Vergrößerung
der Kluft zwischen arm und reich soll vermieden werden
Lange Zeit dominierte in China bei der Verteilung
die Gleichmacherei. Nachdem Deng Xiaoping 1978 auf der 3. Plenartagung
des vom 11. Parteitag gewählten Zentralkomitees der KP Chinas vorgeschlagen
hatte, zunächst einem Teil der Bevölkerung zum Wohlstand zu verhelfen,
sind mannigfaltige Verteilungsmethoden anstelle der Gleichmacherei
entstanden. Das hat einerseits den Lebensstandard der Bevölkerung
wesentlich gesteigert, andererseits aber den Unterschied zwischen
Armen und Reichen vergrößert. Ein Abgeordneter der 4. Tagung des
9. NVK wies darauf hin, dass die ungerechte Verteilung die gesellschaftliche
Stabilität negativ beeinflussen könne.
Es gibt in China Einkommensunterschiede vor allem
zwischen Stadt und Land, zwischen verschiedenen Gebieten sowie zwischen
verschiedenen Branchen. Chinas Politik der Einkommensteuer wurde
1994 ausgearbeitet. Inzwischen haben sich die Einkommen der Bevölkerung
in großem Maß erhöht. Einkommensteuerbraucht man heute erst zu zahlen,
wenn man mindestens 800 Yuan verdient. 19 Abgeordnete aus der Provinz
Zhejiang haben nun vorgeschlagen, die 800-Yuan-Grenze zu erhöhen.
Ungerechte Verteilungen entsprechen nicht dem
sozialistischen Geist, hieß es. Die chinesische Regierung unternimmt
große Anstrengungen, um die Einkommen der Bevölkerung, insbesondere
die der 900 Millionen Bauern, zu steigern. Im Bericht über den Grundriß
des 10. Fünfjahresplans für die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche
Entwicklung betonte Ministerpräsident Zhu Rongji, dass die Reform
des Einkommenverteilungssystems vertieft durchgeführt werden müsse,
um eine Vergrößerung der Kluft zwischen arm und reich zu vermeiden.
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