März 2004
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Wirtschaft

Der Kampf mit dem Schattenschwert

– ein Taijijian-Kurs für Anfänger (Teil III)

Übung 5: Waagerechter Streich nach links

Die rechte Hand mit dem Schwert wird nach vorn gestreckt, um das Schwert daraufhin unter Drehung der Hand schräg nach links zu führen, bis der angewinkelte rechte Ellbogen ein Stück vor den linken Rippen in der Bewertung einhält. Die Kraft soll in die linke Schwertschneide geleitet werden. Das linke Fingerschwert wird an Körper und linken Rippen vorbei im Bogen bis über die linke Stirnseite geführt, wo sie diese Bewegung mit schräg nach oben weisender Innenfläche beendet. Simultan zu den Bewegungen der Hände wird der linke Fuß am rechten vorbei nach vorn geführt, wo das Bein zum Verbeugungsschritt gebeugt wird. Auf die Schwertspitze sehen. (Bild 13, 14)

Wichtig: Vgl. Übung 4. Die Ellbogen sollen vor den Rippen liegen, d. h. in einer Linie mit ihnen, nicht direkt an den Rippen.

Übung 6: Säbelhieb auf einem Bein

Den rechten Fuß neben den linken führen und auf der Spitze abstellen, gleichzeitig die linke Hand von oben wieder zum rechten Handgelenk hinunterführen. Nun den Körper nach links drehen und das Schwert von rechts oben vorn unten am Körper vorbei nach links oben führen. Bei der Aufwärtsbewegung wird das Handgelenk gedreht (Innenfläche der Hand nach außen). Aus dieser Position mit ausgestrecktem Arm und Schwert von oben gerade nach vorn unten zuschlagen, wobei die Kraft auf die untenliegende Schneide konzentriert werden soll. Die linke Hand, die noch immer ein Fingerschwert formt, bewegt sich im Bogen zuerst nach unten und hinten, bis sie ihren Dreiviertelkreis mit schräg nach oben zeigender Handfläche vor der linken Stirnseite beendet. Simultan zum Säbelhieb mit dem rechten Fuß einen Schritt nach vorn machen und das linke Knie gerade nach oben ziehen. Während der Hieb erfolgt, steht der Ausführende also nur noch auf einem Bein. Auf die Schwertspitze sehen. (Bild 14 bis 17)

Wichtig: Während des Säbelhiebs den Oberkörper und den Kopf erst nach links drehen, dann der Bewegung des Schwertes folgend wieder nach vorn wenden. Das Anziehen des Knies und der Hieb sollen gleichzeitig ausgeführt werden. Der ganze Ablauf dieser Bewegungsfolge sollte in einer kontinuierlichen und ununterbrochenen Bewegung vor sich gehen.

Übung 7: Der Ausweichschritt

Der linke Fuß wird nach hinten abgesetzt, das Knie bleibt leicht angewinkelt. Der rechte Fuß macht einen halben Schritt in Richtung auf den linken zurück, wo er auf der Fußspitze abgestellt wird. (Dieser Schritt ist ein rechter „leerer Schritt“.) Gleichzeitig wird die rechte Hand mit dem Schwert so weit zurück gezogen, dass der Schwertgriff knapp links vor den linken Rippen liegt. Die Handfläche weist nach innen, das schräg nach oben zeigende Schwert wird nun fast parallel zum Körper gehalten. Die linke Hand bewegt sich von oben herab bis kurz über den Schwertgriff. Auf die Schwertspitze sehen. (Bild 17, 18)

Wichtig: Das Zurückstellen des rechten Fußes und das Zurückziehen des Schwertes sollten gleichzeitig erfolgen. Oberkörper aufrecht halten!

Übung 8: Auf einem Bein nach oben strecken

Den Körper ganz leicht nach rechts drehen, Gesicht weiterhin nach vorn. Rechts einen Schritt nach vorn tun und dann das linke Bein im Knie anwinkeln und hochziehen. Zur gleichen Zeit mit der rechten Hand das Schwert nach vorn oben stoßen (Handfläche nach oben). Die Kraft sollte sich dabei auf die Schwertspitze konzentrieren, die leicht über Augenhöhe liegt. Das linke Fingerschwert befindet sich nach wie vor an der Seite der rechten Hand. Auf die Schwertspitze sehen. (Bild 18, 19)

Wichtig: Den Körper leicht nach vorn lehnen, die Brust aber nicht willkürlich versteifen. Der Stand auf dem rechten Bein soll stabil sein.

Übung 9: Aus dem „leeren Schritt“ heraus den Gegner spalten

Das linke Bein nach links hinten zurück setzen und gleich darauf auch den rechten Fuß ein klein wenig nach hinten ziehen und auf der Spitze abstellen; das nennt man einen rechten „leeren Schritt“. Zur gleichen Zeit wird die rechte Hand mit dem Schwert, die zuerst der Körperdrehung nach links und dann der nach rechts folgt, vor dem Körper nach rechts unten geführt (in einem dem Holzspalten ähnlichen Schlag). Die Kraft konzentriert sich auf die Schwertschneide. Die Schwertspitze senkt sich noch leicht nach unten und kommt auf der Höhe des Knies zur Ruhe. Das linke „Fingerschwert“ bewegt sich im Bogen von hinten links nach vorn links, bis es oberhalb der Stirne (mit der Handinnenfläche schräg nach oben) einhält. Während der ganzen Übung nach vorn rechts schauen. (Bild 19, 20)

Wichtig: Das Absetzen des rechten Fußes nach hinten zum leeren Schritt erfolgt zur gleichen Zeit wie der mit dem schwert ausgeführte Spaltschlag. Die Richtung des leeren Schrittes lässt sich bestimmen, indem man „vorn“ als 0° annimmt und dann den Fuß in Richtung 210° (im Uhrzeigersinn) setzt. Während sich der Oberkörper nach rechts dreht, macht das Gesicht diese Bewegung nur zur Hälfte mit.

