Schönes
Gebäude
Das
Gebäude Zhongxin (Zentrum), ein 83-stöckiges Handelsgebäude,
ragt im Osten Guangzhous auf. Als es 1997 gebaut wurde, war es
das höchste Gebäude in China. Davor liegt das moderne
Sportzentrum Tianhe, dahinter die 100 000 qm große Grünanlage
des Ostbahnhofs, benachbart sind das 48-stöckige Handelsbürogebäude
der Großen Metropole und das 28-stöckige Bürogebäude
des Oberbürgermeisters. Zusammen mit dem Gebäude Zhongxin
gelten sie als das Wahrzeichen einer modernen Metropole.
Das neugebaute Olympische Sportzentrum ist auch
ein typischer Bau Guangzhous im neuen Jahrhundert. Das neunte
Landessportfest wird in diesem Sportzentrum stattfinden, das 80
000 Zuschauer fassen kann. Die zwei bandähnlichen Dekorationen
auf dem Dach symbolisieren die zwei Wasserwege des Perl-Flusses,
die parallel durch die Stadt Guangzhou fließen.
Straßen und Brücken
Am 28. Januar 2000 wurde die innere Ringstraße
dem Verkehr übergeben. Diese 50 Meter breite Straße führt
durch sechs Bezirke in der Stadtmitte und verbindet als Hauptstraße
die beiden Ufer des Perl-Flusses. Die Überführungen in dieser
Straße sind mit Schallschutzwällen versehen. Die innere
Ringstraße verbindet noch durch sieben Straßen mit
der 60 km langen äußeren Ringstraße, so dass
ein von innen nach außen ausstrahlendes Verkehrsnetz entstanden
ist. Fährt man auf der dritten Ringstraße (Tempobeschränkung
bei 100 km/h), so hat man einen weiten Ausblick und genießt
bei ruhiger Fahrt den schönen Baustil im Gebiet Lingnan (südlich
der fünf Hügelketten in Guangdong und Guangxi).
In
den letzten Jahren wurden mehrere Straßenbrücken gebaut.
Bemerkenswert sind die Überführungsbrücken Yajisha und Shahe.
Zusammen mit den Ringstraßen und Tunneln bilden sie ein
dreidimensionales Verkehrsnetz. Dadurch wird der Verkehrsfluß
wesentlich erhöht. Ein Unternehmer aus Hongkong, der in Guangzhou
investiert hat, sagte, dass er jetzt abends nach dem Arbeitsschluß
nach Hongkong zurückfahren kann. Früher brauchte er dafür einen
ganzen Tag.
U-Bahn
Die U-Bahn in Guangzhou zeichnet sich durch
geringen Lärm, eine angenehme Fahrt und schön gestaltete
Stationen aus. Mit einer Investitionssumme von 12,26 Milliarden
Yuan wurde die 20 km lange U-Bahnlinie Nr. 1 fertiggestellt. Die
U-Bahnlinien Nr. 2 und 3 befinden sich im Bau. Nach ihrer Fertigstellung
wird ein U-Bahnnetz mit einer Gesamtlänge von 76,4 km entstehen,
das täglich 3,7 Millionen Menschen befördern kann.
Auf dieser Grundlage werden die U-Bahnlinie
Nr. 4 und die Kleinbahnstrecke bis zum neuen Flughafen sowie die
Strecke für die Schnellzüge in die Vororte Guangzhous noch gebaut
werden. Bis 2005 wird das Streckennetz auf insgesamt 129,4 km
erweitert sein. Die Stadtregierung hat schon Pläne für den
weiteren Ausbau in der Schublade: Durch Schnellzüge im Nahverkehr
wird man Guangzhou mit Dongguan verbinden. Die U-Bahnlinie Nr.
1 wird nach Foshan und Nanhai verlängert. Die U-Bahnlinie
Nr. 3 wird als Obergrundbahn von Panyu nach Nansha, Shunde und
Jiangmen verlängert.
Umwelt
Da
in Guangzhou das ganze Jahr hindurch ein warmes Klima herrscht
und hier ein wasserreiches Gebiet ist, ist Guangzhou immergrün.
Die 125 Parks sind die Lunge der Stadt. 32,6% des Stadtgebiets
ist mit Wald bedeckt. So ist der bekannte Zhenhai-Pavillon, in
der Song-Dynastie (960-1279) gebaut, im heute dichten Wald des
Yuexiu-Bergparks nur noch schwer zu entdecken. Immer mehr Leute
achten auf die Umwelt und das ökologische Gleichgewicht.
Die Stadt Guangzhou hat die Grundlagen ihres Konzepts schon verwirklicht:
waldbedeckte Berggegenden im Norden, Stadtbezirke mit Grünanlagen
in der Mitte und ausgedehnte Felder und Meeresstrände im
Südosten.
Lichterfahrt auf dem
Perl-Fluß
Durch Abwasserklärung ist das Wasser des
verschmutzten Perl-Flusses wieder klar. Fische und Krabben vermehren
sich wieder im Fluss. Und die Zugvögel kommen wieder, um
hier den Winter zu verbringen.
Abends ist der Perl-Fluß am schönsten.
