China
und Österreich "Partner im Geist der Freundschaft"
"Ein
Rückblick auf die dreissigjährige Geschichte unserer diplomatischen
Beziehungen erfüllt das heutige Österreich mit Freunde
und Optimismus." Das schreibt Österreichs Botschafter
in China, Dr. Erich Buttenhauser, in einer jetzt veröffentlichten
Festschrift, in der er die hohe Qualität der Kontakte beider
Länder würdigt, die nach seinen Worten Ausgangspunkt sein
soll für neue Initiativen und Projekte.
China und Österreich hatten am 28. Mai 1971
ihre diplomatischen Beziehungen aufgenommen, nachdem bereits fünf
Jahre lang eine offizielle Wirtschaftsvertretung des Alpenlandes
in der chinesischen Hauptstadt tätig gewesen war. Inzwischen
hat Österreich seine Präsenz in China enorm verstärkt:
Aussenhandelsstellen in Beijing, Shanghai und Hongkong werden durch
Marketingbüros in Shenyang, Chongqing und Guangzhou ergänzt;
über hundert österreichische Unternehmen verfügen
über Büros, Niederlassungen und Joint-Ventures in China;
zahlreiche Kooperationen im technologischen Bereich kommen hinzu.
Anlässlich des Jubiläums wurde nun in Beijing ein neues
"Austria Center" eröffnet, das neben den Handelsbeziehungen
auch den Tourismus fördern soll.
"Chinas Öffnung und ein tiefgreifender
Reformprozess haben die Volksrepublik zu einem politischen Stabilitätsfaktor
in der Welt und zu einem begehrten Partner für österreichische
Unternehmer, Wissenschaftler und Kulturschaffende werden lassen",
heisst es in der Jubiläumsbroschüre.
Auch Österreichs Bundespräsident Dr.
Thomas Klestil unterstreicht Chinas wichtige Rolle auf der internationalen
Bühne: "China ist längst zu einem der entscheidenden
Gestalter des ,asiatischen Jahrhunderts` geworden", schreibt
er. Für ein Land wie Österreich, dessen Wohlstand in hohem
Maße von der Außenwirtschaft abhänge, seien daher
die Beziehungen zur Volksrepublik China von immer größerer
Bedeutung. Auf den Prozess der Globalisierung eingehend, betont
Klestil die damit verbundenen enormen Chancen für eine Ausweitung
und Intensivierung der Beziehungen auf allen Ebenen. Grundlage dafür
sei im Falle Chinas und Österreichs "ein Verhältnis,
das traditionell vom Geist der Freundschaft und des gegenseitigen
Respekts getragen ist".
Auch wenn die Wirtschaft im Mittelpunkt aller
Überlegungen steht, die Kultur kommt dabei nicht zu kurz. Es
gibt Ausstellungen, Konzerte, ein Austauschprogramm für österreichische
und chinesische Studenten und eine gute Zusammenarbeit zwischen
Universitäten.
"Vor diesem Hintergrund", so Botschafter
Dr. Buttenhauser, "kann man sagen, dass die österreichisch-chinesischen
Beziehungen innerhalb der letzten dreissig Jahre zu einem kräftigen,
tiefverwurzelten Baum herangewachsen sind, von dem wir noch viele
schöne Früchte erwarten können."
Atze Schmidt
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