Shi
Faliang, Pionier des Verkehrswesens
der Provinz Henan

Die Provinz Henan befindet sich im Inneren der
Zentralebene Chinas und nimmt als eine verkehrsreiche Region eine
strategisch wichtige Stellung für die Entwicklung des Verkehrswesens
in China ein. Die eurasische Kontinentalbrücke (die Eisenbahnlinie
von Lianyungang, Provinz Jiangsu, China, bis nach Rotterdam in Holland)
durchquert die ganze Provinz. Sieben der 12 vom Staat geplanten
und angelegten oder im Bau befindlichen Autobahnen verlaufen auch
durch die Provinz Henan. Außerdem gibt es noch neun Straßen nationalen
Rangs, die kreuz und quer Henan durchziehen. Sie bilden die Nord-Süd-
und Ost-West-Verbindungen in der Provinz.
Im
Jahr 1990 begann man mit dem Bau von Autobahnen in Henan. Im Jahr
2000 belegte Henan bei der Länge der befahrbaren Straßen den
sechsten Platz (64 463 km), bei den Straßen zweiter Ordnung den
dritten Platz (9028 km). Die Straßendichte liegt in Henan bei
38,6 km, 3,86-mal so hoch wie der Landesdurchschnitt. In der Periode
des neunten Fünfjahresplans (1996-2000) betrugen die Investitionen
in den Straßenbau in Henan 34,3 Milliarden Yuan, 2,5-fach wie
in der Periode des achten Fünfjahresplans. Mit der Entwicklung
des Straßenverkehrs verbessert sich die Infrastruktur in Henan
sehr beträchtlich.
Ein
Leben für den Straßenbau
Um
die guten Chancen bei der Erschließung Westchinas zu nutzen,
legt die Provinzregierung großen Wert auf den Straßenbau und
beschloss im Jahre 2000, die Investition in diesen Bereich von sieben
auf neun Milliarden Yuan zu erh¡hen.
Shi Faliang, der im Oktober 1999 das Verkehrsamt
der Provinz Henan antrat, setzte seine ganze Kraft in den Aufbau
der Infrastruktur ein. Unter seiner Leitung wurden Wettbewerbe um
die „Eliteprojekte“ und das „Qualitätsjahr“ an Baustellen in ganz
Henan veranstaltet, so dass alle Straßenbau-Projekte den Normen
entsprachen. 87% davon hatten gute Leistungen. Er vertiefte die
Reform im Verwaltungssystem für Straßenbau und in Verkehrsbetrieben.
Die Autobahnfirmen Shangkai, Zhuxin und Xinzheng, besonders die
Autobahn-Entwicklung Henan GmbH mit einem Kapital von 12,4 Milliarden
Yuan, wurden gegründet. Ein Büro für Einführung ausländischen Kapitals
und ein Zentrum für Kapitalverwaltung im Verkehrsamt wurden ebenfalls
ins Leben gerufen.
Dadurch
wurde die vermehrte Aufnahme und bessere Nutzung in- und ausländischen
Kapitals bef¡rdert. Im Jahre 2000 traf Henan mit der Staatlichen
Erschließungsbank eine Vereinbarung über einen Kredit von
8,4 Milliarden Yuan. Bei der Bank of China bekam Henan einen Kredit
von 1,3 Milliarden Yuan und nahm über sie einen Kredit von 200
Millionen US-Dollar aus Japan auf. Im Jahr 2001 schloss Henan mit
der Weltbank eine Vereinbarung über einen Kredit für den Bau
der Autobahnstrecke Zhuxin (Zhumadian-Xinyang) ab. Damit ist Henan
bei der Nutzung von Krediten der Weltbank für den Verkehrsbereich
die beste Provinz in China.
Dank der Bemühungen Shi Faliangs wurden im Jahre
2000 schließlich 10,5 Milliarden Yuan in den Straßenbau investiert
und 4100 km lange Straßen neu angelegt, doppelt so viel wie im Jahresdurchschnitt
vor 1998.
