Der
Naturschutz in Tibet


Tibet verfügt
über zahlreiche Hochgebirgswiesen, Wüsten, Wälder, Seen
und Moore mit wertvollen und seltenen Tier- und Pflanzenarten.
Hier gibt es reiche Bodenschätze und touristische Ressourcen.
Es ist wichtig, diese günstigen Bedingungen vernünftig zu nutzen,
die Wirtschaft zu entwickeln, den Lebensstandard der Bevölkerung
zu heben und den Tourismus Tibets zu beleben. Tibet, die Heimat
von vielen Tier- und Pflanzenarten, ist ein natürliches Gen-Magazin.
Für die geographische und biologische Forschung sowie für die
Ressourcen- und Umweltforschung ist Tibet ein einzigartiges
Gebiet. Das Qinghai-Tibet-Hochplateau hebt sich immer weiter.
Mit der Höhe wechseln das Klima und die Umwelt hier ständig.
Die Umwelt dieses ökologisch sensiblen Gebiets ist durch
den immer lebhafter werdenden wirtschaftlichen Aufbau gefährdet.
Unter diesen Umständen ist es notwendig, die ökologische
Verschlimmerung zu bekämpfen.
Bedeutung und
Inhalt des Naturschutzes
Zur
Zeit bemüht man sich darum, die Wirtschaft und Kultur Tibets
zu entwickeln, um die Lebensqualität der Ortsansässigen
zu verbessern. Dabei muss man die Aufmerksamkeit darauf richten,
die Naturschätze und die Umwelt Tibets zu schützen. Um
den späteren Generationen gute Entwicklungsbedingungen
zu ermöglichen, gilt es, einen vernünftigen Plan für die
rationelle Verwertung der Naturschätze und den Schutz der
ökologischen Umwelt auszuarbeiten. Sehr wichtig ist, Naturschutzzonen
in Tibet zu errichten, damit die einzigartige Landschaft dieses
Gebietes nicht weiteren Schaden erleidet. In solchen Naturschutzzonen
kann man die vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten
des Qinghai-Tibet-Hochplateaus retten und Basen für die Erforschung
der ökologischen Struktur dieses Hochlandes und ihrer Veränderung
errichten. Man kann hier wissenschaftliche Experimente zur Nutzung
von Naturressourcen anstellen und seltene Tiere und Pflanzen
vermehren. Zweifellos kann man auf diese Weise mehr über die
Veränderung der Umwelt des Qinghai-Tibet-Hochplateaus erfahren,
ihre Entwicklungstendenz feststellen und richtige Maßnahmen
zur rationellen Erschließung der Naturschätze Tibets
und für den Umweltschutz treffen.
Tibet
hat eine faszinierende Landschaft. In dieser Hinsicht ist der
Naturschutz für dieses Gebiet von größter ökologischer
und wirtschaftlicher Bedeutung.
Die vorhandenen
Naturschutzzonen Tibets spielen bei der Wasser- und Bodenerhaltung
sowie bei der Aufrechterhaltung der ökologischen Ausgeglichenheit
eine entscheidende Rolle. Sie sind von großer wissenschaftlichen,
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Effizienz.
Aufbau von
Naturschutzzonen
Tibet verfügt
über fünf Typen von Naturschutzzonen, die nach den Besonderheiten
der Naturressourcen und der Umwelt dieses Hochlandes verschiedenen
Zwecken dienen:
1. Umfassende
Naturschutzzonen zum Schutz des einzigartigen ökologischen
Systems des Qinghai-Tibet-Hochplateaus. Zum Beispiel dient die
Qiangtang-Naturschutzzone in Vordertibet dem Schutz des ökologischen
Systems der kalten Hochgebirgswiesen und der natürlichen Landschaft
des Nordtibet-Hochlandes. Die Naturschutzzone im Gebiet des
Qomolangma zielt darauf ab, das ökologische System des
Hochgebirges zu schützen.
2.
Naturschutzzonen,
deren Aufgabe es ist, wertvolle Tiere zu schützen.
3.
Naturschutzzonen zum Schutz seltener Pflanzen und einzigartiger
Vegetationstypen. Zum Beispiel dient die Naturschutzzone Medog
dem Schutz von tropischen Regenwäldern. Die Naturschutzzone
Zayu schützt die dortigen subtropischen Kiefernwälder und
immergrünen Laubwälder. Die Naturschutzzone Gyirongjangcun
zielt speziell darauf ab, Himalaya-Kiefern und Fichten zu schützen.
Die Naturschutzzone Kangxang in Bome ist darauf ausgerichtet,
Nadelwälder zu schützen.
4. Naturschutzzonen zum Schutz der natürlichen Landschaft.
Die Naturschutzzone im Tal Nyalam Zham ist ein Beispiel dafür.
5. Naturschutzzonen zum Schutz von geologisch und geomorphologisch
besonderen Gegenden.
Alle
diese Naturschutzzonen haben also verschiedene Funktionen. Die
Qiangtang-Naturschutzzone zum Beispiel soll das einzigartige
ökologische System mit seltenen Tieren und Pflanzen des
Qinghai-Tibet-Hochplateaus schützen. Wilde Yaks, Tibetische
Wildesel, Tibetische Antilopen und Gazellen, die hier leben,
stehen unter dem besonderen Schutz. Die Naturschutzzone Medog
ist für den Schutz ihrer tropischen Regenwälder eingerichtet.
Geschützt werden hier Tiere wie etwa Serows, Takins, langschwänzige
Schlankaffen und rotbauchige Hornfasanen, die zu den unter dem
staatlichen Schutz erster Klasse stehenden Tieren gehören,
sowie mehr als 20 seltene Pflanzenarten. Die Naturschutzzone
im Gebiet des Qomolangma umfasst zahlreiche Bergwälder
und Hochgebirgsgestrüppe mit seltenen Tieren und Pflanzen.
Zur Zeit verfügt das Qinghai-Tibet-Hochplateau
über 13 Naturschutzzonen verschiedener Typen. Man plant, bis
zum Jahr 2010 weitere 14 Naturschutzzonen einzurichten. Im Jahr
1998 wurden Feldforschungen in der Naturschutzzone der Großen
Schlucht am Yarlungzangbo unternommen. Ferner hat man einen
Bericht über die Durchführbarkeit der Gründung der Naturschutzzone
Lasarlalu ausgearbeitet. Es ist unbedingt notwendig, nach einer
entsprechenden staatlichen Verordnung über Maßnahmen zur
Verwaltung von Naturschutzzonen deren Leitungsorgane zu verstärken,
grundlegende Naturschutzanlagen zu verbessern und das Verwaltungssystem
zu vervollkommnen. Man muss die Umwelt und die Ressourcen der
Naturschutzzonen untersuchen und bewerten, um die richtigen
Verwaltungsmaßnahmen zu treffen und eine Planung für die
wissenschaftliche Forschung auszuarbeiten. Ebenfalls gilt es,
dem Umweltschutz entsprechend Sehenswürdigkeiten, Reiserouten
und die tägliche Besucherzahl der nach außen geöffneten
Naturschutzzonen festzulegen. Die meisten Naturschutzzonen liegen
in wirtschaftlich rückständigen Gebieten. Deshalb muss
man den Aufbau der Naturschutzzonen, die rationelle Erschließung
der Naturschätze, die Entwicklung der lokalen Wirtschaft
und die Hebung des Lebensstandards der Ortsansässigen miteinander
verbinden.