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Neben der Übersetzungsarbeit schrieb Han Buge noch Artikel für Fachmagazine. Zum Beispiel wurden seine Artikel über Hafenbau in der chinesischen Zeitschrift „Ingenieurwesen“ veröffentlicht. Er verfasste noch Beträge über Lu Ban für die Kolumne „Bauwesen“, die in der Zeitschrift „Far Eastern Review“ in Shanghai erschien. Lu Ban lebte etwa in der Zeit von 770 bis 476 v.u.Z., der so genannten „Frühlings- und Herbstperiode“. Er schuf die Sturmleiter und die Steinmühle, und darüber hinaus noch Zimmermannswerkzeug. Er galt als Vorfahr der antiken Zimmermänner und wurde deshalb von Hamburger hochgeschätzt. 

Bei der Arbeit hatte Hans Georg Adolf Hamburger immer ein Notizbuch bei sich. Wenn er chinesische Fachliteratur las, schrieb er sorgfältig und exakt die chinesischen Schriftzeichen auf sowie Personen- und Ortsnamen. Wenn man die Notizen liest, sieht man sofort, dass sie von einem akkuraten Ausländer geschrieben sind. 

In Deutschland hatte er schon Englisch, Französisch und auch Latein und Altgriechisch gelernt. In China begann er, Chinesisch zu lernen. Später konnte er nicht nur Zeitung lesen, sondern auch kleine Broschüren, die sich mit dem Inhalt bekannter chinesischer Romane befasste, verstehen.  

Hans Georg Adolf Hamburger war ein Mann, der vielseitige Interessen hatte. Er interessierte sich nicht nur für Wissenschaft und Technik, sondern auch für Literatur, Geschichte, Philosophie und sogar Musik und bildende Kunst. Deshalb las er viel; außerdem übte er gemeinsam mit Chinesen Schattenboxen. 

In den Augen seiner Kollegen war Hamburger jemand, der sich in seine Bücher vergrub und sich gleichgültig gegenüber Ruhm und Geld verhielt. Nach der Gründung der Volksrepublik China gab er der Forderung der Regierung folgend seine Nebenberufe auf. Deshalb konnte er im Stadtbauamt nur das geringe Gehalt eines einfachen chinesischen Mitarbeiters verdienen. Sein Einkommen verringerte sich spürbar, doch beschwerte er sich nicht, sondern passte sich diesen Verhältnissen an.  

Im Alter von 50 Jahren war er immer noch ledig. Durch die Vermittlung einer Kollegin lernte er dann aber eine chinesische Frau mit dem Namen Lei Wenxiu kennen und heiratete sie später. Sie war eine typische chinesische Hausfrau. Seine Hochzeit wurde von engen Freunden vorbereitet, darunter Wang Zhengben, einer der Kommilitonen Hamburgers in Deutschland und auch einer seiner damaligen Kollegen im Stadtbauamt. Der Leiter des Stadtbauamts war Trauzeuge. Hamburger fühlte sich in China offenbar zu Hause. Nach der Hochzeit führte er ein glückliches Leben, denn seine Frau Lei bereitete ihm drei Mahlzeiten zu und erledigte alle Hausarbeiten. Zwischen den beiden, dem hoch gebildeten Ingenieur und einer einfachen Frau, bestand ein greifbarer Unterschied. Nicht nur war die Ausbildung unterschiedlich, sondern auch die Lebensgewohnheiten wichen voneinander ab. Zudem hatten die beiden auch noch Schwierigkeiten bei Gesprächen. Trotzdem Hamburger Chinesisch sprechen konnte, war er nicht in der Lage seine tieferen Gefühle zum Ausdruck zu bringen oder den genauen Sinn chinesischer Ausdrücke zu erfassen. Deshalb regte es oft zum Lachen an, wenn er Ausdrücke verwendete, die den Sinn dessen, was er eigentlich sagen wollte, nicht wiedergab. Trotz aller Unterschiede zwischen den beiden achteten und liebten sie sich. Zudem war Hans ein zugänglicher, fröhlicher und nachgiebiger Mann. Deshalb kamen die beiden miteinander gut aus. Leider hatten sie keine Kinder, adoptierten aber die Tochter der jüngeren Schwester von Lei Wenxiu. Diese Tochter machte die Familie lebhaft und froh. Als sie in der Grundschule die Lautumschrift der chinesischen Sprache lernte, lernte Hamburger mit ihr gemeinsam. Später heiratete diese Tochter und bekam einen Sohn und eine Tochter und machte Hamburger so zum Großvater, worüber er überaus glücklich war. 

