Inhalt von Juli 2001
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Die KP Chinas feiert ihren 80. Geburtstag

Sowohl bei der Yihetuan-Bewegung (Boxer-Aufstand), die Ende des 19. Jahrhunderts zur Vertreibung der Imperialisten aus China ausbrach, als auch im Kalten Krieg in der Mitte des 20. Jahrhunderts waren Chinesen gegenüber dem Westen feindlich und wachsam gesinnt. Da ist es schon verwunderlich, dass die Kommunistische Partei Chinas, die nun 80 Jahre besteht und 60 Millionen Mitglieder zählt, schon bei ihrer Gründung die Theorien der beiden Ausländer Marx und Lenin hochschätzte. Im Statut der Kommunistischen Partei Chinas, das an ihrem 12. Parteitag angenommen wurde, ist verankert, dass die KP Chinas den Marxismus-Leninismus und die Mao-Zedong-Ideen als ihre Leitgedanken betrachtet. Das folgende Wort von Jürgen Habermas, führender Repräsentant der zweiten Generation der Frankfurter Schule und Hauptvertreter des Neuen Marxismus, kann diesen Widerspruch erklären als auch die Weisheit der KP Chinas bestätigen: „Alle Einflüsse aus dem Ausland sind in China verchinesischt worden, so auch der Marxismus aus dem Westen.“

Warum Marxismus?

Die Geschichte ist kein Drama, das man schreiben und kopieren kann. In ihr gibt es viele Zufälle, in denen Notwendigkeiten verborgen sind. Die KP Chinas wählte auch aus der historischen Notwendigkeit heraus den Marxismus.

1911, zehn Jahre vor der Gründung der KP Chinas, war China noch ein vom Kaiser beherrschtes Land. Männer trugen einen langen Zopf und Frauen hatten gebundene Füße. Der Kantonese Sun Yat-sen, der mit demokratischem Gedankengut aus dem Westen aufgewachsen war, entfaltete mittels der Demokratie und des Republikanismus sowie einer Armee die Revolution von 1911. Dadurch wurde die Qing-Dynastie gestürzt und die Chinesische Republik gegründet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918 teilten die siegenden Westmächte ihre Einflusssphären neu auf.  Auf der Versailler Friedenskonferenz, die vom 18. Januar bis zum 28. Juni 1919 stattfand, beschlossen die USA, Großbritannien und Frankreich ohne Berücksichtigung der Souveränität Chinas und dessen Position als Siegermacht die ehemaligen Konzessionen des deutschen Imperialismus in China an Japan zu übergeben, was die patriotischen Gefühle der Chinesen in höchstem Maße verletzte. Zudem wurde die von Sun Yat-sen gegründete Regierung der Chinesischen Republik von den Militärmachthabern kontrolliert und nahm eine kompromisslerische Haltung gegenüber den Imperialisten ein. Die Studenten der Peking-Universität protestierten daraufhin am 4. Mai 1919 gegen diesen Akt des Landesverrates der Regierung, gefolgt von Streiks, Unterrichtsboykotten und Händlerstreiks  in ganz China. Es war das erste Mal in der chinesischen Geschichte, dass Arbeiter und Stundenten Schulter an Schulter für ein gemeinsames Ziel kämpften. Dieses Ereignis ging als die „4. Mai-Bewegung“ in die Geschichte ein.

Die 4. Mai-Bewegung war nicht nur eine antiimperialistische und patriotisch- politische Bewegung, sondern auch eine ideologisch-kulturelle Bewegung. Aus der leidvollen eigenen Erfahrung, dass der Feudalismus dem Land viel Schaden zugefügt hatte, stellten viele Intellektuelle die extreme Losung „Nieder mit dem Konfuzianismus!“ auf. Sie versuchten, die traditionelle chinesische Kultur restlos durch westliche Gedanken (zum Beispiel Anarchismus, Reformismus, Gildensozialismus und wissenschaftlicher Sozialismus)  zu ersetzen  oder eine den Gegebenheiten Chinas angepasste Theorie zu finden.

