August 2005
Ihre Position: Homepage >

Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression: 60 Jahre der Erinnerungen und Narben

Wenn sich die Chinesen 60 Jahre nach dem Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression wieder an diesen Krieg erinnern, sind sie von Trauer erfüllt. In dem 14 Jahre - vom 18. September 1931 bis zum 15. August 1945 dauernden Widerstandskrieg wurden überall blühende Landschaften verheert und verwüstet. 35 Mio. starben bzw. wurden verletzt, was fast ein Zehntel der chinesischen Bevölkerung ausmachte. Ein Verlust von 600 Mrd. US-Dollar wurde verursacht, außerdem entstanden noch viele nicht in Zahlen und Geldsummen zu messende Schäden. China war im Zweiten Weltkrieg der Hauptkriegsschauplatz im Osten und zugleich ein Land, das den höchsten Preis gezahlt hat. Die Leiden, die der japanische Faschismus den Chinesen zugefügt hat, sind nicht weniger als die Verbrechen, die der deutsche Faschismus an Juden verübt hat.

Die japanischen Aggressoren meinten, dass das chinesische Volk ein hoffnungsloses, altes Volk sei, das innerhalb von drei Monaten unterworfen werden könne. Aber aus dieser Katastrophe zog das chinesische Volk unbezwingbare Ausdauer und Kraft. Der berühmte General im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression Li Zongren sagte: „Die Chinesen sind vom gerechten Zorn beseelt und verteidigen Heimat und Land. In ihrem Kampf gegen starke Invasoren zeigt sich bei den chinesischen Soldaten ein nie gekannter Heldenmut.“ Das chinesische Volk bildete durch die aktiven Anstrengungen und die Initiative der KP Chinas eine nationale Einheitsfront im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression und gewann den Krieg schließlich.

Während China Hilfe von der internationalen Gemeinschaft erhielt, ließ China seinerseits anderen Ländern auch Unterstützung zuteil werden. Um die in die Notsituation geratenen alliierten Streitkräfte auf dem Kriegsschauplatz in Südostasien zu entlasten, entsandte China 100 000 gut ausgebildete und kampferprobte Soldaten zum Kampf nach Myanmar. Xue Wentao, ein ehemaliger Soldat der chinesischen Expeditionsarmee erinnert sich daran: „Wir haben so hart gekämpft, dass General Joseph Warren Stilwell eine Verordnung erließ, dass die Soldaten ohne Befehl nicht nach Belieben an die Front gehen dürfen.“

Das chinesische Volk erlangte durch diese Leiden seine „Wiedergeburt“. Nach dem Sieg im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression wurde China, ein Land, das nach 1840 den ununterbrochenen Erniedrigungen durch die westlichen Mächte ausgesetzt gewesen war, zu einem unabhängigen und souveränen Staat. Während des 14-jährigen Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression wurden auf dem chinesischen Kriegsschauplatz insgesamt über 1,5 Mio. Feinde vernichtet, das sind 70% der japanischen Soldaten, die während des gesamten Zweiten Weltkriegs starben bzw. verletzt wurden. Chinas Beitrag zum Kriegsgeschehen fand weitgehende internationale Anerkennung. Der amerikanische Präsident Roosevelt meinte dazu, ohne Chinas Beitrag, oder wenn China besiegt worden wäre, hätte Japan Australien schnell erobern und Indien einnehmen können. (...) China wurde eine der vier alliierten Mächte und einer der Gründerstaaten der UNO.

Der Sieg im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression bedeutet nicht nur Chinas Sieg über Japan, vielmehr ist er der Sieg der Zivilisation und Erneuerungskraft über die Barbarei und die Zerstörungskraft, ein Sieg des Lebens über den Tod. Wenn die junge Generation nur aus Lehrbüchern und Filmen etwas über diesen Krieg erfahren kann, ist es umso mehr eine Pflicht, sich diesen Krieg einzuprägen. Bundeskanzler Schröder weist darauf hin: „Die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen ist eine moralische Verpflichtung.“ Das ist besonders wichtig für Japan, wo eine kritische Rechenschaftsablegung und eine Selbstprüfung über die Geschichte der Aggressionen im Zweiten Weltkrieg immer noch fehlen.

Alle sollen aus leidvollen Erinnerungen an den Krieg Lehren ziehen und sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen, damit alle ein menschenwürdiges Leben führen können.

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+--+-+-+-+--+-+-+--+-
Zurück