Tiefe Freundschaft zwischen Chinesen und Juden, Teil 3
Eine Liebesgeschichte zwischen einer jüdischen Frau und einem chinesischen Mann*
Von Yang Yiren
Im Jahre 1904 wurde Klara Blum als Tochter einer jüdischen Familie in Czernowitz in Rumänien geboren. Sie hasste ihren Vater, einen „Wucherer“. Deswegen hat sie 1915 ihre Heimat verlassen und lernte in Wien. 1922, nach Abschluss des Gymnasiums, studierte sie Psychologie und schrieb Gedichte, die in der jüdischen Zeitung erschienen. Im Jahre 1928 trat sie in die Sozialistische Partei Österreichs ein und schrieb für die Parteizeitung. 1933 trat sie aus der Partei aus und neigte zur Kommunistischen Partei. 1934 bekam sie eine Chance, eine Rundreise durch die Sowjetunion zu machen, anschließend arbeitete sie in der internationalen Bibliothek in Moskau. Dazwischen wurden fünf Gedichtbände von ihr herausgebracht. In einem auf Englisch verfassten Gedichtband gegen den faschistischen Krieg, der vom Internationalen Pen-Club ausgewählt, zusammengestellt und gedruckt wurde, findet sich ihr Gedicht auf der ersten Seite.
Im November 1937 lernte Klara Blum beim Zentrum des Internationalen Arbeitsdienstes in Moskau Zhu Rangcheng, einen chinesischen Dramatiker aus Shanghai, kennen.
Zhu Rangcheng war als Sohn eines aufgeklärten Unternehmers geboren worden. Als Kind bekam er eine gute Ausbildung. Sein Lehrer hatte nicht nur Kenntnis von den Büchern aus alter Zeit, sondern auch von Poesie; außerdem konnte er gut Streichinstrumente und Schach spielen und beherrschte die Kunst der Kalligraphie. Dieser Lehrer legte die Voraussetzungen für Rangchengs Karriere in der Zukunft. Nach dem Abschluss einer Missionsschule in Shanghai war er schon mit der englischen Sprache vertraut und hatte im Selbststudium Französisch, Russisch, Deutsch, Japanisch und Esperanto erlernt. Er praktizierte Kampfkunst, wie chinesisches Boxen, Fechten usw. Er spielte noch Tischtennis, Tennis, Violine und Klavier. Er sang gern Kunqu-Oper. Er interessierte sich für Malerei und Fotographie, erreichte dabei sogar ein gewisses Niveau. Er hatte große Phantasie, zum Beispiel baute er für seine Tochter in einem Zimmer eine Schaukel auf, die auf einem Querbalken hing.