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Inhalt von August 2001
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Provinz Guangdong

Guangdong- ein immer offenstehendes Tor

Von einem armseligen Fischerdorf zu einer großen Metropole - die Wirtschaftssonderzone als Wirtschaftswunder
Wal-Mart – ein Beispiel für die Öffnung des Dienstleistungssektors
Ein Verkehrsproblem auf dem Weg von Guangzhou nach Dongguan und Shenzhen kann die Arbeit von 90% der Computerproduzenten und der damit zusammenhängenden Industriezweige der Welt stören
Guangdong bietet jungen Leuten aus armen Gebieten viele Chancen
Guangdong – ein glückverheißender Ort, der große Persönlichkeiten hervorgebracht hat
In Guangdong legt man Wert auf eine pragmatische Einstellung
Die 10 000 Gesichter von Guangdong

 

Von einem armseligen Fischerdorf zu einer großen Metropole - die Wirtschaftssonderzone als Wirtschaftswunder

Rom wurde nicht an einem Tag gebaut, aber Shenzhen scheint in einer Nacht entstanden zu sein. Dieses Dorf war vor der Öffnung und Reform "ein Vorposten gegen den Imperialismus". Es sei an die zwei in den 60er Jahren gedrehten Antispionage-Filme Geheime Blaupause und Der Spionage auf die Spur kommen erinnert. Die Geschichten haben sich in diesem Dorf zugetragen.

Shenzhen war auch dadurch bekannt, dass von 1957 bis 1977 über 119 000 Personen über die Grenze geflüchtet sind, davon über 60 000 nach Hongkong. Man sagt, dass Deng Xiaoping, als er 1979 Shenzhen inspizierte und einen Bericht über die Massenflucht über die Grenze hörte, zwei Worte gesagt hat: "Das zeigt, dass unsere Politik Probleme hat" und "Das ist keine Sache, die die Armee kontrollieren kann." Der für Guangdong zuständige Leiter hat die Worte begriffen und dachte an die Wirtschaftssonderzone.

Der Grund für die Flucht nach Hongkong war die Armut. Shenzhen hat ein Dorf namens Luofang. Auf der anderen Seite des Flusses gab es auch ein Dorf namens Luofang, das aber zu Honkong gehörte. 1979 betrug das jährliche Pro-Kopf-Einkommen im Dorf Luofang in Shenzhen 130 Yuan, im Dorf Luofang auf der anderen Seite jedoch 13 000 Yuan. Interessant ist, dass es auf der anderen Seite das Dorf Luofang nicht gegeben hatte, erst die Flüchtlinge haben es aufgebaut.

Der Hintergrund der anderen zwei Wirtschaftssonderzonen ist nicht viel anders als der von Shenzhen. Die Stadt Shantou liegt im Osten der Provinz. Geographisch gesehen, bildet die Stadt das östliche Tor der Provinz. In ihrer Vergangenheit gab es auch glänzende Zeiten. Vor über einem Jahrhundert wurde sie von Friedrich Engels als die einzige Stadt im Fernen Osten „mit kommerzieller Färbung", in den 30er Jahren als "das kleine Shanghai" bezeichnet. Die Altstadt von Shantou ist heute noch geeignet für Außenaufnahmen für Filme mit dem Thema des alten Shanghai. Dennoch sah die Stadt Shantou, als die Entscheidung zum Aufbau der Wirtschaftssonderzone fiel, sehr verfallen aus. Wu Nansheng, der ehemalige Parteisekretär der Provinz, stammte aus Shantou. Als er 1979 zurückkehrte, stanken die Gräben in der Stadt; im Hinblick darauf sagte er: "In den ersten Jahren nach der Befreiung war die Stadt noch eine prosperierende Stadt, und im Vergleich zu Hongkong war der Unterschied nicht sehr groß. 30 Jahre sind nun vergangen, doch insbesondere durch die Kulturrevolution geriet die Stadt in einen desolaten Zustand. Und die Stadt ist jetzt noch ärmer als die in meiner Kindheit." Vor der Gründung der Wirtschaftssonderzone war Zhuhai ebenfalls eine kleine Stadt. Alte Zhuhaier beschrieben die Stadt so: "Es gab nur eine Straße, ein Warenhaus, einen Friseurladen und Ampeln".

