Wichtige
Reiserouten in Tibet

1.
Südtibetische Route
Der
Konggar-Flughafen ist ein wichtiger Platz für Ein- und Ausreisende.
Nach Ankunft auf dem Konggar-Flughafen kann man ostwärts
am Lhasa-Fluss entlang die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
in den Landschaftsgebieten am Yarlung-Fluss, Samye und Shenghu
(Heiliger See) besichtigen, oder westwärts Richtung
Yamzhog Yumco-See über Gyangze nach Xigaze fahren. Die meisten
Touristen fahren aber zuerst nach Lhasa. Die Lagong-Straße
zwischen dem Konggar-Flughafen und der Innenstadt Lhasas
ist mit Asphalt belegt, die Fahrt dorthin dauert ungefähr
anderthalb Stunden. Unterwegs bildet die Quxu-Brücke ein
Nadelöhr; die Straße südlich der Brücke führt
über den Bergpass Kamba La zum Yamzhog Yumco-See und nach
Gyangze und Yadong. Das war eine Hauptstraße in Richtung
Xigaze. Nördlich der Brücke erreicht man, sich nach
links wendend, Xigaze, Zham und Ngari, während es rechts
nach Lhasa geht.
Für
die südtibetische Route bieten Quxu, Zetang, Qonggyai, Konggar
und Nanggarze ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten.
Auf dem Weg von Zetang nach Chanang sind Furten zu passieren
oder man muß mit Booten aus Rindsleder oder mit größeren
Fähren übersetzen.
Fährt
man vom Konggar-Flughafen den Yarlung Zangbo entlang ins
Yarlung-Flusstal, anschließend über Qusum, Sangri,
Gyaca nach Mainling und Nyingchi, dann zum Milha-Berg, der
Wasserscheide zwischen dem Nyang-Fluss und Lhasa-Fluss,
kommt man am Lhasa-Fluss entlang schließlich nach
Lhasa. Eine andere Reiseroute ist Lhasa-Maizhogkunggar-Gongbo’gyamda-Nyingchi-Mainling-Gyaca-Zetang-Lhasa.
Diese kreisförmige Route ist die so genannte „Ostringroute“,
auch „Ein Strom, zwei Flüsse“ genannt. Nur der Service auf
dieser Route entspricht noch nicht hohen Ansprüchen und
der dortige Verkehr ist auch noch entwicklungsbedürftig,
kurzum, diese Route ist nicht Einzeltouristen zu empfehlen.
2.
Südwesttibetische Route
Von
Lhasa oder Zetang nach Xigaze kann man auf zwei verschiedenen
Routen kommen. An der Quxu-Brücke muß man wählen:
die eine Route führt südlich der Quxu-Brücke über Kamba
La, den Yamzhog Yumco-See, Nanggarze, Karub La nach Gyangze,
dann entweder südwärts über Kangmar nach Yadong oder
nordwärts über Bainang nach Xigaze. Die andere, nördliche
Route führt auf der umgebauten Zhongni-Straße am Yarlung
Zangbo entlang nach Westen über Dag Chuka (oder man macht
einen Umweg über Ringbung und Gyangze) nach Xigaze. Die
Vorteile der Nordroute sind eine Asphaltstraße und
die kürzere Entfernung. Außerdem sind keine großen
Gebirgsstrecken zu bewältigen. Man kann die Landschaft
des Yarlung Zangbo in Ruhe bewundern. Dagegen ist die Südroute
nur eine Kiesstraße, aber unterwegs gibt es natürlich
auch reizvolle natürliche und künstlich angelegte Sehenswürdigkeiten
zu bestaunen.
Darüber
hinaus gibt es auch andere Möglichkeiten, um nach Xigaze
zu gelangen. Von Nepal aus reist man über Zham nach China
ein, über Nyalam kommt man ins Gebiet des Qomolangma oder
nach Xigaze; von Sikkim über Yadong nach Gyangze, dann entweder
nach Shannan, Lhasa oder Xigaze; von Ngari über Lhaze nach
Xigaze; die Qingzang-Straße von Yangbajain über Nyemo
auf die Zhongni-Straße und auf dieser dann nach Xigaze.
Gyangze und Xigaze sind die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte
im Gebiet Xigaze.
3.
Westtibetische Route
Für
eine Reise nach Ngari gibt es zur Zeit noch keine Linienbusse.
Man muss mit einem Reisebus oder mit dem eigenen Wagen dorthin
fahren. Einige wenige Touristen fahren auch in Gruppen mit
Fahrrädern nach Ngari. Der Zustand der Straßen
ist allerdings nicht besonders gut. Das Gebiet ist nur dünn
besiedelt. Für Benzin, Wagenreparaturen, Unterkunft und
Verpflegung muss man daher selbst sorgen. Reisenden nach
Ngari wird vorgeschlagen, sich Leuten, die Reiseerfahrungen
haben oder über die lokalen Zustände informiert sind,
anzuschließen. Darüber hinaus muss man genügend Benzin,
Arznei, alle Waren für den Alltagsbedarf wie für den Notfall
bei sich haben.
