Der
Bürgermeister von Hamburg über die deutsch-chinesische Freundschaft
Von Li
Qiang

Am 24. September 2002 interviewte ich den
Bürgermeister von Hamburg, Ole von Beust, in seinem Büro im
Rathaus.
In Hamburg finden gerade
die „Chinawochen 2002“statt. Könnten Sie in Hinsicht auf
den freundschaftlichen Austausch zwischen den beiden Ländern
auf die Beiträge, die die Stadt Hamburg in den letzten
Jahren geleistet hat, eingehen? Welche Leistungen werden durch
die „Chinawochen“ erbracht?
von Beust: „2001 wurde ich zum Bürgermeister
gewählt. Ich habe sofort mit dem chinesischen Generalkonsul
in Hamburg über den Schüleraustausch zwischen Hamburg und Shanghai
und über die Veranstaltung der ‚Chinawochen‘ in Hamburg gesprochen.
Im Mai 2002 ging ich zum ersten Mal nach China. Ich war zwei
Tage in Beijing und drei Tage in Shanghai. Früher kannte ich
die chinesische Architektur und Landschaft nur aus Büchern,
doch diesmal habe ich alles persönlich erfahren und war
sehr beeindruckt. Während meines Aufenthalts in Shanghai
hatte ich viele Kontakte mit der Stadtverwaltung, mit Schulen,
Industrie- und Handelskreisen und Bürgern, die einmal in Deutschland
gewesen waren. Um den Austausch zu vertiefen, haben wir eine
Reihe von Verträgen abgeschlossen.“
„Das Ziel der ‚Chinawochen‘ liegt darin, das
Verständnis zwischen den Menschen zu fördern. Die
Freundschaft geht vom Herzen aus und wird durch verschiedene
Veranstaltungen verstärkt. Die Aufführung des Shanghaier
Gesangs- und Tanzensembles vor einigen Tagen kam beim deutschen
Publikum sehr gut an, damit haben wir das Ziel des Austausches
bereits erreicht. Hamburg ist ein internationaler Hafen und
ein wichtiger wirtschaftlicher Knotenpunkt in Europa. Früher
legte Hamburg nur auf wirtschaftliche Kontakte und den Handelsaustausch
Wert, doch jetzt wird der Austausch auf die Gebiete von Kultur
und Bildung ausgedehnt. Shanghai ist auch eine internationale
Stadt. Man kann sich in Shanghai über die alte Kultur, traditionelle
Medizin, Musik und viele andere Sachen informieren. Durch den
Austausch können wir Gemeinsamkeiten zwischen den beiden
Ländern finden und die Entwicklung von Hamburg fördern.
China ist nahe, nicht fremd. Die chinesische Wirtschaft entwickelt
sich rasch, besonders in den Küstengebieten. Durch die rasche
Entwicklung in China kann der Export Deutschlands gefördert
werden. Das Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnprojekt in Shanghai
ist eine Zusammenarbeit zwischen Shanghai und Hamburg. Siemens
ist dafür zuständig.“
Zu den Aussichten für den Austausch und die
freundschaftliche Entwicklung zwischen den beiden Ländern
bemerkte der Bürgermeister: „Im Hinblick auf den freundschaftlichen
Austausch zwischen Deutschland und China richte ich meine Aufmerksamkeit
auf den Schulaustausch. Er soll auf die Universitäten erweitert
werden. Wir haben bereits ein Austauschabkommen mit der TU Shanghai
unterzeichnet. Wenn ich wieder nach China gehe, werde ich mit
den jungen Leuten über Politik, das Studium und das Leben sprechen
und gucken, ob alle Verträge planmäßig erfüllt
werden.“
Gibt es eine Möglichkeit
für den Journalistenaustausch zwischen den beiden Ländern?
von Beust: „Ich habe einen guten Eindruck
von den chinesischen Journalisten. Sie stellen oft bohrende
Fragen und sind gut informiert. Als Bürgermeister kann ich chinesische
Journalisten, die Deutsch sprechen, höchstens für ein 3-monatiges
Praktikum im Pressebüro der Stadtregierung nach Hamburg einladen.“
Zum Abschluss des Interviews drückte ich meine
Dankbarkeit für das Interview aus und wünschte, dass die Freundschaft
zwischen den beiden Ländern für immer bestehen möge.
China und Deutschland sollen sich gegenseitig helfen, fördern
und gemeinsam entwickeln. Auf diese Worte sagte der Bürgermeister
mit Nachdruck: „Besonders der Austausch zwischen den jungen
Leuten soll verstärkt werden.“