Die Gebäude an beiden Ufern glänzen im Lichtschein und
spiegeln sich im Fluß wider. Die zwölf mit bunten Lichtern
geschmückten Brücken spannen sich wie Regenbögen über den
Fluß.
Roberto Labrada Avila, Bürgermeister von Havana,
war so begeistert, dass er auf dem Deck eines Luxusdampfers eine
Aufnahme nach der anderen machte. Er schwärmte: „Ich möchte
diese schöne Nacht in meinen Fotoapparat stecken und nehme
sie mit nach Kuba.“ Die harmonische Kombination von traditioneller
und moderner Architektur an beiden Ufern des Perl-Flusses belege,
so meinte er, dass Guangzhou eine vorbildliche Stadt sowohl für
die Pflegung der Tradition als auch für Entwicklung der Zukunft
sei.
Insel Shamian und die
Fußgängerzone
Shamian wurde im Jahr 1859 zur britischen und
französischen Konzession. Seitdem entstanden hier Konsulate,
Banken, Kirchen und Krankenhäuser im damaligen Baustil der
beiden Länder. Die meisten von ihnen sind bis heute noch
gut erhalten.
Auf der Insel Shamian wachsen 154 über 100 Jahre
alte Bäume. Der älteste ist schon 300 Jahre alt. Tagsüber
sind hier auch viele Ausländer zu sehen, die am Strand ihr
Bier genießen. In der Abenddämmerung beobachten sie
den Sonnenuntergang. Abends bummeln hier die Liebespäarchen.
Die Shangxiajiu-Fußgängerzone, die
erste Fußgängerzone in Guangzhou, ist die traditionelle,
größte und am besten erhaltene Geschäftsstraße
Guangzhous. Die Straße wird von überdachten Wandelgängen
flankiert, wie sie noch oft in Südeuropa und in den Ländern
am Mittelmeer zu sehen sind. Da es in Guangzhou oft regnet, baute
man hier die Wandelgänge als Regenschutz für Fußgänger
– eine gelungene Kombination von chinesischem und westlichem Baustil.
Neues Dorf der Auslandschinesen
Das neue Dorf der Auslandschinesen wurden in
den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut. Mit schöner
Umgebung, Villen und Apartmenthäusern verschiedenen Baustils
war es in den 60er Jahren noch das größte Wohnviertel
der Auslandschinesen in Chinas Großstädten. Viele prominente
Persönlichkeiten unter den Auslandschinesen leben hier, eine
von ihnen ist Hongxiannü, bekannte Darstellerin der Guangdong-Oper.
Etwa 1,35 Millionen Auslandschinesen, die jetzt
in über 100 Ländern und Gebieten leben, kommen aus der Stadt
Guangzhou. In Guangzhou sind über eine Million Menschen, etwa
ein Viertel der Bevölkerung der Stadt, Familienangehörige
von Auslandschinesen, zurückgekehrten Auslandschinesen oder Verwandte
der Landsleute in Hongkong und Macao. Das bringt Guangzhou einen
großen Vorteil: 80% des eingeführten Kapitals in Guangzhou
kommen aus Hongkong und Macao.
Begeisterte Architekten
Lin Shusen, der 13. Oberbürgermeister der Volksregierung
Guangzhous, und graduierter Architekt, schenkt dem Aufbau der
Infrastruktur und der Umwelt große Aufmerksamkeit. Er versteht
es gut, neue Leistungen und Erfahrungen in den Städtebau
und die Stadtverwaltung zu integrieren. Er lud in- und ausländische
Experten zum Studium des Städtebaus in Guangzhou ein. Zusammen
mit den berühmten Architekten Chinas arbeitete er ein Programm
für den zukünftigen Städtebau Guangzhous aus. Er war oft
an der Front des praktischen Städtebaus zu finden und forderte
die zuständigen Verantwortlichen auf, ihm jeder Zeit, ob
Tag oder Nacht, zu berichten, wenn schwer zu lösende Probleme
auftauchten. Mitten in der Nacht wandte sich einmal der Abteilungsleiter
für Städtebau mit dem Problem über die Demontierung und Umsiedlung
einer Reparaturwerkstatt aus der Stadtmitte an ihn. Er machte
sich sofort an die Arbeit und löste noch in derselben Nacht
dieses Problem. Die Ergebnisse einer Umfrage belegten, dass 98%
der Bevölkerung Guangzhous mit der Arbeit der Stadtregierung
mit Lin Shusen an der Spitze zufrieden seien.
Mo Bozhi, ein bekannter Architekt
Chinas, leistete zum Städtebau Guangzhous große Beiträge.
Anfang der 50er Jahre kam er aus Hongkong nach Guangzhou und vertiefte
sich in den Stil der Höfe und Wohnhäuser in Lingnan.
Aus seiner Hand stammten schon viele bekannte Bauten wie zum Beispiel
das Weißer Schwan Hotel im Lingnan-Baustil, das moderne
Erschließungszentrum Zhuhai der Chinesischen Industrie-
und Handelsbank und das historische Museum über dem Grab des Königs
des Nanyue-Staates. Er wurde deshalb mit dem Liangsicheng-Architektur-Preis
und mehreren anderen Preisen ausgezeichnet.