Inhalt von April 2001
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Fokus Chengdu
Chengdu – Drehpunkt der Entwicklung des Westens von China
Ein „Silicon Valley” mit schöner Landschaft
Chengdus High-Tech-Zone feierte ihren 10. Gründungstag
Dayi – ein lohnendes Reiseziel

Chengdu –

Drehpunkt der Entwicklung des Westens von China

Chengdu, die Hauptstadt der Provinz Sichuan, ist eine der bekanntesten historischen Kulturstädte Chinas. Im neuen Jahrhundert will die chinesische Regierung den Westen des Landes in großem Umfang erschließen. Das bietet Chengdu eine einmalige Chance für eine schnelle Modernisierung.

Chengdu liegt im westlichen Teil des Sichuan-Beckens und in der Mitte der Chengdu-Ebene. Weil Chengdu in der Tang-Dynastie bekannt war für Brokat, heißt die Stadt auch „Jincheng (Brokat-Stadt)“. Ein weiterer Name ist „Tianfu (Land des Reichtums und der Fülle)“. Heute besteht Chengdu mit einer Fläche von 12 300 qkm, auf der rund zehn Millionen Menschen leben, aus sieben Bezirken, vier Trabantenstädten und acht Kreisen.

In der Geschichte war Chengdu mehrmals die Hauptstadt eines chinesischen Teilstaats. 256 v. Chr. begann man unter der Leitung von Li Bing, bei Chengdu das weltberühmte Stauwehr Dujiangyan zu bauen. Seit der Han-Dynastie genoß Chengdu dank seines ausgezeichneten Brokats landesweit einen guten Ruf. In der Nördlichen Song-Dynastie war Chengdu nach der damaligen Hauptstadt Bianzhou die zweitwichtigste Stadt Chinas. Zu jener Zeit wurde in Chengdu das erste Papiergeld der Welt ausgegeben, und Chinas erste Schnapsbrennerei nahm hier ihren Betrieb auf. Bereits in der Westlichen Han-Dynastie begannen die Chengduer Erdgas zu nutzen, und zwar für die Salzproduktion. Die Sutras aus der Tang-Dynastie, die heute im Museum der chinesischen Geschichte aufbewahrt werden, beweisen, dass Chengdu einer der Ursprungsorte der Drucktechnik mittels Holzdruckplatten war. Historischen Aufzeichnungen zufolge zählte Chengdu in der Nördlichen Song-Dynastie zu den drei bekanntesten Orten Chinas für die schwarze Kunst.

Heute ist Chengdu ein attraktives Reiseziel. Man kann hier und in erreichbarer Nähe zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Stauwehr Dujiangyan, den Tempel Wuhouci, die Strohhütte von Du Fu, die Gebirge Emei und Leshan sowie das Landschaftsgebiet Jiuzhaigou besichtigen. Mit den wohlangeordneten Straßen und Gebäuden sowie vielen Grünanlagen ist Chengdu heute eine moderne Stadt. Überall findet man Restaurants und Kneipen, in denen das Essen preiswert ist. Auf jeden Fall sollte man in Chengdu den Feuertopf probieren und ein Teehaus besuchen.

Chengdu ist das Zentrum Südwestchinas für Handel, Finanz, Verkehr, Kommunikation, Wissenschaft und Technik. Die Industriezweige Maschinenbau, Medizin, Nahrungsmittelverarbeitung und elektronische Informationstechnik sind die vier Stützen der Wirtschaft Chengdus. Bezüglich der wirtschaftlichen Stärke nimmt die Stadt den 12. Platz im ganzen Land ein. Im letzten Jahr betrug Chengdus Bruttoinlandsprodukt 131 Milliarden Yuan, was 32 % des Bruttoinlandsprodukts der Provinz Sichuan ausmachte. Doch es gibt noch große Unterschiede zwischen Chengdu und den östlichen Küstengebieten des Landes. Die Erschließung des Westens bietet Chengdu eine neue Gelegenheit, sich noch schneller zu entwickeln.