Als Ausländer befasste Hamburger sich nicht mit chinesischer Politik. Im Jahr 1966 begann die „Kulturrevolution“, die er so gar nicht verstehen konnte. Zum Glück traf ihn keine Kritik, so dass er weiterhin ein friedliches Leben führen konnte. Aber alle Chinesen hielten sich vom ihm fern, nicht nur seine Kollegen, mit denen er gut zusammenarbeitete, sondern auch Frauen und Männer, mit denen er morgens Schattenboxen übte. Er bekam kaum noch Besuch. Das alles verstand er gar nicht. Er fühlte sich sehr einsam, verbittert und enttäuscht. Da er eine solche Art der menschlichen Beziehung nicht aushielt, fiel im wieder ein, dass er im Jahre 1955 und 1960 eine Einladung von der Regierung der DDR bekommen hatte, nach Deutschland zurückzukehren. Damals hatte er abgelehnt, doch jetzt wollte er dieses Angebot doch noch annehmen. 1968 verließ er mit seiner Frau Shanghai, wo er 30 Jahre lang gelebt hatte und das er als seine zweite Heimat betrachtete. Er begann Unterricht an der Technischen Universität Dresden zu geben. Obwohl er in Dresden ein friedliches und gemütliches Leben führte, träumte er aber oft davon, nach Shanghai zurückzukehren. Er liebte seine Tochter und ihre Kinder, die in China blieben, und wollte sie besuchen, weshalb er Ende September 1972 mit seiner Frau wieder nach Shanghai kam. Die menschlichen Beziehungen zu Ausländern hatten sich jedoch noch nicht geändert. 1976, nach der „Kulturrevolution“, beantragte er ein Visum für China. Aus verschiedenen Gründen wurde ihm dieses Visum nicht erteilt. Hamburger wartete auf die Erteilung des Visums und träumte sehnsüchtig, wieder in Shanghai sein zu können. Zwei Jahre später, nämlich 1978, wurde das Visum endlich erteilt. Als er es in die Hand nahm, ging er auf die Straße und sagte vor sich hin: „Nach Shanghai zurück! Nach Shanghai zurück!“ Er war so froh, dass er alles um sich herum vergaß. Er verließ den Gehsteig und lief auf die Fahrbahn, als ein Auto vorbeifuhr und keine Zeit mehr hatte, rechtzeitig zu bremsen. Hamburger wurde vom Auto angefahren und verletzt. Oberschenkelknochen und Handgelenk waren gebrochen und auch der Kopf wurde in Mitleidenschaft gezogen. Nach der medizinischen Behandlung war klar, dass er überleben würde, jedoch war er seither bettlägerig. Das bedeutete für ihn, dass er nicht mehr nach Shanghai konnte. Im Jahr 1982 starb er, ohne seinen Wunsch, wieder in seine zweite Heimat Shanghai reisen zu können, erfüllt zu haben.  

*Dieser Artikel bezieht sich auf den Artikel „Han Buge – jüdischer Bauingenieur, der in Shanghai seine zweite Heimat fand“ aus dem Buch „Die kulturellen Eliten der Juden in Shanghai“ von Xu Buzeng.

 

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Der Geopark Yuntaishan gehört zur zweiten Gruppe der vom Ministerium für Territoriale Ressourcen genehmigten Geoparks auf Staatsebene. Am 13. Februar 2004 wurde er von der UNESCO zum Weltgeopark erklärt. Der 556 qkm große Weltgeopark liegt im Kreis Xiuwu der Stadt Jiaozuo.
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