Stimmen
aus dem Volk zu den zwei Tagungen
Während der beiden Tagungen haben sich viele Menschen
durch verschiedene Medien zu den behandelten Themen geäußert. Im
folgenden sind einige der Meinungen wiedergegeben.
Man sollte sich davor hüten, die Erschließung
des Westens zu einem „Großen Sprung nach vorne“ zu machen.
Die Erschließung des Westens ist schon seit einiger
Zeit ein wichtiges Thema für das chinesische Volk und war ebenfalls
ein Topthema der zwei Tagungen. Ein Internet-Teilnehmer hat dafür
folgende Meinung vertreten . Für die Erschließung des Westens werde
viel Stimmung gemacht, aber sie solle auf keinen Fall zu einer Massenbewegung
werden. Die Erschließung des Westens sei eine wirtschaftliche Unternehmung,
( obwohl politische Elemente hinzugefügt werden könnten). Man solle
deshalb nach dem Gesetz des Marktes handeln. Die Pflicht der Regierung
bestehe darin, gute Rahmenbedingungen für die Erschließung und für
Investitionen zu schaffen, als Ansporn bestimmte Geldsummen zur
Verfügung zu stellen, aber in keinesfalls alle Aufgaben auf sich
zu nehmen und sie allein auszuführen.
Eine Stimme gegen den Antrag „Frauen sollen in
die Familie zurückkehren“
Das PKKCV- Mitglied Wang Xiancai hat mit folgenden
drei Begründungen den Antrag „Frauen sollen in die familie zurückkehren“
gestellt: 1. Bei berufstätigen Ehepaaren gäbe es viele Nachteile
für die Familie, insbesondere für die Erziehung der nächsten Generation.
2. Frauen, die einen starken wirtschaftlichen Rückhalt hätten, und
Frauen, deren Gehalt nicht hoch sei, sollten auch aus wirtschaftlichen
Gründen zuhause bleiben. 3. Frauen, die wegen der Familie die Arbeitsstelle
verlassen hätten, solle Unterstützung gegeben werden, und die soziale
Fürsorge für sie solle beibehalten werden. Der Staat solle Maßnahmen
treffen, damit der Ehemann mehr Gehalt – um 50% mehr - bekäme.
Wangs Antrag ist nicht plausibel, und zwar aus
folgenden Gründen: 1. Nach Wangs Begründung müsste auch ein Ehemann,
der kein hohes Gehalt hat, auch die Arbeitsstelle verlassen, um
den Haushalt in der Familie zu führen. Weshalb sollen nur Frauen
ihren Beruf aufgeben ?
2. Das Sozialversicherungssystem, die Einrichtungen
der sozialen Fürsorge und das Bildungssystem sind noch nicht vervollständigt.
Wenn verheiratete Frauen, insbesondere, jene, die kein hohes Gehalt
haben, nur den Haushalt führen, verlieren sie leicht den Kontakt
mit der Gesellschaft, was sich auch negativ für die Harmonie der
Familie und die Erziehung der Kinder auswirken würde. Außerdem könnten
solche Frauen ihr Bildungsniveau nicht erhöhen, doch nur mit der
Erhöhung des Bildungsniveaus der Frauen könne das Bildungsniveau
des ganzen Volkes angehoben werden.
3. Frauen haben in manchen Berufen Stärken, die
die Männer nicht haben. Das zeigt sich besonders deutlich im Bildungswesen,
in der Gesundheitspflege, bei der Behandlung menschlicher Beziehungen,
und bei der Schlichtung von Streitigkeiten sowie und auch in manchen
Bereichen der Informationstechnik. In der heutigen Gesellschaft
gibt es nicht viele Familien, die vom Mann allein ernährt werden
können. Von den konkreten Gegebenheiten des Landes ausgehend sollten
die berufstätigen Frauen unterstützt werden, damit sie an ihren
Arbeitsstellen gute Leistung erzielen.
Es werde die Frage aufgeworfen, ob der NVK verkleinert
werden solle.
Die Zahl der Abgeordneten sei zu hoch, hieß es,
man sehe zu viele bekannte Gesichter. Die Abgeordneten sollten jünger
sein und mehr Berufsgruppen angehören. Manche Abgeordneten pflegten
zu wenig Kontakt und Meinungsaustausch mit der Bevölkerung. Das
System des Volkskongresses bedürfe einer Reform. Vor allem solle
die Periode des Volkskongresses auf vier Jahre reduziert werden,
fünf Jahre seien zu lang.
Chinesische statt westlicher Kleidung
Auch solche Vorschläge kommen aus der Bevölkerung.
Der Volkskongress sei eine große Sache in China, doch die Teilnehmer
trügen fast ausnahmslos westliche Anzüge. Besser wäre es, die Angeordneten
trügen Sun-Yatsen-Anzüge trügen, damit chinesische Eleganz demonstriert
würde.
Höchste Zahl der Anträge, Beifall für die Abgeordneten
Cai Xiangshan, Mitarbeiter des Untersuchungsbüros
des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses der Stadt Weifang,
Provinz Shandong, sagte, er habe auf der 4. Tagung des 9. NVK erfahren,
dass bis zum 12. März 1040 Anträge vorgelegt worden seien. Das sei
die höchste Zahl von Anträgen seit dem 6. NVK. Er freue sich darüber
und sei sehr ermutigt.
Aus verschiedenen Gründen seien in den letzten
Jahren auf Tagungen mancher lokalen Volkskongresse nicht viele Vorschläge
und Anträge gestellt worden. Insbesondere Anträge mit kritischem
Inhalt seien selten gewesen.
Auf der 4. Tagung des 9. NVK , also auf der ersten
Tagung im neuen Jahrhundert, hätten die Abgeordneten hinsichtlich
der Anträge ein Vorbild für das ganze Land abgegeben. Das bedeutete
einerseits, dass der Ständige Ausschuss des NVK eine große Leistung
bei der Erhöhung des Niveaus der Abgeordneten durch die Organisation
von Untersuchungsreisen und Besichtigungen erzielt habe; andererseits
bedeutete es, dass das politische Bewusstsein der Abgeordneten erheblich
verstärkt worden sei. Insgesamt könne man daraus ersehen, dass das
Bildungsniveau der Bevölkerung erhöht worden sei, denn die Abgeordneten
seien vom Volk gewählt worden, und ihr Niveau spiegle in gewisser
Hinsicht das Niveau der Wähler.
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