II.
Diese vom Marktgeschehen dominierten Kritiker untergraben nicht nur ihre Glaubwürdigkeit bei den Buchlesern, sie ziehen auch die Literaturkritik allgemein in Mitleidenschaft, so dass diese auch mit an öffentlichem Ansehen verliert. Daher ist es nur folgerichtig, dass man in letzten Zeiten in den Kulturteilen und -beilagen der chinesischen Zeitungen vermehrt und immer erneut scharfe Kritiken bzw. heftige Attacken gegen die Kritiker lesen konnte, die wir hier in den Blick gefasst haben. Die veröffentlichten Kritiken erinnern an die Pflicht der Literaturkritik zum gesellschaftlichen Schutz der Bücher als Kulturgüter, heben die Literaturkritik als eine Verkehrsform hervor, in der die intellektuelle und künstlerische Innovation transportiert und kritisch ausgewählt und gesichtet werden sollte, beargwöhnen die vor dem Markt kapitulierenden oder kapituliert habenden Kritiker als Marktagenten, werfen ihnen Verlust an Sprache, an Werten, an Geist und an Haltung vor, bezichtigen sie des Mangels an Urteilsvermögen, an Aufrichtigkeit, an gutem Geschmack und machen sie für den „Verfall der Literaturkritik“ verantwortlich.