Übung 10: Stich aus dem linken Verbeugungsschritt

Den rechten Fuß nach rechts hinten setzten und den linken, dessen Spitze nach innen gedreht wird, hinter die Innenseite des rechten bringen. Einen linken Verbeugungsschritt machen (Wie ging das noch? So: Rechtes Bein in Verlängerung der Rückenlinie strecken) und dabei nach vorn links schauen. Gleichzeitig bewegt sich die Schwerthand, die der Körperdrehung folgt, mit dem schwert am Gesicht vorbei nach hinten und von da aus nach links oben, um sofort darauf einen Stich nach links auszuführen (die Handfläche weist dabei nach oben). Die Kraft auf die Schwertspitze konzentrieren. Das „Fingerschwert“ bewegt sich zunächst vor dem Körper vorbei nach hinten rechts, dann wieder im Bogen nach links oben vor die linke Stirnhälfte. Die Handinnenfläche zeigt wieder schräg nach außen und oben: der Arm ist nicht gestreckt, sondern bogenförmig angewinkelt. Auf die Schwertspitze sehen. (Bild 20, 21 und 22)

Wichtig: Wenn der rechte Arm mit dem Schwert zurück gezogen wird, den Unterarm erst nach außen und dann nach innen drehen (d. h., die Handinnenfläche zeigt zuerst nach außen, dann nach unten und schließlich nach oben). Aus der Position vor der rechten Schulter wird die Hand mit dem Schwert zuerst noch weiter nach hinten und unten zurück gezogen, um aus Hüfthöhe nach links oben zuzustoßen. Das „Fingerschwert“ senkt sich bei seiner Bogenbewegung bis zum rechten Handgelenk herunter, löst sich dann wieder von ihm und fährt nach links oben zurück. Beim Verbeugungsschritt stehen sie etwa 30° (von der Eingangsstellung aus nach rechts).

Übung 11: Körperdrehung und schräger Schwertstreich

1)      Den Körperschwerpunkt nach hinten verlagern, die linke Fußspitze um 90° nach rechts drehen. Während nun auch der Oberkörper wieder nach rechts gedreht wird, den Schwerpunkt wieder auf das linke Bein zurück verlagern. Das rechte Bein anziehen und neben dem linken einrasten lassen. Das Schwert waagerecht bis vor die Brust zurück ziehen, wobei die Handfläche weiterhin nach oben weist; diese Bewegung erfolgt gleichzeitig mit dem Anziehen des rechten Beines. Das „Fingerschwert“ der linken Hand fällt auf das Handgelenk der rechten herunter. Nach links schauen. (Bild 22, 23)

2)      Ohne in der in 1) beschriebenen Bewegung einzuhalten, den Körper weiter nach rechts hinten drehen, den rechten Fuß nach rechts absetzen und einen rechten Verbeugungsschritt machen. Zur gleichen Zeit die Schwerthand im Zuge der Körperdrehung mit der Innenfläche nach unten drehen und mit dem Schwert einen weiten Streich vor dem Körper ausführen (Schwertspitze leicht nach oben). Die Kraft auf die äußere (in diesem Falle also die rechte) Schneide konzentrieren. Das „Fingerschwert“ folgt der rechten Hand. Auf die Schwertspitze sehen. (Bild 23, 24)

3)      Wichtig: Die Verlagerung des Körpergewichts und der Verbeugungsschritt nach rechts sollten im Einklang mit der Körperdrehung nach rechts hinten ausgeführt werden. Diese Bewegungen sollten kraftvoll, harmonisch und vor allen Dingen nicht wackelig ausgeführt werden. Die erreichte Stellung weicht von der Eingangsstellung um etwa 60° ab.

Übung 12: Schräger Schwertstreich aus zurück gezogener Körperhaltung

Den linken Fuß anheben und wieder in der Ausgangsposition absetzen, das Körpergewicht auf das linke Bein verlagern und den rechten Fuß neben dem linken ziehen, wo er auf der Spitze abgestellt wird. Zur gleichen Zeit lässt die rechte Hand, deren Innenfläche sich wieder nach oben dreht, das Schwert (mit leicht nach oben zeigender Spitze) einen Streich zur linken Seite ausführen, von wo es ebenfalls sogleich wieder nahezu in die Ausgangsposition zurück kehrt. Die Kraft konzentriert sich wiederum auf die äußere Schwertschneide, also diesmal die linke. Die linke Hand folgt der rechten unvermittelt nach unten, hinten, oben und wieder nach vorn. Auf die Schwertspitze sehen. (Bild 24, 25)

Wichtig: Wenn das Schwert in seine Ausgangsposition zurück geführt wird, dreht sich auch der Körper mit zurück nach links. Wenn der Körper sich im Zuge des Schwertstreiches nach hinten bewegt, dabei nicht den Hintern herausstrecken.

Bemerkung

In der letzten Ausgabe unserer Zeitschrift fehlten in der Serie über Taijijian bedauerlicherweise einige Bilder. Wir drucken deshalb den nicht bebildeten Text noch einmal ab. – die Red.

Aus China im Aufbau, Nr. 7, 1983

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