Von
Lhasa nach Ngari gibt es wie so oft grundsätzlich zwei
Wege. Der eine führt von Lhasa über Xigaze und Lhaze nach
Ngari. In den letzten Jahren hat das Autonome Gebiet Tibet
eine weitere Reiseroute geöffnet, die so genannte „Westringroute“:
Lhasa-Xigaze-Lhaze-Sagar-Zhongba-Burang-Gar-Shiquanhe-Ge’gyai-Gerze-Coqen-
Lhaze-Xigaze-Lhasa. Im Westen des Kreises Ngamring teilt
sich der Weg in zwei Richtungen. Die südliche Route, auch
Lapu-Straße (Lhaze-Burang) genannt, führt über Sagar,
Zhongba, Mapam Yumco und den Gangdise-Pass bis Shiquanhe.
Das sind meistens Kiesstraßen. Die nördliche
Route, auch Cuosang-Straße (Coqen-Sangsang) genannt,
führt über Coqen nach Shiquanhe. Diese Route ist länger
als die südliche, aber die Straßen sind wesentlich
besser. Der andere Weg führt die Qingzang-Straße entlang
über Bangoin, Nyima, Gerze und Ge’gyai nach Shiquanhe. Gewöhnlich
wird der Weg „Hei’a-Straße“ (Nagqu-Ngari) genannt.
Auf der Qingzang-Straße gibt es zwei Ausfahrten: die
eine liegt in der Kreisstadt Amdo, die andere 40 km nördlich
vom Marktflecken Nagqu.
Die
Xinzang-Straße ist die einzige Durchgangsstraße
von Xinjiang nach Ngari.
Der
Marktflecken Shiquanhe ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt
im Gebiet Ngari und der Schnittpunkt der Xinzang-, Lapu-
und Hei’a-Straße.
Die
Grenzbewohner, Händler und Pilger aus Südasien reisen
oft über die Grenzstadt Burang, andere auch über zehn weitere
Bergpässe an der Grenze nach Ngari ein.
4.
Südosttibetische Route
Die
Marktflecken Bayi, Bangda und Qamdo sind wichtige Verkehrsknotenpunkte
für Reisen nach Südosttibet.
Der
Weg von Lhasa zum Marktflecken Bayi verbindet vier Landschaftsgebiete,
den Basum-See, den Marktflecken Bayi, den Serkyim La-Berg
und den Lamawald in Puqu. Man kann dort ebenso gut Urlaub
machen wie auch naturwissenschaftliche Expeditionen starten.Vom
Marktflecken Bayi aus erreicht man südwärts über Mainling
die Kreise Nang, Gyaca, Qusum und schließlich Shannan.
Dann kann man von Zetang zum Konggar-Flughafen fahren oder
nach Lhasa zurückkehren. Oder man fährt ostwärts
über Bomi, Tangmai, Baxoi und Ra’og nach Bangda. Von Bangda
erreicht man, sich nach Norden wendend, Qamdo, Gyamda, Dege
in der Provinz Sichuan und Yushu in der Provinz Qinghai.
Ostwärts, die nördliche Route der Chuanzang-Straße
entlang, kommt man direkt nach Chengdu, bzw. über Luhuo
und Daofu nach Aba. Südwärts gelangt man über Zogang
nach Mangkam, dann entweder auf der Dianzang-Straße
nach Diqing, Lijiang, Dali und Kunming oder über Batang
und Litang nach Chengdu. Daneben besteht immer die Möglichkeit,
zwischen Bangda und Lhasa zu fliegen.
Qamdo
ist der Schnittpunkt der Chuanzang-, Heichang- und Qingkang-Straße.
Von dort aus kann man im Westen Nagqu, im Osten Gyangze
und im Süden Bangda erreichen.
Die
Landschaft entlang der Chuanzang-Straße ist malerisch.
Allerdings gibt es in der Regenzeit oft Erdrutsche, Schlammströme
und Gebirgshochwasser, so dass die Wege gesperrt sind, wodurch
sich die Reise möglicherweise zeitlich verlängert.
5.
Nordtibetische Route
Die
nordtibetische Reiseroute führt hauptsächlich entlang
der Qingzang-, Hei’a- und Heihe-Straße. Yangbajain,
Nagqu und Amdo sind die wichtigen Verkehrsknotenpunkte auf
der nordtibetischen Route.
Die
Heichang-Straße ist 745 km lang. Sie führt vom Marktflecken
Nagqu ( früher Heichang genannt) im Westen über Biru, Sog,
Baqen, Denqen und Riwoqe zum Marktflecken Qamdo im Osten.
Da die Bedingungen für den Verkehr nicht günstig sind, hat
die touristische Grunderschließung noch nicht richtig
begonnen. Daher warten dort noch viele interessante Sehenswürdigkeiten
auf ihre touristische Entdeckung.
Die Hei’a-Straße führt vom Marktflecken
Nagqu im Osten über die Bezirke Ngari und Nagqu zum Marktflecken
Shiquanhe im Westen. Fast alle wichtigen Marktflecken in
Qiangtang liegen an dieser Straße. Entlang der Qingzang-Straße
gibt es viele Ein- und Ausfahrten, die diese mit der Hei’a-Straße
verbinden. Wichtig sind Amdo und Ziri, die etwa 100 km voneinander
entfernt liegen. Die Qingzang-Straße verläuft
bis zum Pangkog Co in etwa 4500 bis 4830 m Höhe. Sie
ist kurvenreich und sehr verzweigt. Dort vereinen sich die
Qingzang- und die Hei’a-Straße und führen weiter nach
Westen.