„Die Chinesen haben mehr als ein Jahrhundert auf die Spiele in Beijing 2008 gewartet“, sagt Tu mit einem Lächeln. „Schon 1908 bei einem Leichtathletik-Treffen an der Nankai-Universität, organisiert von der Tianjin Young Men’s Christian Association, wurden drei markante Fragen auf die Wand der Sportanlage geschrieben: ,Wann wird China einen herausragenden Athleten zu den olympischen Spielen schicken?‘, ,Wann wird China ein herausragendes Team zu den olympischen Spielen schicken?‘ und ,Wann wird China in der Lage sein, die olympischen Spiele in Beijing auszurichten?‘“ Tu hat den Zeitungsartikel mit dieser Geschichte auf die erste Seite seines „Olympic Century“-Sammlerheftes geklebt. „Dies war das erste Mal, dass Chinesen den Wunsch geäußert haben, die olympischen Spiele in Beijing auszurichten“, sagt Tu stolz.
Am 13. Juli 2001, als Beijing den Zuschlag für 2008 bekam, hielt Tu Yueming Wache auf dem Platz des Himmlischen Friedens, die Kamera in der Hand. „Plötzlich kam eine Polizistin aus ihrem Auto gestürzt und rief mit den Armen wedelnd ,Beijing hat gewonnen‘“, erinnert sich Tu. „Von einem solch impulsiven Verhalten von Seiten der Polizei war ich sehr überrascht“. Als sich die frohe Kunde verbreitete, fielen sich wildfremde Menschen gegenseitig gratulierend in die Arme. Die Nationalflaggen der Händler auf dem Platz waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft, während aus den vorbeifahrenden Autos begeistert die Flaggen geschwenkt wurden. Wenn man Tu sechs Jahre nach diesen Ereignissen sieht, wird deutlich, dass er seine Briefmarken und die damit verbundenen Erinnerungen äußerst hoch schätzt: „Wenn ich mir diese Schätze angucke, die ich über Jahrzehnte gesammelt habe, dann ist es, als würde ich in die Vergangenheit schauen.“