1917 wurde die Zaren-Herrschaft in Russland durch die von Lenin angeführte Oktober-Revolution gestürzt und die erste demokratische Arbeiter-Bauern-Macht in der Geschichte der Menschheit gegründet. Chinesische Revolutionäre sahen am Beispiel Russlands den Sieg des Marxismus-Lenismus und die Hoffnung auf eine proletarische Revolution im eigenen Land. Li Dazhao und Chen Duxiu, die beide einen großen Einfluss in ideologisch-akademischen Kreisen hatten, schätzten die Theorie von Marx sehr. Studiengruppen für die Theorie der Marxschen Schriften wurden in verschiedenen Landesteilen Chinas gegründet. Mao Zedong war ein Mitglied einer solchen Gruppe in der Provinz Hunan. Statistischen Angaben zufolge gab es innerhalb eines halben Jahres nach der 4. Mai-Bewegung über 200 neu herausgegebene Zeitungen und Zeitschriften, die in großer Auflage den Sozialismus propagierten. Als Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus galt Marx als Lehrer des internationalen Proletariats. Da der Marxismus den Niedergang des Kapitalismus und den Sieg des Kommunismus bewiesen hatte, wurde er zum Banner des internationalen Proletariats und der Unterdrückten der Welt. Die Theorie der proletarischen Diktatur wurde als Kern des Marxismus betrachtet. Besonders am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Ansicht von Marx über den gewaltsamen Umsturz der Ausbeuterklasse in einem halbfeudalen und halbkolonialen Land wie China im Vergleich zu den anderen reformistischen Theorien eine besondere Anziehungskraft.

Historisch gesehen, lief alles, was zwischen 1911 und 1921 in China und in der Welt geschehen war, auf die Gründung der KP Chinas zu. Die Verbreitung des Marxismus-Leninismus schuf dafür die ideologische Grundlage. Die Gründung der KP Chinas war eine historische Notwendigkeit, gerade auch in China.

Am 23. Juli 1921 fand die Erste Tagung der KP Chinas in einem einfachen Gebäude in Shanghai statt. Oberster Tagesordnungspunkt war die Gründung der KP. Es wurde festgelegt, dass die Errichtung der Diktatur des Proletariats und die Verwirklichung des Kommunismus die Grundaufgabe der Partei ist. Gemäß einer  Anweisung der Partei aus dem Jahr 1941 wurde der 1. Juli 1921 offiziell als Gründungstag der KP festgelegt.

Gestört durch die Spionage der reaktionären Regierung wurde der 1. Parteitag in einem Boot auf dem Nanhu-See in Jiaxing, Provinz Zhejiang fortgesetzt. Dies schien anzudeuten, dass der KP Chinas ein Werdegang voller Windungen und Wendungen bevorstand. Die Teilnehmer des 1. Parteitags schlugen später verschiedene politische Richtungen ein. Manche wurden zu Feinden, manche zu Mitgliedern der Führung der Partei. Die Zahl der Mitglieder der KP Chinas lag damals nur bei 50. Man konnte noch nicht voraussehen, dass dieselbe Partei 80 Jahre später mit 60 Millionen Mitgliedern den glänzendsten Abschnitt in der Geschichte Chinas hatte schaffen können.

Von Li Xia

Die drei herausragenden Führer der KP Chinas

Die Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas kann ihrem Verlauf gemäß in drei Perioden gegliedert werden. Drei herausragende Führer entschieden über den einzuschlagenden Weg in ihrer Zeit. Mao Zedong nahm in der Führung der 1. Periode eine wichtigste Position in der Geschichte ein. Man nennt ihn den Kern des Führungsgremiums der ersten Generation der KP Chinas.

Mao Zedong:

Die politische Macht kommt aus den Gewehren

Deng Xiaoping:

Man soll die Wahrheit in den Tatsachen suchen

Jiang Zemin:

Die KP Chinas soll stets die grundlegenden Interessen der Chinesen vertreten

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