Anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes waren die Etagen und Geschäfte mit über 450 chinesischen Lampions, mit roten Glücksknoten und Drachen geschmückt, so dass man sich fast nach China versetzt fühlte. In der Nähe des hinteren Eingangsportals, von dem aus man direkt auf das Bundeskanzleramt blickt, befand sich die große Bühne für die Darbietungen der chinesischen Künstler. In der darunter liegenden Etage konnten die Besucher die Exponate chinesischer Kunsthandwerker aus Chongqing bewundern.
Am Donnerstag, dem 7. Februar, wurde nachmittags das Fest eröffnet. Die in großer Zahl erschienenen deutschen und chinesischen Zuschauer begrüßten dazu den Botschafter der VR China in Deutschland, Ma Canrong, sowie den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Reinhard Silberberg und den Bahnhofs-Manager. Die hochrangigen Gäste machten in ihren Begrüßungsworten deutlich, dass durch die gemeinsamen Anstrengungen des Managements und der Mitarbeiter des Berliner Hauptbahnhofs, der Botschaft der VR China und des chinesischen Kulturministeriums die vier Tage währende große Veranstaltung ermöglicht wurde.
So manche der zeitweise an die 2000 Zuschauer und Zuhörer, die sich dicht um das Bühnenpodium drängten, auf den Stufen der breiten, der Bühne gegenüber liegenden Treppe standen oder von der Galerie der höheren Ebene herabblickten, erlebten wohl zum ersten Mal chinesische Bühnenkunst „live“. Nicht nur der Erhu-Künstler Liu, sondern ebenso die Musiker, die den traditionellen chinesischen Instrumenten Suona, Dizi, Pipa, Sheng, Leiqin und Hackbrett kunstfertig vorgetragene Melodien entlockten, ernteten starken Applaus. Freilich, manche Klänge wurden durchaus als fremd und gewöhnungsbedürftig empfunden. Aber man war ja gerade deswegen hierher gekommen, um Chinesisches aus der Nähe zu hören und zu sehen. Und das wurde so meisterhaft dargeboten, dass sich niemand dem Reiz dieser Musik entziehen konnte, zum Beispiel der Suona-Trompete, mit der Wang Lei die verschiedensten Vogelstimmen hervorzuzaubern wusste.