Februar 2003
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Sonderberichte

Das Projekt

„Ein Strom, zwei Flüsse“

Das Projekt „Ein Strom, zwei Flüsse“ bezieht sich auf das Einzugsgebiet des Mittellaufs des Yarlungzangbo-Flusses und des Mittellaufs zweier seiner Nebenflüsse, des Nyang Qu und des Lhasa. Es grenzt im Osten an Nyingchi, im Westen an Ngari, im Süden an die Landesgrenze und im Norden an Nagqu. Hier liegen 18 Städte und Kreise, einschließlich Lhasa, Shannan und Xigaze, 231 größere Gemeinden und 1890 Dörfer, in denen 798 600 Menschen leben, die 36,37% der Bevölkerung des Autonomen Gebiets Tibet ausmachen. Dieses Gebiet ist auch ein wichtiges Getreideanbaugebiet und wird darum das „Goldene Dreieck“ Tibets genannt.

Das Erschließungsprojekt „ein Strom, zwei Flüsse“ begann 1989. 40 Experten aus 15 Bereichen wie Land-, Forst- und Viehwirtschaft, Wirtschaft und Informatik wurden damit beauftragt, an Ort und Stelle Untersuchungen durchzuführen. Bei der halbjährigen Untersuchung wurden Natur-, Gesellschafts- und Wirtschaftsbedingungen analysiert, um die Bedeutung und Durchführbarkeit des Projekts zu beweisen. Gemäß Plan soll das Gebiet „Ein Strom, zwei Flüsse“ zu einer Basis für Handelsgetreide, zum führenden Standort für Viehprodukte, Gemüse, landwirtschaftliche Nebenprodukte, Textilindustrie und Handwerk sowie zum Modellgebiet für die Verbreitung von Wissenschaft und Technik ausgebaut werden. Abgestuft nach Produktionskraft und in Übereinstimmung mit der Strategie, die Marktwirtschaft einzuführen und die umfassende und kontinuierliche Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft Tibets zu fördern, hat man die Ziele und wichtigsten Bauprojekte in den zentralen Sektoren für die kommenden zehn Jahre bestimmt. Sie sind alle in der Planung für die umfassende Erschließung des Gebiets Ein Strom, zwei Flüsse im Autonomen Gebiet Tibet festgehalten.

Von 1991 bis 2000 hat man insgesamt 220 Projekte geplant und verwirklicht, um das Gebiet am Yarlungzangbo, Nyang Qu und Lhasa umfassend zu erschließen. Inzwischen wurden 36 Hauptkanäle, deren Gesamtlänge 811 km beträgt, gebaut oder ausgebaut. Darüber hinaus wurden 12 Stauseen mit einem Fassungsvermögen von 460 Millionen Kubikmetern und sechs Bewässerungsstationen gebaut sowie vier Hochwasserschutzprojekte und drei Wasserversorgungsanlagen für Menschen und Haustiere fertiggestellt. Ferner wurde die Bewässerung einer Anbaufläche von 70 000 Hektar und von 24 000 Hektar Wald und Steppe  sichergestellt.

Im Anbaubereich hat man 82 000 Hektar Felder mit mittleren und niedrigen Erträgen umgewandelt, eine Fläche von 6700 Hektar urbar gemacht, 30 000 Hektar zu Feldern mit hohen und konstanten Erträgen und 4700 Hektar zur Basis für die Fortpflanzung veredelten Saatguts ausgebaut. Darüber hinaus sind zehn Basen für Handelsgetreide und Ölpflanzen (in Nedong, Konggar, Lhünzhub, Maizhokunggar, Doilungdeqen, Qüxü, Gyangze, Bainang, Lhaze und Xigaze) sowie eine 180 Hektar große Anbaubasis für Gemüse in Shannan, Xigaze und Lhasa entstanden.

Im Bereich der Vieh- und Geflügelzucht wurden 15 600 Hektar Steppen bepflanzt und 60 000 Hektar natürliches Grasland melioriert. Außerdem wurden eine 180 Hektar große Basis für die Fortpflanzung veredelten Saatguts von Gräsern, fünf Basen für die Auslese von guten Jak-Rassen für die Zucht, sieben Basen für die Rassenverbesserung von Hausrindern sowie vier Schweine- und Hühnerfarmen errichtet.

Im Bereich der Forstwirtschaft wurden 62 000 Hektar aufgeforstet und drei Baumschulen mit einer Gesamtfläche von 243 Hektar gebaut. Gleichzeitig hat man am Mittel- und Unterlauf des Yarlungzangbo, Nyang Qu und Lhasa vier Schutzwaldstreifen eingerichtet.

Im Bereich der Energie hat man vier Wasserkraftwerke auf Kreisebene mit einer installierten Leistung von 10 400 Kilowatt fertiggestellt und 50 000 Solarkocher zur Verfügung gestellt.

Im Bereich des Verkehrs wurden die Zetang-Brücke und die Donggar-Brücke (in Xigaze) über den Yarlungzangbo-Fluss sowie 1000 km an Landstraßen gebaut.

Im Bereich von Wissenschaft und Technik hat man 14 Versuchs- und Modellzonen errichtet und 28 angewandte Techniken erprobt und verbreitet. 21 Stationen zur Verbreitung landwirtschaftlicher Techniken, 22 Veterinärstationen und 20 Arbeitsstationen der Forstwirtschaft wurden neu gebaut, ausgebaut bzw. umgewandelt. Dafür wurden insgesamt 500 000 Menschen ausgebildet.

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