Wirtschaft
in Kürze
Neue
Handelsgesetze in den nächsten fünf Jahren
Die neue chinesische Führung sieht vor, während
der dritten Plenarsitzung des 16. ZK der KPCh im Oktober über
61 Gesetzesentwürfe zu beraten. Darunter sind 30 Handels-
und Wirtschaftsgesetze, u. a. Gesetze zum Staatsvermögen,
zu Bankrott, zur Volksbank, Anti-Monopolbestimmungen sowie
Unternehmens- und Wertpapiergesetze. Besprochen werden auch
Verfassungszusätze, was zeigt, dass die Zentralregierung
entschlossen ist, einen lückenlosen gesetzlichen Rahmen für
die Entwicklung der Marktwirtschaft zu errichten. Diese Maßnahmen
werden dazu beitragen, dem Rechtssystem für die chinesische
Marktwirtschaft nach dem WTO-Beitritt des Landes zum Durchbruch
zu verhelfen.
Reiche
Gasvorkommen im Südchinesischen Meer
Die China National Offshore Oil Corporation Ltd. (CNOOC)
gab vor kurzem bekannt, dass im östlichen Teil des Südchinesischen
Meeres zwei große Erdgasfelder entdeckt wurden. Die
CNOOC ist alleinige Aktieninhaberin der beiden Erdgasfelder,
deren Vorräte schätzungsweise 5,3 Mrd. m3
umfassen. Ein Erforschungsplan wird zur Zeit evaluiert, und
kleinere, umliegende Erdgasvorkommen sollen ebenfalls untersucht
werden. Schätzungen gehen von Investitionen in der Höhe
von 500 Mio. US-Dollar bis 2006 aus, und die Dividende soll
15% betragen. Die CNOOC steht mit potentiellen Abnehmern in
Verhandlungen – rund 70% des gewonnenen Erdgases wird an Elektrizitätswerke
und kommerzielle Kunden geliefert werden.
Japan,
Frankreich und Deutschland bewerben sich für die Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke
Beijing-Shanghai
Der Wettbewerb unter den drei Teilnehmerländern
an der Ausschreibung für das Projekt einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke
zwischen Beijing und Shanghai verschärft sich zusehends.
Japan, das für seine Shinkansen-Technologie Werbung gemacht
hatte, war bis vor kurzem zuversichtlich, den Zuschlag zu
erhalten. Die Lage ist jedoch seit dem Senfgas-Unfall vom
4. August, bei dem in Qiqihar, Provinz Heilongjiang, aus einem
von den japanischen Besatzungstruppen hinterlassenen Kanister
ausgetretene Chemikalien ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte
gefordert hatten, komplizierter geworden. Gerüchten zufolge
plant China, den Bau, die zentrale Technologie und die Steuerung
der Hochgeschwindigkeitsbahn auf japanische, deutsche und
französische, aber auch einheimische Unternehmen aufzuteilen.
Vermarktung
des Logos der Beijinger Olympiade in Übersee soll nach
Athen 2004 beginnen
Das Organisationskomitee der
Olympischen Spiele 2008 in Beijing gab bekannt, dass der Verkauf
von Produkten mit dem Logo der Beijinger Olympiade in einen
inländischen und einen Übersee-Markt aufgeteilt
würde. Laut dem Internationalen Olympischen Komitee darf die
Vermarktung in Übersee erst 2005, nach der Olympiade
in Athen, beginnen. Waren mit dem Kennzeichen der Olympischen
Spiele in Beijing werden in China seit September dieses Jahres
vertrieben, als das Organisationskomitee der Beijinger Olympiade
seine Marketing-Kampagne startete.
Reform
bei den Printmedien
Neuen Bestimmungen der State
Press and Publication Administration (SPPA) zufolge werden
Einzelpersonen ab sofort die Kosten für Abonnemente von Druckerzeugnissen,
die von politischen Regierungsstellen herausgegeben werden,
selber tragen müssen. Ausgenommen sind amtliche und öffentliche
Bekanntmachungen. Überdies werden von Stadt- und Kreisregierungen
veröffentlichte Zeitungen, die mit Verlust arbeiten,
geschlossen. Die Bestimmungen zielen darauf ab, die Abhängigkeit
der Zeitungs- und Zeitschriftenauflagen von obligatorischen
Bestellungen durch Regierungsstellen aufzubrechen und Druckerzeugnisse
ohne wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen auslaufen
zu lassen.
DHL
beschleunigt Eintritt in den chinesischen Markt
DHL, Euro Express und Danzas
sind nun unter der Schirmherrschaft von DHL vereint. Als größte
Tochter der Deutschen Post im Expresszustelldienst und in
der Logistik gab die neue DHL ehrgeizige Pläne für China
bekannt. DHLs Kerngeschäft sind Expresszustellung, See-
und Luftfracht sowie Logistiklösungen. DHL China verfügt
bereits über das größte Expresszustellnetz im Land
und hält einen Marktanteil von 37% am chinesischen Markt.
Neue
Rate für Exportsteuerrückerstattung dem Staatsrat vorgelegt
Zahlreiche chinesische Experten
haben vorgeschlagen, die Exportsteuerrückerstattung abzuschaffen,
um die finanzielle Belastung des Staates und den Aufwertungsdruck
auf den RMB zu mindern. Ein entsprechender Entwurf befindet
sich in Vorbereitung. Er soll, so hoffen die Experten, die
Rate der Exportsteuerrückerstattung bis 2004 von 15% auf 11%
senken. Als erstes sollen Wolle, Blei, Koks, seltene Erden
und Wolfram von der Exportsteuerrückerstattung befreit werden,
bis 2010 soll sie gänzlich abgeschafft sein.