China
auf Rädern
Von Qiu Jianghong

„Wann
kaufst du ein Auto?“ ist in diesen Tagen eine oft gehörte
Frage. Über die letzten Jahre hinweg sind Autos zu einem
Bestandteil chinesischer Haushalte geworden.
Chinas
erste Produktionsbasis für Kraftfahrzeuge wurde vor 50 Jahren
in Changchun, Provinz Jilin, gegründet. Während drei
Jahrzehnten beschränkte sich der Ausstoß auf altmodische
Lastwagen und eine beschränkte Anzahl von Personenwagen
der Marke „Rote Fahne“ für Funktionäre. Die Technologie
war veraltet und die Herstellungskapazität niedrig. Die
wenigen Familienautos, die damals auf den chinesischen Straßen
verkehrten, waren importiert. In den 80er Jahren beschloss
Deng Xiaoping, der Vorreiter der chinesischen Reform- und
Öffnungspolitik, eine wettbewerbsfähige nationale
Automobilindustrie aufzubauen, damit die Chinesinnen und Chinesen
Autos aus einheimischer Fabrikation fahren könnten anstatt
importierte.
In
den darauf folgenden zwei Jahrzehnten erlebte die chinesische
Autoindustrie mit der Gründung zweier Jointventures einen
steilen Aufschwung. Bis 1998 stieg China unter die zehn größten
Automobilherstellerländer der Welt auf. Heute, im Jahr
2003, ist China mit einem Ausstoß von vier Millionen
die Nr. 4 weltweit.
Die Entwicklung
der Automobilindustrie hat der chinesischen Bevölkerung
riesige Veränderungen gebracht. Die steigende Zahl der
Familienautos bereichert ihr Leben, regt die Tourismusindustrie
an und hält Reparaturwerkstätten und Fahrschulen
im Gang. Seit China auf vier Rädern fährt, hat es
die Aufmerksamkeit einer wachsenden Anzahl führender Automobilkonzerne
auf sich gezogen.