|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Friendly Links: |
China.org.cn |
Beijing Rundschau |
Radio China International |
China im Bild |
Konfuzius-Institut Düsseldorf |
www.Chinafreunde.de |
www.gdcfsiegen.de |
http://www.chinaseiten.de |
Die chinesische Tuschemalerei auf neuen Wegen
Von Susanne Buschmann
Tuschemalerei – diesen Begriff assoziieren viele Deutsche mit Darstellungen von Blumen, Bäumen, Landschaften oder Vögeln und manchmal auch menschlichen Figuren auf traditionellen chinesischen Rollbildern, die einen fremdartigen ästhetischen Reiz auf den Europäer ausüben. Hin und wieder hängt sich ein Kunstliebhaber hierzulande auch ein solches Bild an die Wand, weil ihn die schlichte Schönheit der Darstellung bezaubert.
Was sich dem Blick des Betrachters seit Ende Juni 2008 im Staatlichen Museum zu Berlin beim Betreten der großen Sonder-Ausstellungshalle in Berlin-Dahlem darbietet, sprengt jedoch alle bisher noch vorhandenen europäisch-romantischen Vorstellungen von chinesischer Tuschemalerei. Allein die unerwartet großen Formate zahlreicher ausgestellter Bilder verblüffen. Vor allem aber sind es neben der ausgezeichneten künstlerischen Qualität die Darstellungs- und Themenvielfalt, die künstlerische Individualität und die ausgesprochen expressive Ausstrahlung der Exponate, die den Betrachter gefangen nehmen. Das ist nicht verwunderlich, sind die an der Ausstellung beteiligten Maler doch in China sehr bekannte und hoch geschätzte Künstlerpersönlichkeiten.
„Zeichen im Wandel der Zeit“ heißt die bemerkenswerte Berliner Ausstellung, die ebenso wie ihr Gegenstück in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die chinesische Tuschemalerei der Gegenwart zum Inhalt hat. Die in Beijing konzipierte Schau umfasst insgesamt 130 Meisterwerke. Sie zeigt die außergewöhnliche Vielfalt der Tuschemalerei, die aufgrund ihres philosophischen Gehalts besonders repräsentativ für die chinesische Kulturgeschichte ist, erstmals außerhalb Chinas. Die zweigeteilte Ausstellung – mit den Schwerpunkten „Mensch“ in Berlin und „Landschaft“ in Dresden - ist das Ergebnis einer langjährigen und intensiven Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen Kulturinstitutionen. Besonders betrifft dies das gemeinsame Wirken der drei staatlichen großen deutschen Museen in Berlin, Dresden und München mit dem National Art Museum of China (NAMOC) in Beijing und seinem Direktor Fan Di ´an. Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler und Chinas Staatspräsident Hu Jintao haben gemeinsam die Schirmherrschaft über die einmalige Schau übernommen.
Es fällt schwer, einzelne Werke aus der überwältigenden Schau in Berlin herauszuheben. Die Handschriften der Künstler sind so mannigfaltig, die Themen so unterschiedlich ! Dennoch spiegelt sich bei allen ein sehr deutliches gemeinsames Anliegen wider. Das ist das Bemühen, die traditionelle chinesische Tuschemalkunst auf neue, moderne Weise zu nutzen und neue Wege in der Tuschemalerei zu beschreiten, ohne auf das Althergebrachte völlig zu verzichten. Damit liefern die ausgestellten Werke ein sehr eindrucksvolles und praktisches Beispiel, wie die Antwort dieser Maler auf die in China heute nicht nur unter Künstlern viel diskutierte Frage nach einer möglichen Verbindung zwischen chinesischer Tradition und Moderne aussieht. Die ausstellenden Künstler haben diese schwierige Beziehung zwischen der alten chinesischen Kultur, deren gewichtigen Bestandteil „shui mo“ - die Tuschemalerei - darstellt und dem künstlerischen Einfluss aus dem Westen sowohl in den ausgewählten Sujets als auch in ihren Techniken auf ihre Weise verarbeitet.
Zu nennen sind in diesem Zusammenhang nur beispielhaft das aus fünf Papierbahnen zusammengesetzte und sechs Meter breite Bild „Aktien, Aktien“ von Li Xiaoxuan, das sich mit der „Goldrausch“-Atmosphäre in der heutigen chinesischen Stadtgesellschaft auseinandersetzt, die symbolhaften Peking-Oper-Figuren von Ma Shulin, die anrührenden Bauerngestalten von Yuan Wu, die von seiner Beschäftigung mit dem modernen Realismus zeugen, oder die zarten, geheimnisvollen Wandschirm-Darstellungen der Malerin Wang Yanping. Diese und andere Bilder sprechen eindrucksvoll von der kritischen Auseinandersetzung der Maler mit dem Leben in der Großstadt, der modernen Stadtlandschaft und dem Schicksal der Menschen, die unentrinnbar der harten Realität der Urbanisierung ausgesetzt sind. Spätestens hier wird deutlich, dass das Spannungsfeld zwischen kulturellen Traditionen Chinas und Modernität sich nicht vorrangig als Reaktion auf Einflüsse aus dem Westen aufgebaut hat. Vielmehr sind es die explosionsartig verlaufenden Wandlungen in der chinesischen Gesellschaft selbst, die den Künstlern neue Antworten abverlangen.
Das sind Themen, die auch uns aus der deutschen und europäischen Malerei im Prinzip vertraut sind. Ihre Einbettung in die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse des gegenwärtigen China – das ist ganz neu für den deutschen Betrachter. Die virtuose Beherrschung des Pinsels, die Metaphern und Anspielungen auf die alte chinesische Kultur, die Anregung der Imagination des Betrachters, damit er das vom Maler Angedeutete in seinen eigenen Gedanken vollendet, verbinden sich deutlich mit Elementen der westlichen modernen Malerei, an deren genauer Kenntnis die chinesischen Maler keinen Zweifel lassen.
Die Eindrücke, die die Zwillings-Ausstellung in Berlin und Dresden vermittelt, lassen erahnen, dass sich in China eine eigene große und sehr differenzierte Kunstszene entwickelt hat, die für uns voller Überraschungen steckt. Eine Entsprechung im Westen wird man wohl vergeblich suchen. So sind diese Expositionen nicht nur von rein künstlerischer Bedeutung. Sie können dazu beitragen, das in Deutschland nach wie vor eurozentrisch geprägte China-Bild aufzulockern und das Verständnis für China und seine eigenständige Kultur zu verbreitern und zu vertiefen.
![]() |
Herzlich willkommen zur ersten Nummer des Online-Magazins China heute! |
downloaden |
Bildung und Kultur mehr |
![]() |
Gesundheit mehr |
Reisen mehr |
Weltgeopark Yuntaishan in der Provinz Henan Der Geopark Yuntaishan gehört zur zweiten Gruppe der vom Ministerium für Territoriale Ressourcen genehmigten Geoparks auf Staatsebene. Am 13. Februar 2004 wurde er von der UNESCO zum Weltgeopark erklärt. Der 556 qkm große Weltgeopark liegt im Kreis Xiuwu der Stadt Jiaozuo. |
Städte mehr |
Schreibwerkstattmehr |
|