreisen und einem Bezirk im Aufbaustadium. Dazu zählen 5,55 ha Ackerland, 1,43 ha für die Landwirtschaft urbar gemachtes Ödland, 0,66 ha zur Aufforstung geeignetes Ödland sowie für die Viehwirtschaft vorgesehene Landflächen.
Die Verwirklichung der land- und viehwirtschaftlichen Erschließungsprojekte und die umfassende Anwendung wissenschaftlich-technischer Maßnahmen haben die land- und viehwirtschaftlichen Bedingungen grundlegend verändert, das Produktionsniveau deutlich erhöht und die Ökosysteme im Umfeld Lhasas verbessert. Einschließlich der sieben Kreise und des Bezirks hat die Stadt Lhasa insgesamt 230 000 ländliche Bewohner und 38 000 ha Anbaufläche. In den letzten 20 Jahren seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik hat die Land- und Viehwirtschaft große Fortschritte gemacht:
1. Drei landwirtschaftliche Projekte mit Ackerbau als Schwerpunkt: die Projekte für Saatgut, Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Mechanisierung waren epochemachend für die landwirtschaftliche Produktion. Bei der Produktion von Getreide und Öl wurden mehrmals nacheinander gute Ernten erzielt. Die Anbaustruktur wird rationeller, die Sorten werden reichhaltiger. Der Zwischenfruchtanbau und der Mehrfachanbau wurden eingeführt. 1998 betrug die Getreideproduktion 165,28 Mio. kg. Das waren 90,82% oder 78,6648 Mio. kg mehr im Vergleich zu 1978.