Im Oktober des letzten Jahres fand in Chengdu das „Forum 2000 Westchinas“ statt. Daran haben viele in- und ausländische Unternehmen und Experten teilgenommen. Tao Wuxian, der Parteisekretär der Provinz Sichuan, erklärte bei dieser Gelegenheit, dass Chengdu in den kommenden zehn Jahren die Rolle eines Drehpunkts der Entwicklung des Westens und einer Brücke zwischen dem Westen und dem Osten Chinas spielen werde.

Seit zwei Jahren ist die Stadtregierung Chengdus intensiv dabei, die Rolle der Stadt bei der Erschließung des Westens festzulegen.

Der Westen Chinas ist eine weite und dünnbevölkerte Region, bestehend aus sechs Provinzen (Yunnan, Guizhou, Sichuan, Shaanxi, Gansu und Qinghai), drei Autonomen Gebieten (Tibet, Ningxia und Xinjiang) und der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing. Infolge der schlechten Naturbedingungen, der rückständigen Wirtschaft und der ungleichmäßigen Entwicklung in verschiedenen Gebieten kann man mit der Erschließung des Westens nicht überall gleichzeitig beginnen. So sollen die wichtigen Städte des Westens wie Chengdu dank ihrer relativ entwickelten Wirtschaft dabei eine führende Rolle spielen.

In einem Gespräch mit „China heute“ sprach Parteisekretär Tao Wuxian von den „vier günstigen Bedingungen“, mit denen Chengdu ein Zentrum der Wirtschaft und Technik in Westchina werden kann: (1) Als Verkehrs- und Kommunikationszentrum Südwestchinas verfügt Chengdu über eine gute Infrastruktur. Drei Landstraßen staatlichen Rangs (Chuanshaan, Chuanzang und Chuandian), vier Eisenbahnlinien (Baocheng, Chengyu, Chengkun und Chengda), der internationale Flughafen Shuangliu sowie sieben Schnellstraßen stehen zur Verfügung. Chengdu ist mit Wasser, Strom und Erdgas gut versorgt und hat noch 60 Millionen Kilowatt an Wasserkraftreserven, d.h. sechs Siebtel der Wasserkraft Chengdus sind noch nicht erschlossen. (2) Chengdu ist das wirtschaftlich entwickelteste Gebiet Westchinas. 1999 betrug der Bruttoproduktionswert 119 Milliarden Yuan, der Pro-Kopf-Bruttoproduktionswert lag bei 12 000 Yuan. Das wirtschaftlich-technische Erschließungsgebiet Chengdu hat im letzten Jahrzehnt Investitionen in Höhe von mehr als 50 Milliarden Yuan angezogen. In fünf Jahren dürfte Chengdu mit Mianyang und Deyang in seiner Umgebung durch die High-Tech-Industrie einen Jahresproduktionswert von voraussichtlich 100 Milliarden Yuan erzielen. Gleichzeitig ist Chengdu eines der bekanntesten Landwirtschaftsgebiete Chinas, und dank der Reform- und Öffnungspolitik haben auch die Dienstleistungsbetriebe inzwischen große Fortschritte gemacht. (3) Chengdu hat genügend Fachkräfte und ein gutes Investitionsklima. Es gibt in Chengdu 22 Hochschulen und Universitäten, mehr als 2700 Forschungsinstitute und 384 High-Tech-Unternehmen sowie mehrere wirtschaftlich-technische Erschließungsgebiete. Chengdu hat mit 82 Ländern der Welt wirtschaftliche Beziehungen. In der Stadt haben sich mehr als 2000 ausländische Unternehmen angesiedelt. Auch Küstenstädte wie Shanghai, Tianjin, Dalian, Xiamen, Guangzhou und Shenzhen wollen mit Chengdu zusammenarbeiten. (4) Chengdu hat sich im Übergang von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft schnell entwickelt und ein relativ vollständiges Marktwirtschaftssystem aufgebaut.

Unter den fünf wichtigsten Städten Westchinas (Xi’an, Chengdu, Chongqing, Kunming und Lanzhou) kann sich nur Xi’an mit Chengdu messen. So zeichnet sich ab, dass bei der Erschließung des Westens Xi’an im Nordwesten und Chengdu im Südwesten die führenden Rollen spielen werden.       

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