Shi
Faliang ist für seinen tatkräftigen Einsatz im Straßenbau
bekannt. 1994, kurz nach seinem Antritt als Vizeleiter des Verkehrsamts
Henan, stand eine wichtige Aufgabe vor ihm, ein sog. „Kleeblatt“
zu bauen. Diese dreistufige Straßenkreuzung Zijingshan, die als
der wichtigste Bestandteil des Projekts „Vier Brücken und eine
Straße“ in der Stadt Zhengzhou galt, nahm eine Fläche von
580 000 qm ein und war insgesamt 1976 m lang und sollte in zwei
Jahren fertig gebaut werden. Um den Verkehr so wenig wie m¡glich
zu behindern, beschloss die Provinzregierung, das Projekt in einem
halben Jahr zu realisieren. Shi Faliang versprach, dieses Projekt
fristgerecht auszuführen, wobei die Qualität garantiert werden
sollte. Unter seiner Leitung wurde diese Straßenkreuzung schließlich
in 175 Tagen fertiggestellt.
In den letzten sechs Jahren hatte Shi Faliang
fast keine Feiertage, ging er oft aufs Land und an die Baustellen,
arbeitete stets bis in die tiefe Nacht. Sein Vorbild beflügelte
seine Kollegen und die Bauarbeiter ebenfalls zur fleißigen Arbeit.
Immer
ein offenes Ohr für die Basis
Zwischen 1998 und 2000 wurden zehn Autobahnstrecken
mit einer Gesamtlänge von 900 km gebaut, die die Provinzhauptstadt
Zhengzhou zum Mittelpunkt haben und in vier Richtungen verlaufen.
Bis Ende 2005 soll es plangemäß in Henan 75 000
km Straßen und 2000 km Autobahnen geben. Die Straßendichte soll
es bei 45 km liegen. Innerhalb von fünf Jahren soll es verwirklicht
sein, dass Autobahnen Henan mit seinen benachbarten Provinzen und
Zhengzhou mit 17 direkt unter der Provinzregierung stehenden Städten
verbinden. Alle Kreise sollen durch Straßen zweiter Ordnung, alle
Gemeinde durch Asphaltstraßen und alle D¡rfer durch Landstraßen
verbunden werden.
Zwei Hauptautobahnlinien nationalen Rangs in China,
Beijing-Zhuhai in Nord-Süd-Richtung und Lianyungang-Huorguos in
Ost-West-Richtung, sollen zu 1158 km in der Provinz Henan verlaufen,
außerdem über 2540 km der sieben Straßen nationalen Rangs. Mit Fertigstellung
dieser Autobahnen werden die Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen
in der Zentralebene Chinas entstehen, wobei wichtige Städte und
Wirtschaftszonen in der Provinz Henan miteinander verbunden werden.
Henan wird eine echte verkehrsreiche Provinz in China.
Als die Aufgaben für das Jahr 2001 festgelegt
worden waren, führte Shi Faliang Leiter verschiedener Abteilungen
des Verkehrsamtes an die Basis und unter die Bauarbeiter. An Baustellen
arbeiteten sie, um das Ziel durch praktische Maßnahmen in die Tat
umzusetzen und die Fragen vor Ort und Stelle zu erledigen. Shi Faliang
hatte zum Beispiel im letzten Jahr 6000 km hinter sich gebracht
und war in 18 dem Verkehrsamt unterstehenden Beh¡rden und über 100
Städten gewesen. Überall wollte er nur wissen, welche Aufgaben sie
erfüllen sollen, welche Maßnahmen sie dazu getroffen haben und was
er für sie tun kann. Vor Ort und Stelle erledigte er pers¡nlich
die Fragen.
