Der
Wald der
Familie Kong - eine kunstvolle Parkanlage
Konfuzius
und seine Nachkommen ruhen im Waldfriedhof der Familie Kong,
der über 1 km entfernt nördlich der Kreisstadt liegt.
Nach
geschichtlichen Aufzeichnungen war beim Tode des Konfuzius,
als seine Schüler ihn beerdigten, die Grabstätte noch
ziemlich klein. Zu jeder zeit wohnten dort nur einige Waldhüterfamilien.
Mit der Statussteigerung des Konfuzius vergrößerte
sich der Friedhof allmähnlich, der seit der Ming- und
Qing-Zeit dann eine Fläche von mehr als 200 Hektar einnahm,
umgeben von einer 3 - 4 m hohen Mauer, die sich 12 km lang
erstreckte. Hier wachsen viele wertvolle Baumarten in einer
der größten Parkanlagen der chinesischen Landschaftskunst.
Heute gibt es noch 22 000 etwa achthundertjährigen Kiefern
und Zypressen. In den letzten 30 Jahren wurden über 4000 Keimlinge
neu gesetzt.
Auch
im Wald der Familie Kong stehen Tausende antiker Steintafeln
und Steindenkmäler sowie 60 Hallen mit roten Säulen
und grünen Dachziegeln. Das Grab des Konfuzius befindet sich
im Nordwesten des Waldes. Andere Gräber gehörten
seinen Nachkommen. Vor jedem größeren Grab kann
man Steinfiguren, z.B. Steinpferde, sowie Steintafeln sehen,
worauf angegeben wurde, in der wievielen Generation der Nachkommenschaft
des Konfuzius die Toten standen. In China ist der Waldfriedhof
der Familie Kong die einzige mehr als 2000 Jahre zählende
Grabstätte, wo so viele Generationen beieinander zur
letzten Ruhe gebettet worden sind. Das ist selbst in der ganzen
übrigen Welt eine Seltenheit.
Qufu
war vor mehr als 3000 Jahren die Hauptstadt des Staats Lu
(der östliche Teil der heutigen Provinz Shandong). Der
Waldfriedhof befindet sich gleich neben der Ruine der antiken
Stadt. Nach der archäologischen Untersuchung in den letzten
Jahren wurde festgestellt, dass die Stadtmauer etwa 12 km
lang war und die antike Stadt selbst eine Fläche von
zirka 9,87 qkm besaß, die ungefähr siebenmal so
viel ausmachte wie die Fläche der heutigen Stadt. Alle
Untersuchungen haben bewiesen, dass Qufu, die Heimat des Konfuzius,
zu jener Zeit bereits eine blühende Stadt mit relativ hochentwickelter
Kultur war.
(Aus
„China im Aufbau“, Nr. 4, 1980)