Ein
Mann, der viel für den Umweltschutz geleistet hat
"China heute" sprach mit dem 71-jährigen
Professor Qu Geping, der an einer Pressekonferenz über den Umweltschutz
in der Großen Halle des Volkes teilnahm.
Qu Geping, der erste Leiter des Staatlichen
Amtes für den Umweltschutz, ist Mitglied eines Komitees des Nationalen
Volkskongresses für den Schutz der Umwelt und der Ressourcen.
1972 nahm er an der ersten Umweltkonferenz in Stockholm teil.
Seitdem widmet er sich diesem wichtigen Thema. Wegen seiner großen
Verdienste um den Umweltschutz wurde er 1999 in Japan mit dem
internationalen Preis "Blauer Planet" ausgezeichnet.
Im Interview sagte Qu Geping, daß die Lage der
Umwelt in China sehr schlimm sei. Er erinnerte an die Sandstürme,
die Beijing im vorigen Jahr mehrmals heimgesucht hatten, und erklärte
dazu: "Bei einer Expeditionsreise in den Westen Chinas habe
ich festgestellt, wieviel Ödland in den vergangenen 50 Jahren
unsachgerecht urbar gemacht wurde, indem man Wälder und Steppenpflanzen
in großem Außmaß beseitigte. Auch die Überweidung ist schuld an
der Bodenerosion. Das sind die wichtigsten Ursachen für die Sandstürme."
"40% der Flüsse und Seen sowie 20% der
Bodenfläche sind in China vom sauren Regen geschädigt", betonte
Prof. Qu. "Von der Bodenerosion sind 3,67 Millionen qkm betroffen.
Die Luft in den Städten, besonders in den großen und mittelgroßen
Städten, ist schwer verschmutzt."
Bei der Erschließung Westchinas gelte es deshalb,
nicht nur die wirtschaftliche Effizienz im Auge zu haben, sondern
auf das ökologsiche Gleichgewicht zu achten. "Die Leute im
Westen sind nicht gut ausgebildet und viele von ihnen leben noch
unter der Armutsgrenze. Es ist deshalb zu befürchten, daß die
Zerstörung der Umwelt dort weiter fortschreitet. Ich hoffe sehr,
daß die Volkskongresse kontrollieren, was dort geschieht."
Was das Projekt der Wasserzuleitung vom Süden
nach Norden betrifft, sagte Qu Geping: "Nur sauberes Wasser
darf nach Beijing geleitet werden. Viele Flüsse und Seen auf dem
geplanten Zuleitungsweg sind schwer verschmutzt. Erst nach der
Lösung dieses Problems kann das Projekt in Angriff genommen werden."
Von Mei Er