Qufu
- Heimat des Konfuzius
Von
Long Shan
Konfuzius
(551 - 479 v. u. Z.) war ein großer chinesischer Denker
und Pädagode vor mehr als 2500 Jahren. Zu jeder Zeit
bot sich eine herrliche alte Kultur in ein paar hochentwickelten
Ländern der Erde dar mit hervorragenden Gelehrten, wie
Heraklit (544 - 483 v. u. Z.) in Griechenland, einer der Begründer
der Dialektik, und Schakjamuni (560 - 480 v. u. Z.) in Indien,
ein hoher Gelehrter des Buddhismus.
Konfuzius
lebte in der Frühlings- und Herbstperiode (770 - 476 v. u.
Z.), wo Hunderte von Schulen in China wetteiferten und gewaltige
Veränderungen vor sich gingen. In der Geschichte der
Menschheit gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit kaum
einen anderen Gelehrten wie Konfuzius, dessen Denken zu Lebzeiten
die allgemeine Anerkennungen noch versagt blieb, doch nach
seinem Tode erst von den feudalen Herrschern aller Dyanstien
mit Verehrung und in politischer Absicht verwirklicht und
angewandt wurde. Dabei hob sich die gesellschaftliche Einordnung
von Konfuzius allmähnlich so sehr, dass er schließlich
„Vorbild für alle Zeitalter“ genannt wurde. Aus seinem Ruhm
konnten seine Nachkommen für sich Vorteile erzielen und den
Erbadel in den nächsten über 2000 Jahren für sich beanspruchen.
Seine
Heimat Qufu, eine kleine Kreisstadt, befindet sich im Südwesten
der Provinz Shandong, etwa 600 km südlich von Chinas Hauptstadt
Beijing (Peking). Qufu gilt als die „heilige Stätte“,
wo Konfuzius geboren und begraben wurde, hier seine Schule
begründete sowie philosophische Vorlesungen und Seminare hielt.
Die historische Stätte wurde von allen Dynastien sorgfältig
behütet und wiederholt ausgebaut. So vergrößerte
sich dieser riesige alte Baukomplex immer mehr und umfasste
schließlich die Substanz der verschiedensten Zeiten.
Der Konfuzius-Tempel und die Residenz der Familie Kong nehmen
den überwiegenden Teil der Kreisstadt Qufu in Anspruch. Etwas
außerhalb befindet sich der „Wald der Familie Kong“,
wo Konfuzius begraben wurde. Die Fläche dieses Waldes
ist zweimal so groß wie diejenigen der heutigen Stadt.
Seit
der demokratischen Revolution von 1911 in China diskutiert
man in akademischen Kreisen fortwährend und lehhaft die
historische Wirkung des Konfuzius. Obwohl es nach der Gründung
der Volksrepublik China 1949 auch noch weiter Diskussionen
und heiße Debatten darüber gab, wurden die historischen
Stätten mit ihrem kulturellen Erbe jedoch ständig
von der Regierung in gutem Zustand erhalten, außer den
Jahren der Kulturrevolution. Während dieser zehnjährigen
Katastrophe wurde Qufus Kulturgüter beispielslos schwer beschädigt,
sind aber heute schon wieder mühevoll renoviert worden.