Die Geschwindigkeit des Aufbaus der Wirtschaftssonderzonen ist überraschend. Es sei Shenzhen als Beispiel genannt. Die Grundlage für den Aufbau war nicht besonders ermutigend. Am Anfang der 80er Jahre war Shenzhen nichts weiter als ein Fischerdorf. Beeindruckend ist eine Schilderung im Buch Durchbruch, einem Buch über die Entwicklung des Aufbaus von Shenzhen: "Ein Geschäftsmann aus Hongkong geht mit seiner Sekretärin zu einer Besprechung. Die Straße ist so schlammig, daß sie die Schuhe mit hohen Absätzen in die Hand nimmt und der Hongkonger Boss gar barfuss durch die Straße geht." " Damals hat man vor dem Theaterhaus einige große Schirme aufgespannt, unter diesen wurden dann die Gespräche geführt." Gerade unter diesen Bedingungen haben die Menschen das überraschende Tempo des Aufbaus geschaffen. Dafür gibt es noch ein anderes Beispiel. Am 8. November 1996 wurde das Buchhandlungszentrum von Shenzhen eingeweiht und das 7. Buchfestival Chinas eröffnet. Am Vorabend sah Ma Qing, der für das Kulturamt zuständige Beamte, dass die Arbeiter noch auf dem Gerüst des Buchhandlungszentrums beschäftigt waren und machte sich Sorgen, ob die Arbeit am darauffolgenden Tag beendet werden wäre. Am Eröffnungstag gingen über 100 000 Besucher zum Festival und sahen, dass im Buchhandlungszentrum ein geschäftiges Treiben herrschte. Ma Qing war tatsächlich überrascht. "Drei Tage - ein Stockwerk", das ist die treffende Beschreibung für das Tempo in  Shenzhen.

Shenzhen hat sich von einem armen Fischerdorf zu einer modernen Metropole entwickelt, wo Wolkenkratzer an Wolkenkratzer steht und die Wirtschaft hochentwickelt ist. Aus einigen von Shenzhen geschaffenen bahnbrechenden Taten wird ersichtlich, daß die Wirtschaftssonderzonen einen großen Beitrag zur Entwicklung in China geleistet haben: In den Wirtschaftssonderzonen wurden die erste Wirtschaftssonderzone, die erste steuerfreie Zone, die erste Industrieerschließungszone, die erste High-Tech-Zone, das Amt der Kontrolle der Verwaltung und die erste Joint-Venture-AG gegründet. Dort wurden zum ersten Mal vier staatseigene Betriebe offen verkauft und dort wurde das staatliche Bodenbenutzungsrecht versteigert.

Heute flüchtet niemand mehr, hingegen betrachten viele Hongkonger Einwohner Shenzhen als ihren hinteren Garten. Sie richten ihre Wohnung hier ein und gehen nach Hongkong zur Arbeit. In der neuen Stadt können sie eine bessere Umwelt genießen und von bequemen Lebenseinrichtungen Gebrauch machen.

Für die Entwicklung in den kommenden 15 Jahren hat Shenzhen eine Planung erstellt: Von 2001 bis 2005 soll erreicht werden, dass das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. etwa 7000 US-Dollar beträgt und in der Provinz als erste die Modernisierung grundsätzlich realisiert.  Von 2006 bis 2010 soll erreicht werden, dass das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf über 10 000 US-Dollar beträgt und der oberen Grenze des Niveaus der relativ entwickelten Länder entspricht und sich dem Niveau der entwickelten Länder nähert.

Im Zuge der Entwicklung der Wirtschaftssonderzonen und der Entwicklung der Gemeidebetriebe werden kleinere Gemeinden zu Kleinstädten. Die Wirtschaft in Guangdong wirkt unmittelbar auf das Leben der Bevölkerung des ganzen Landes ein. In Warenhäusern im Landesinneren sind die Produkte aus Guangdong in Hülle und Fülle vertreten, sie sind sehr beliebt bei der Bevölkerung. Da die Produkte meistens in den Joint-Venture-Betrieben hergestellt sind, ist ihre Qualität besser als die in anderen Regionen. Einer Statistik zufolge haben Kühlschränke aus Guangdong einen Anteil von 20,8% an der Gesamtproduktionsmenge des ganzen Landes und Klimaanlagen aus Guangdong sogar 38,2%.

Wenn man in den 70er Jahren nach Guangdong reiste, brachte man eine Art säuerlich schmeckende Bonbons als Guangdonger Spezialität mit nach Hause. Heute sind die Guangdonger Spezialitäten bei weitem nicht auf die Bonbons beschränkt. Der wirtschaftliche Aufschwung hat Guangdong großen Ruhm gebracht, was sich deutlich in den Statistiken der Regierung zeigt: 2000 machte das Bruttoinlandsprodukt von Guangdong ein Zehntel des Gesamtinlandsprodukts des Landes aus und betrug 950,8 Milliarden Yuan. Das Volumen des Außenhandels von Guangdong betrug 91,92 Milliarden Yuan und machte 36,9% des Volumens des Gesamtaußenhandels des Landes aus. Das Volumen des Im- und Exports von Guangdong betrug 170,1 Milliarden US-Dollar und machte 35,9% des Gesamtvolumens des Im- und Exports des Landes aus. Die direkte ausländische Investition betrug 12,24 Milliarden US-Dollar und macht 30% der direkten ausländischen Investition des Landes aus. Es sei darauf hingewiesen, dass 63% der Investition von 12,24 Milliarden US-Dollar aus den benachbarten Gebieten Hongkong und Macau kam.

Aufgrund der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung in Guangdong zeigt sich die Wirkung von Hongkong auf Guangdong seit den 90er Jahren in den neuen Formen der Investition wie Übermittlung neuer Technologien und neuer Konzepte.             

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