Februar 2002
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Wirtschaft

Bummel durch die neuen Geschäftsstraßen in Beijing

Yibin – eine Stadt im Bambusmeer

Handan Iron and Steel

Duftender Taohuatan-Tee

Auf dem Feld der Hoffnung

 

Die Laitai-Blumenstraße im Winter
Mode in der Frauenstraße
Duftende Teestraße Maliandao
Die „Fressgasse“ in Beijing, die Gui-Straße

Duftende Teestraße Maliandao

Die Teestraße liegt im Bezirk Xuanwu und ist 1,5 km lang. Zu beiden Seiten der Straße befinden sich zahlreiche Teefachgeschäfte, die von etwa 600 Teehändlern aus dem ganzen Land geführt werden. Neben den verschiedenen Teesorten werden da noch Teeverpackungen und Teegeschirre angeboten. Nach einer amtlichen Statistik befinden sich in dieser Straße acht Großhandelsmärkte. Der jährliche Umsatz beträgt eine Milliarde Yuan und macht ein Zehntel des Gesamtumsatzes des ganzen Landes aus.

Die Entstehung der Teestraße ist recht bemerkenswert. In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich hier die einzige staatliche Generalfirma für Tee in Beijing. Sie war für Lieferung und Vertrieb von Tee in Beijing zuständig. In den 90er Jahren versammelten sich geschäftstüchtige Teehändler aus Fujian, Zhejiang und Guangxi um die Generalfirma und nahmen ihre eigenen Geschäfte auf. Heute spielen die Teehändler aus den Provinzen die dominierende Rolle.

In der Nähe der dicht nebeneinanderstehenden Teegeschäften liegt das Tee-Zentrum. Gleich beim Betreten kann man betörenden Tee-Duft riechen. Es handelt sich um ein vierstöckiges Gebäude, in dem sich nahezu 200 bekannte Teefirmen bzw. –händler  konzentrieren.  Hier werden sowohl Spitzen-Teesorten aus dem Gebirge Wuyi, dem Gelben Berg, der Umgebung des Taihu-Sees, dem Kreis Anxi und dem West-See, als auch preiswerte Teesorten aus Guangxi und Fujian angeboten. Außerdem stehen noch spezielle lokale Teesorten aus Yunnan, Hainan und Taiwan im Angebot. Darüber hinaus werden noch ausländische Teesorten wie Schwarzer Tee aus Sri Lanka und Indien, Weizentee aus Korea und sowie argentinischer Tee geliefert. Hier werden auch getrocknete Blumenblätter, die gesundheitsstärkend wirken und eine medizinische Wirkung haben, verkauft. Der größte Vorteil des Einkaufs hier besteht darin, dass der Preis recht niedrig ist. Da die Teehändler direkte Verbindung mit der Produktionsbasis haben bzw. über diese verfügen, sind die Waren ohne Zwischenhandel um 30% bis 50% billiger.

In jedem Teegeschäft werden die Kunden mit einer Tasse Tee begrüßt. Interessant ist aber auch, dass die Teehändler, die den Klassiker über Tee aus der Tang-Dynastie (618-907) auswendig zu kennen scheinen, den Kunden eine Menge von zuvor nie gehörten Neuigkeiten über Tee erzählen. Wenn die Kunden an weiteren Hintergrundinformationen interessiert sind, dann werden ihnen noch Sachbücher über Tee empfohlen.

Wenn die Teeliebhaber den neuen Tee kosten möchten, dann sollten sie die Veranstaltung des „neuverarbeiteten Tees“ um das „Totenfest“ im April nicht verpassen. Man sagt uns, dass für diese Veranstaltung Teeblätter morgens um 8, 9 Uhr abgepflückt, um 12 Uhr mittags für den Lufttransport aufgegeben und um 4, 5 Uhr nachmittags im Geschäft vor Ort von den Meistern durch traditionelle Verfahren bearbeitet werden. Dieser stark duftende Tee läßt sich kosten, ist sehr gefragt und wird sofort verkauft.

Tee kosten war eine rituelle Angelegenheit im Altertum Chinas, also eine vornehme Sache. Im Teehaus Songyuan wird jeden Tag eine Teezeremonie zelebriert. Unter der Anleitung von Teemeistern kann man die Verwendung verschiedener Teegeschirre und das Tee-Servieren kennen lernen und den Tee trinken. Außerdem kann man dabei noch vieles über die Naturbedingungen für den Teeanbau und die Eigenschaft verschiedener Teesorten erfahren - ein ästhetischer Genuss in einem einfachen und schlichten Ambiente. Durch Teekosten wird also auch der geistige Horizont erweitert.

Beim Teekosten spielt das Teegeschirr eine große Rolle. Unter chinesischen Teegeschirren sind das Porzellanteegeschirr aus Jingdezhen und unglasiertes Keramikteegeschirr aus Yixing am berühmtesten. Beim ersteren zeigt das Teegeschirr mit blauem Blumenmotiv ein hohes künstlerisches Niveau; beim letzteren gilt das purpurne unglasierte Teegeschirr von den Meistern Gu Jingzhou und Jiang Rong  als das beste. Seit einigen Jahren sind die Teegeschirre aus Taiwan und aus dem Teekunst-Zentrum Luyu auch sehr gefragt. Die besten Teegeschirre werden hier angeboten. In diesem Geschäft sind noch Zimmer, wo Mönche Tee trinken, eingerichtet.

Das Teehaus Songyuan hat neben dem Verkauf von verschiedenen Teesorten zu verschiedenen Preisen noch einen Imbissstand, der mit Tee zubereitete Spezialitäten anbietet.

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