Chinesische Comicfilme (2)
Schwierigkeiten bei der Entwicklung
Seit dem Jahr 2002 hat die chinesische Regierung eine Reihe von Maßnahmen beschlossen und umgesetzt, um die Entwicklung des Comic-Bereichs zu fördern.
Zwischen 2004 und 2005 wurden 19 Standorte zur Produktion und Entwicklung von Comicfilmen gegründet. Gute Comicfilme werden von der Regierung ausgezeichnet und die Produktionsfirmen dieses Bereichs sind steuerbefreit. Die Sendezeit von Comicfilmen im Zentralfernsehen hat sich von drei Stunden pro Tag im Jahr 2006 auf vier Stunden pro Tag im Jahr 2008 erhöht. Hu Zhanfan, der stellvertretende Leiter des Staatlichen Amtes für Rundfunk, Film und Fernsehen, ist der Ansicht: „Die chinesischen Fernsehfilme sind durch die Verlängerung der Sendezeit immer populärer geworden. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass auch die chinesischen Comicfilme durch diese Maßnahme an Zuspruch gewinnen werden.“
Einige Zahlen haben diese Ansicht bestätigt. Ende 2006 gab es in China 5473 Produktionsfirmen im Bereich Comicfilme und 34 Fernsehkanäle für die Ausstrahlung von Comics. Nach Statistiken des Staatlichen Amtes für Rundfunk, Film und Fernsehen wurden im Jahr 2007 insgesamt 186 Comicfilme mit einer Länge von insgesamt 101 900 Minuten produziert, eine Verdoppelung innerhalb von zwei Jahren.
„Die Schwierigkeiten, auf die wir gestoßen sind, liegen darin, dass wir viele Comicfilme produziert haben, aber nur wenige von ihnen sind auf den Markt gekommen“, sagt Wang Ying, Generalmanager der Comic GmbH vom chinesischen Zentralfernsehen (CCTV). „Wir haben die Comic-Produktion stark angespornt, aber das Marketing vernachlässigt. In der Tat besteht der Comic-Bereich aus einer dreistufigen Industriekette: auf der ersten Stufe steht der Inhalt, auf der zweiten die Produktion und auf der dritten die Sendung oder der Verkauf. In China sind diese drei Stufen voneinander getrennt, so dass kein günstiger Zyklus gebildet worden ist. Um dieses Problem zu lösen, haben wir bei der Gründung unserer Firma eine Marketingabteilung und auch eine Abteilung zur Erschließung des Marktes eingerichtet.“
Es wird berichtet, dass das Arbeitsbüro von Hayao Miyazaki, einem bekannten japanischen Zeichentrickfilmregisseur, 320 Mitarbeiter besitzt. 150 von ihnen beschäftigen sich mit Marktforschung und Marketing.
