Inhalt von Juli 2001
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Die chinesische Kultur im 21. Jahrhundert

1999 fand in Paris und im vergangenen Jahr in den USA eine Ausstellung über die chinesische Kultur statt. 2000 Jahre alte Terrakottafiguren, Trachten aus der Tang-Dynastie vor 1300 Jahren und Beispiele aus der modernen Lebenswelt der Chinesen boten den westlichen Besuchern eine Gelegenheit, sich mit der chinesischen Kultur vertraut zu machen. Der Austausch der chinesischen und westlichen Kultur, die Abhängigkeit der populären und elitären Literatur spielen eine entscheidende Rolle in der kulturellen Entwicklung der Menschheit. Das entspricht genau der Kulturpolitik der chinesischen Regierung im neuen Jahrhundert. Kulturminister Sun Jiazheng gibt im folgenden einen Überblick über die Entwicklung der chinesischen Kulturpolitik im neuen Jahrhundert.

                                                       - Die Redaktion

Der Ausgangspunkt der chinesischen Kulturpolitik im neuen Jahrhundert besteht darin, den breiten Volksmassen zu dienen , damit die wachsenden Bedürfnisse des Volkes im Bereich der Kultur befriedigt werden und die breiten Volksmassen ihre Kulturrechte voll genießen können. Seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik und der Umgestaltung des Wirtschaftssystems 1978 hat die chinesische Gesellschaft vielseitige und tiefgreifende Veränderungen erlebt. In dieser Situation hat die chinesische Regierung eine Reihe von Maßnahmen zur Entwicklung des Kulturwesens sowie zur Fortentwicklung von Kultur und Kunst ausgearbeitet.

Im Laufe der 20jährigen Reform und Öffnung haben die Wirtschaft und das Kulturwesen Chinas große Fortschritte gemacht. Die einfachen Chinesen sind die größten Nutznießer. Innerhalb von 20 Jahren ist die Zahl der chinesischen Zeitungen von 186 auf 2038, und die der Zeitschriften von 930 auf 8187 in die Höhe geschnellt. Die Zahl der Fernsehstationen ist um 20fache gestiegen. Die Sendezeit beträgt wöchentlich 70 000 Stunden bei wachsender Programmvielfalt.

1999 besaßen 91,6% der chinesischen Familien einen Fernseher. Die Einwohner in den abgelegenen Gebieten in der Mitte und im Westen Chinas können ebenso wie die Bewohner in den großen Städten wie Beijing und Shanghai die wichtigen Ereignisse im In- und Ausland durch das Fernsehen erfahren und sich die Live-Übertragungen von Darbietungen bekannter Künstler anschauen.

China hat eine Bevölkerung von 1,2 Milliarden. Dank der Reform- und Öffnungspolitik hat die chinesische Regierung die Ernährungsfrage der chinesischen Bevölkerung (1/4 der Weltbevölkerung) erfolgreich gelöst. Die breiten Volksmassen genießen nun immer mehr Kulturrechte und die Kulturveranstaltungen sind immer vielfältiger geworden.

Die chinesische Nation hat im Laufe ihrer langen Geschichte eine eigene Kulturtradition geschaffen. Mit dem Wandel der Zeiten und dem Fortschritt der Gesellschaft hat sie das Nützliche entwickelt und das Unbrauchbare verworfen. Als Lebensader der chinesischen Nation hat sich diese Kulturtradition bis heute fortgesetzt und tiefen Einfluß auf die Wertvorstellungen und die Lebensweise der Chinesen sowie die Entwicklung Chinas ausgeübt. Das Kulturerbe zu schützen ist eine dringende und wichtige Aufgabe beim kulturellen Aufbau Chinas im neuen Jahrhundert.

Im neuen Jahrundert wird die chinesische Regierung alle Länder unterstützen, ihre eigene Kultur zu entwickeln. Insbesondere soll die Kultur der wirtschaftlich unterentwickelten Länder und Gebiete geschützt werden, damit die Kulturlandschaft der Welt auch im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung vielfältig bleibt. Die chinesische Regierung will die Kulturtradition der chinesischen Nation fortsetzen und die Kultur der chinesischen Nation mit  ihren eigenen Besonderheiten weiterentwickeln, damit sie in der Welt auf eigenen Füßen stehen kann.

Im neuen Jahrhundert wird großer Wert auf die Erneuerung der chinesischen Kultur gelegt. In Zukunft will die chinesische Regierung mehr Verantwortung für die Entwicklung der chinesischen Nation und der Zivilisation der Menschheit übernehmen. Sie wird Gerechtigkeit, Demokratie und Wissenschaft fördern, und Vorurteil, Diskriminierung, Rückständigkeit und Aberglauben bekämpfen sowie alles, das den Fortschritt der Nation und die Entwicklung der menschlichen Zivilisation hemmt. Als wichtiger Bestandteil der Weltkultur will die chinesische Kultur für eine schöne Lebenswerte-Zukunft der Menschheit eintreten.

