Chinesische Comicfilme (1) 

Ein Traum von fünf Jahren 

Von Zhang Xueying 

Seit Ende Mai diesen Jahres wird „Happy Little Submarines“, ein chinesischer Zeichentrickfilm US-amerikanischen Stils, in mehr als 200 Digitalkinos in China gezeigt. Dieser Film zählt zu den wenigen Comics der vergangenen 20 Jahre, die von chinesischen Firmen produziert wurden. „Vor der Herausgabe des Films haben wir durch Verkauf des Urheberrechts an ausländische Firmen alle Investitionen wieder herausbekommen“, sagt Jin Guoping, Vorstandsvorsitzender des Institute of Digital Media Technology (Shenzhen) Limited. 

Im Film „Happy Little Submarines“ wird geschildert, wie zwei U-Boote, Aly und Beibei, unzählige Schwierigkeiten und Gefahren auf dem Meeresboden überwinden und sich endlich den Traum, zum wissenschaftlichen Forschungs-U-Boot zu werden, erfüllen. Für die Produktion dieses Films, der sich an Kinder jüngeren Alters richtet, hat man 10 Millionen Yuan investiert. Aber der Vorstandsvorsitzende Jin setzt keine große Hoffnung auf Einnahmen aus dem Kartenverkauf: „Der Kartenverkauf bei Comics für Kinder jüngeren Alters läuft oft schleppend an. Das gilt vor allem für China, weil der Markt dort noch nicht reif ist“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Jin. 

Vor zwei Jahren hat die Firma den Zeichentrickfilm „Thru the Moebius Strip“ produziert, leider erlitt er auf dem globalen Markt große Verluste. „In die Produktion dieses Films haben wir insgesamt 150 Millionen Yuan investiert. Aber wir haben den größten Teil des Grundkapitals verloren. Für eine chinesische Comic-Firma ist es eine riesige Katastrophe“, sagt Chen Zheng, Generalmanager des Institute of Digital Media Technology (Shenzhen). 

„Zwar hat der Film ,Thru the Moebius Strip‘ keinen kommerziellen Erfolg erzielt, jedoch hat er unseren Traum zum Ausdruck gebracht“, sagt Cao Hui, Mitarbeiterin des Institute of Digital Media Technology. Als die Firma vor acht Jahren gegründet wurde, begann sie dort zu arbeiten, obwohl sie damals keine Kenntnisse darüber besaß, wie man mit 3D-Software Comicfilme produziert. Sie wurde von einem international anerkannten Comicregisseur aus Hollywood ein Jahr lang ausgebildet. „Damals gab es in unserer Firma noch niemanden, der sich vorher mit der Filmproduktion beschäftigt hatte. Aber wir alle haben großes Interesse für bildende Kunst mitgebracht. Außerdem konnten wir uns vorher gar nicht vorstellen, wie schwer und kompliziert die Produktion von Comics ist“, erklärt Cao Hui. 

Im vorigen Jahrhundert gab es in China nur eine Hochschule, die die Fachrichtung Comics eingerichtet hatte. Die Zahl der Absolventen betrug weniger als 1000 pro Jahr. 90% der Absolventen wollten nicht im Comic-Bereich arbeiten, da sie dort wenig verdienten und damit keine Aufstiegschancen verbunden waren. 

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