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Wie habe ich Chinesisch gelernt? Ein Rückblick nach 20 Jahren

Von Leo Leeb, geboren 1967 in Österreich, seit 1995 in Peking, seit 2004 an der Renmin University of China (Volksuniversität, Abteilung für Literatur, Professor der klassischen Sprachen Griechisch, Latein und Althebraeisch, und für klassische Literaturgeschichte.)

Als ich im September 1988 (vor 20 Jahren!) an der Fujen Universität in Taiwan begann, Chinesisch zu lernen, habe ich die chinesische Sprache als eine sehr alte, unveränderliche, mystische Sprache angesehen, die tiefe Weisheit in sich birgt. Damals dachte ich, die chinesischen alten Bücher könnten so wichtig sein wie die klassischen Schriften des europäischen Altertums, und deshalb wollte ich unbedingt in der Lage sein, diese alten Schriften lesen zu können.

In meiner Heimat Österreich hatte ich kein einziges chinesisches Schriftzeichen gelernt, und so begann ich in Taiwan ganz von vorn, nämlich mit der Lautschrift für die Schriftzeichen, die in Taiwan benutzt wird. Bald kaufte ich ein Chinesisch-Englisches Wörterbuch und schrieb jeden Tag die Zeichen, die zu einem Radikalzeichen gehören, auf Vokabelkärtchen (es gibt etwa 200 Radikalzeichen). Die Wörterbücher in Taiwan sind nämlich nach den Radikalzeichen geordnet, die in Kontinental-China nach dem ABC. Weil ich mich in dieser Zeit aber so sehr auf das geschriebene Chinesisch verlegte, konnte ich auch nach einem Jahr noch nicht gut sprechen oder die Chinesen verstehen, aber ich war stolz auf meine Errungenschaft: ich konnte lesen! Ich kaufte auch bald das Buch von Laozi (Daodejing) und die Analecta von Konfuzius. Als ich diese mehr als 2000 Jahre alten Bücher langsam lesen konnte, war ich sehr froh, denn ich konnte die Äußerungen der alten Weisen in der Originalsprache lesen. 

Auch wer nicht Chinesisch oder Sinologie studiert hat, weiss, dass die Chinesen viele Sprichwörter haben. Ich hatte von Anfang an großes Interesse an diesen Sprichwörtern und habe ein zweibändiges Chinesisches Sprichwörter-Wörterbuch fast ganz auf Karteikarten geschrieben, die ich dann wieder thematisch geordnet habe. Das war die Arbeit vom Sommer 1989. Ich weiss noch genau, auf der ersten Seite jenes Wörterbuches stand der Ausdruck „Ein Mensch versteht das Dao, und dadurch kommen auch Hunde und Hühner in den Himmel“. Ich habe das damals ganz begeistert als „Jesus versteht das Dao und alle werden gerettet“ interpretiert, obwohl das Sprichwort eher als „Nepotismus verhilft den Verwandten zu Reichtum“ zu verstehen ist. Damals wollte ich in allen chinesischen Sprichwörtern eine tiefere Weisheit sehen, oder wenigstens Ideen, die der westlichen Tradition in manchem ähnlich sind. Seither haben mich die chinesischen Sprichwörter immer begleitet, im Gespräch habe ich gern und oft Sprichwörter benutzt, zum Teil um einen Witz zu machen, aber auch um etwas zu kritisieren, denn mit einem gefeilten Ausdruck kann man auch Dinge sagen, die sonst andere verletzen würden. Da kann man dann bemerken, dass „das Ohr sich gegen ein ehrliches Wort sträubt“ (zhongyan ni er) und dass „eine gute Medizin bitter schmeckt“ (liang yao ku kou). Ich wollte auch etwas kreativ mit den Sprichwörtern umgehen, so habe ich z. B. zwei gegensätzliche Sprichwörter zusammengehängt, wie etwa „ru jing sui su“ (in einer neuen Umgebung muss man sich anpassen) und „tong liu he wu“ (wer sich anpasst, wird angesteckt und verdorben wie die anderen). Natürlich haben das nicht alle als „Kreativität“ aufgefasst, sondern einige meinten, das sei eine „Verdrehung“ der Sprichwörter. 

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Hengshan-Gebirge in der Provinz Hunan

Das Hengshan-Gebirge liegt im Kreis Hengshan. Es ist das südliche der bekannten Fünf Gebirge Chinas. Das Gebirge erstreckt sich einige hundert km und soll 72 Gipfel tragen. Die bekanntesten sind Zhurong, Tianzhu, Furong, Zigai und Shibing. Mit 1290 m ist Zhurong der höchste Gipfel.
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