Den Austausch im Bereich der Kultur mit dem Ausland zu erweitern ist eine konsequente Politik der chinesischen Regierung. Im 21. Jahrhundert wird die Kultur eine immer wichtigere Rolle bei den internationalen Beziehungen spielen. Deshalb ist es erforderlich, den Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich der Kultur zwischen verschiedenden Ländern zu entfalten. Die Entwicklung der chinesischen Kultur ist von den gemeinsamen Errungenschaften der Zivilisation der Menschheit nicht zu trennen. Die Öffnungspolitik ist nicht nur eine grundlegende Politik beim wirtschaftlichen Aufbau Chinas, sondern auch eine grundsätzliche Leitlinie beim kulturellen Aufbau Chinas in der modernen Zeit.

Zur Zeit hat die chinesische Regierung 430 Verträge mit 123 Ländern über die Zusammenarbeit im Bereich der Kultur unterzeichnet. Sie führt mit über 160 Ländern und Gebieten einen Kulturaustausch durch und unterhält ständige Verbindungen mit über 1000 ausländischen und internationalen Kulturorganisationen. Der kulturelle Austausch mit dem Ausland berührt Literatur, Kunst, Denkmalschutz, Verlag, Museum, Presse, Sport, Bildung, Wissenschaft und Technik, Tourismus, Religion usw. Zahlreiche ausländische literarische und sozialwissenschaftliche Werke sind ins Chinesische übersetzt. Viele ausländische Künstler und Kunstwerke sind in China vorgestellt worden. In den letzten Jahren hat das Kulturministerium Chinas das "Internationale Jahr der Symphonie", das "Internationale Jahr der Oper", das "Internationale Jahr für bildende Kunst" und das "Internationale Jahr für Volksgesang und -tanz" veranstaltet, an denen bekannte Künstler aus etwa 100 Ländern und Gebieten teilgenommen haben. Solche Veranstaltungen stoßen bei den Chinesen auf starkes Interesse.

Im Gegenzug haben chinesische Künstler erfolgreich an internationalen Kunstfestivals teilgenommen. Das alles zeigt, daß der Bereich der Kultur  nach Außen hin geöffnet worden ist.

Im November des vorigen Jahres hat China mit den USA Vereinbarungen über den Beitritt Chinas in die WTO getroffen. In diesem Jahr hat die chinesische Regierung mit der EU verschiedene kulturellen Abkommen geschlossen. Nach dem Beitritt in die WTO wird die Öffnung Chinas weiter verstärkt. Hier muß darauf hingewiesen werden, daß die Kulturindustrie Chinas noch keinen nennenswerten Umfang besitzt und das Marktsystem noch nicht vollständig ausgeprägt ist. Deshalb steht China nach dem Beitritt in die WTO vor großen Herausforderungen. Trotzdem ist die chinesische Regierung voller Zuversicht.

Die Öffnung des chinesischen Kulturmarktes bietet ausländischen Anbietern zwar vielfältige Chancen, doch nur Kulturprodukte von guter Qualität, die die chinesischen Gesetze und gesetzlichen Bestimmungen beachten, der chinesischen Lage und dem Willen der Chinesen entsprechen sowie günstig für die körperliche und seelische Gesundheit der Chinesen sind, sind auf dem chinesischen Markt konkurrenzfähig. Die chinesische Regierung heißt alle Unternehmer aus der ganzen Welt herzlich willkommen, in den Kulturmarkt Chinas zu investieren - gleichberechtigt und von gegenseitigem Nutzen getragen.

China braucht die Welt. Die chinesischen Medien berichten täglich über die Entwicklung und die Veränderungen in der Welt, über die politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen sowie kulturellen Entwicklungen in den USA und in Europa. Die Verschiedenartigkeit der Kulturen zu respektieren, die friedliche Koexistenz und den Austausch zwischen ihnen sowie ihre gemeinsame Entwicklung zu fördern ist ein konsequenter Standpunkt der chinesischen Regierung.

China ist ein Land mit verschiedenen Nationalitäten. In der langen Entwicklungsgeschichte, in der gemeinsamen Arbeit sowie im Kampf gegen die ausländische Aggression mit der Vereinigung des Landes und mit der Geschlossenheit der chinesischen Nation als Ziel haben die Chinesen die chinesische Kultur geschaffen. Sie haben einen breiten geistigen Horizont entwickelt, mit dem sie das Gemeinsame suchen und dabei Unterschiede bestehen lassen, so daß die chinesische Kultur bis heute überliefert ist und voller Vitalität in die Zukunft blickt.

Auch im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung im 21. Jahrhundert wird die lokale Kultur ihren Platz in der Welt haben. In der Zukunft wird es immer mehr Gemeinsames im Bereich der Kultur der Menschheit geben, aber das bedeutet nicht, daß die Weltkultur einseitig sein wird. Die chinesische Regierung tritt für die Mannigfaltigkeit der Weltkultur ein. Alle Nationalitäten in der Welt sollen die eigenen Besonderheiten ihrer Kultur beibehalten und sich für die kulturelle Entwicklung der Menschheit verpflichten. Wir als Gestalter der Kulturpolitik sollen über einen weiten geistigen Horizont verfügen und dem gemeinsamen Schicksal der Menschheit große Aufmerksamkeit schenken. Von den Bedürfnissen der Entwicklung der Menschheit ausgehend forschen wir dem Aufbau der Kultur im neuen Jahrhundert nach und fördern den Austausch im Bereich der Kultur auf der Basis der Gleichberechtigung verschiedener Länder.

                                                   Von Sun Jiazheng

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