Grenzstelle Yadong
Yadong heißt in tibetischer Sprache Chomo und bedeutet „Bergschlucht eines tobenden Flusses“. Yadong liegt in einem Tal am Südhang des mittleren Himalaja in 3000 m Höhe, auf 27° 4´ nördlicher Breite und 88° 9´ östlicher Länge und grenzt an Sikkim und Bhutan. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Yadong allmählich zu einer wichtigen Passage für den Handel zwischen China und Indien. In den ersten Jahren nach der friedlichen Befreiung Tibets war es der größte Grenzhandelsplatz. Gegenwärtig gewinnt Yadong allmählich seine frühere Bedeutung als Markt dieses Grenzgebietes zurück. Wichtige Handelseinrichtungen wurden aufgebaut oder wiederhergestellt. Yadong liegt 300 km von Thimbu, der Hauptstadt Bhutans, 100 km von Gangtok, der Hauptstadt Sikkims, 400 km von der indischen Küstenstadt Kalkutta und 460 km vom Lhasa entfernt. Diese Städte sind untereinander durch Straßen und Eisenbahnen verbunden. Yadong ist ein wichtiger Kreis an der Grenze. Die Bemühungen Chinas, die erneute Öffnung der Handelsstelle Yadong auf Basis gegenseitiger Gleichbehandlung mit Indien zu vereinbaren und auf diesem Weg auch den Anschluss an den Überseehandel Südasiens zu erhalten, sind nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung Tibets, sondern auch für die Indiens und anderer Nachbarländer von großem Nutzen.
Seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 gedeiht die Wirtschaft in Yadong und die Gesellschaft ist stabil. Der jährliche nicht-staatliche Handelumsatz betrug vier Mio. Yuan, was die energische wirtschaftliche Stellung dieses wichtigen Grenzgebietes demonstriert. Wer lange Zeit in Tibet gelebt hat, sagt: „Wer nicht in Yadong war, kennt die Schönheit des Plateaus nicht.“ In den letzten Jahren kamen viele Touristen nach Yadong. Bald soll die Grenzstelle wieder nach außen geöffnet werden. Gegenwärtig wird im Kreis die Grenzöffnung vorbereitet. Infratruktuerelle Einrichtungen wie Straßen, Brücken und Stromleitungen wurden bereits fertiggestellt, ebenso das von Shanghai mitfinanzierte Gebäude für den Grenzhandel, das mit staatlichen Investitionen errichtete Postgebäude, das Bürogebäude von Bank of China, das Gebäude für das Finanzwesen und das Gebäude für die Steuerbehörde. Die neuen Gebäude passen sich in die architektonischen Besonderheiten Yadongs ein und haben ein herrliches Stadtbild entstehen lassen. „Erst im Yadong-Tal sieht man die ganze Schönheit Yadongs.“ Blickt man vom Bergkamm auf Yadong, scheint die Stadt eine im Himalaja eingelassene Perle zu sein. Sie zieht mit ihrem besonderen Charme Gäste aus allen Himmelsrichtungen an.