Am Anfang der Zusammenarbeit verstand das Ehepaar Fleck die chinesischen Kollegen nicht. Deshalb nahm es als ein in Europa bekanntes Regisseurseherpaar noch eine leicht arrogante Haltung gegenüber den chinesischen Kollegen ein. Während der Zusammenarbeit mit Fei Mu und mit der Schauspielerin Ying Yin sowie mit dem Schauspieler Shi Hui erkannte es die Fähigkeiten der chinesischen Kollegen und schätzte diese nicht länger gering. Eines Tages fragte Jokob Chen Shaozhou, den Bühnenbildner: Kannst Du in fünf Tagen eine Kulisse aufbauen? Anschließend bekam er zur Antwort: Dafür reicht eine Nacht aus. Herr Chen ging nach dem Abendessen auch noch ins Kino, erst danach begann er mit seiner Arbeit. In einer Nacht baute er eine Kulisse. Sobald er sich die Hände nach der Arbeit gewaschen hatte, hörte er es an der Tür klopfen. Da stand der Assistent von Jakob Fleck vor der Tür. Er war gekommen, um die Arbeit von Chen zu prüfen. Nachdem Jakob Fleck die Information bekam, dass alles zur Zufriedenheit fertig gestellt wurde, sagte Fleck zu Chen Shaozhou: Mit deinen Fähigkeiten wirst du in Europa sicher reich werden. Die Flecks planten, den Film "Kinder der Welt" in Europa und in den USA anlaufen zu lassen. Zwei Kopien jeweils in Chinesisch und in Englisch wurden erstellt. Um Synchronisationsmitarbeiter anzuwerben, schalteten die Flecks auch Anzeigen. Ohne die japanische Besetzung Shanghais wäre der Film "Kinder der Welt" als erster chinesischer Film im Ausland angelaufen.
Am 18. Februar 1943 gab das japanische Besetzungsregime bekannt: Ein Ghetto für Juden wird eingerichtet. Alle jüdischen Flüchtlinge, die seit dem Jahr 1937 in Shanghai waren, mussten innerhalb von drei Monaten in dieses Ghetto ziehen. Die Flecks waren mit anderen jüdischen Flüchtlingen in die Isolierung gezwungen und wohnten in einer 10 Quadratmeter großen Stube, die in einem alten Lager eingerichtet und mit Trennwänden separiert war. Sie führten ein sehr eingeschränktes Leben und mussten vom Verkauf ihrer Kleidung leben. Vom 1941 bis zum 1945 war Luises Gewicht von 120 auf 83 Pfund und Jakobs von 162 auf 110 Pfund gesunken. Nach der japanischen Kapitulation in August 1945 wagten sie nicht, dass Ghetto zu verlassen und in eine andere Gegend zu ziehen. Im Jahr 1947 verließen die Flecks Shanghai und gingen nach Wien zurück. Luise, die zu den Pionierinnen des österreichischen Stummfilms zählt, verstarb im Jahr 1950 mit 77 Jahren. Drei Jahren nach ihrem Tod verstarb auch Jakob im Alter von 72 Jahren.
In November 1986 veranstaltete das Zentrum für Film und Kultur in Hongkong die Filmausstellung zur Erinnerung an den Schauspieler Shi Hui. Dabei wurde über 16 Filme berichtet, in denen Shi Hui die Hauptrolle spielte oder Regie führte. Darunter war der Film "Kinder der Welt". Leider wurde er nicht vorgeführt, weil keine Kopie aufgefunden werden konnte. Etwa acht Jahre später wurde dieser Film, der ungefähr 50 Jahre lang verschollen war, während der internationalen Filmwoche in Wien endlich wieder vorgeführt. Gleichzeitig wurde über das Leben und den künstlichen Erfolg der Filme der Flecks berichtet. Ihr Beitrag ist in die österreichische Filmgeschichte eingegangen. Auch die Shanghaier Bevölkerung wird den Film "Kinder der Welt" und seine Bedeutung als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Flecks und chinesischen Filmkünstlern nie vergessen.