Liang
Congjie - ein Freund der Natur
Der 69jährige Liang Congjie ist Initiator
der Organisation "Freunde der Natur" und hat in den
vergangenen Jahren große Beiträge zum Schutz seltener
Tiere und zum Schutz der Quelle des Yangtse geleistet. Wegen seiner
Verdienste wurde ihm vom Staatlichen Amt für Forstwirtschaft der
Preis "Großer Panda" verliehen. Außerdem
wurde er von der philippinischen Regierung für seinen Einsatz
um den Umweltschutz mit dem Preis "Magsaysay" ausgezeichnet.
Es war vor sieben Jahren, als Liang Congjie,
damals Professor und Vizedirektor am Chinesischen Kulturinstitut,
mit einigen Freunden aus dem Kulturkreis über das Umweltproblem
in China sprach. Dabei wurde die Idee geboren, eine Organisation
für den Umweltschutz zu gründen. So wurde der Verein "Freunde
der Natur" ins Leben gerufen.
Schutz seltener Tiere
Der Stumpfnasenaffe in der Provinz Yunnan ist
vom Aussterben bedroht. Als Liang Congjie erfuhr, daß in
Nordwest-Yunnan ein Urwald, in dem Stumpfnasenaffen leben, von
Leuten dieser Gegend abgeholzt wurde, alarmierte er die Medien.
Das Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften nahmen sich des Themas
an, das dadurch auch die Aufmerksamkeit der chinesischen Regierung
erregte. Endlich wurden Maßnahmen zum Schutz der Stumpfnasenaffen
getroffen.
Die Tibetische Gazelle lebt auf der Hochebene
Hol Xil im Westen Chinas, 4500 m über dem Meeresspiegel. Seit
langem steht sie auf der Liste jener Tiere, mit denen nach einem
Internationalen Abkommen jeglicher Handel verboten ist. Dennoch
hat sich in den letzten zehn Jahren die Zahl der tibetischen Gazellen
drastisch verringert, weil die aus ihrem Fell hergestellten Kaschmirprodukte
auf dem internationalen Markt einen guten Absatz fanden. Angesichts
dieser Situation hat Liang Congjie eine Aktion zum Schutz der
Tibetischen Gazellen gestartet. Im Rahmen dieser Kampagne wurden
in einem Naturschutzgebiet bei Hol Xil 400 Felle Tibetischer Gazellen,
die man bei Wilderern gefunden hatte, öffentlich verbrannt.
Als 1998 der britische Premierminister Tony
Blair China einen Besuch abstattete, schrieb ihm Liang Congjie
einen Brief und bat ihn darum, sich für ein Verbot des Handels
mit Fellen Tibetischer Gazellen in Großbritannien einzusetzen.
Am nächsten Tag wurde er vom Premierminister empfangen, und
ihm wurde zugesichert, daß sein Anliegen den zuständigen
Behörden der UNO und der EU vorgetragen würde. In Großbritannien
und anderen Teilen der Welt wurden kurz darauf Produkte aus den
Fellen Tibetischer Gazellen aus dem Verkehr gezogen.
Für ein bescheidenes
Leben
Liang Congjie lebt bescheiden. Jeden Tag fährt
er mit dem Fahrrad zur Arbeit, und in der Freizeit liest er Bücher
und hört Musik. "Viele Chinesen", sagt er, "wollen
vor allem mehr Geld verdienen und im Luxus leben, ohne daran zu
denken, daß eine solche Lebensweise viel natürliche Ressourcen
und Energien kostet. Der Pro-Kopf-Anteil an vielen natürlichen
Ressourcen in China ist viel niedriger als im Durchschnitt in
der Welt. Deshalb sollten wir in China damit besonders sorgsam
umgehen."
Über sein Engagement in Sachen Umweltschutz
sagt er: "Ich freue mich, daß ich im Alter von 70 Jahren
noch etwas für die Gesellschaft tun kann. Außerdem habe
ich bei dieser Arbeit viele Menschen aus verschiedenen Kreisen
kennengelernt, und etliche sind feste Freunde geworden."
Von Zhang
Hua