Straßenbau
schafft Wohlstand
„Wenn man reich werden will, muss man Straßen
anlegen, wenn man schnell zum Wohlstand gelangen will, muss man
Autobahnen bauen“,ä so sagt man oft in China. 2000 wurde die Fahrzeit
nach der Übergabe der Autobahnlinien Zhengluo (Zhengzhou-Luohe)
und Kailuo (Kaifeng-Luoyang) auf ein Drittel verkürzt und die Fahrzeugkapazität
versechsfacht. Der Bau der Autobahnen brachte nicht nur direkt die
Entwicklung der Baumaterial-, Eisen- und Stahl- sowie Chemieindustrie
voran, sondern bef¡rderte auch die allgemeine Entwicklung der Industrie
und Landwirtschaft, des Handels und Tourismus in den Gebieten entlang
der Autobahnlinien. Der Infrastrukturaufbau erh¡hte im Jahr 1998
das Inlandsprodukt Henans um 0,39% und im Jahr 2000 um 0,24%. In
den letzten Jahren wurde die Zahl der Bev¡lkerung unter dem Existenzminimum
in Henan, der bev¡lkerungsreichsten Provinz in China, durch Verkehrsprojekte
verringert. Allein die Verkehrsprojekte in Luoyang zur Unterstützung
der armen Leute befreiten fast 20 000 Haushalte aus der Armut, so
dass die Zahl der Bev¡lkerung unter dem Existenzminimum von 190
000 auf 155 600 gesenkt wurde.
Anfang dieses Jahres hat die Provinzregierung
acht große Maßnahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung getroffen.
Eine davon ist die Verkehrsentwicklung und der Aufbau der Infrastruktur.
In den drei folgenden Jahren sollen, so fordert die Regierung, jährlich
über 10 Milliarden Yuan in den Straßenbau investiert werden. Zur
Realisierung der Ziele für die Periode des zehnten Fünfjahresplans
sollen 70 Milliarden Yuan in Anspruch genommen werden.
Angesichts dieser Situation ist die Erschließung
der Kapitalquellen eine vordringliche Aufgabe. Shi Faliang wollte
sich nicht nur auf die Investitionen der Regierung und Verkehrsbetriebe
beschränken. Er versuchte noch durch Übergabe der Rechte auf Verkehrsgebühren,
B¡rsengeschäfte, Ausschreibung der Rechte auf die Benennung der
Infrastruktur und der Reklamerechte sowie Direktinvestitionen der
ausländischen Kaufleute mehr Gelder an Land zu ziehen.
Am 28. Juni 2001 fand die Pressekonferenz über
die Ausschreibung der Projekte für den Straßenbau der Provinz Henan
im Zentrum Media in Beijing statt. Dabei standen die Übergabe der
Rechte auf drei Arten Gebühren, 11 neue Straßenbauprojekte und die
Ausschreibung der Rechte auf Benennung von fünf Straßen und Brücken
sowie der Reklamerechte den in- und ausländischen Märkten offen.
Viele Investoren bekundeten ihre Absicht, bei diesen Projekten mit
einer Gesamtinvestition von 31 Milliarden Yuan mit Henan zusammenzuarbeiten.
Das war die erste Pressekonferenz dieser Art im Verkehrsbereich
in China. Es machte Shi Faliang stolz, dass drei Tage später bei
einer vom Staatsrat einberufenen Landeskonferenz über die Arbeit
mit ausländischem Kapital seine Idee, die Einführung ausländischen
Kapitals im Bereich der Infrastruktur durch Ausschreibung zu stärken,
aufgegriffen wurde.
Beim Handelsgespräch, das vom ersten bis zum vierten
August 2001 in Hongkong stattfand, gaben 16 in- und ausländische
Betriebe eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit mit Henan
bei 26 Straßenbauprojekten bekannt, in die 33,2 Milliarden Yuan
investiert werden sollen.
Um die Investitionen der geänderten Struktur anzupassen,
muss die Marktwirtschaft in den Straßenbau eingeführt werden. Die
Straßenbauprojekte, die für den zehnten Fünfjahresplan bestimmt
sind, werden zum Beispiel durch Ausschreibung durchgeführt. Alle
Projekte werden vom rechtlichen Personal verantwortlicht. Ein solches
Verantwortungssystem wird dann im ganzen Verkehrsbereich eingeführt.
äVon Mu Yu
|