Februar 2004
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Entwicklung des modernen Bildungswesens Tibets (2)

Die erste Fachschule Tibets, die Pädagogische Schule Lhasa

1960 wurde die Mittelschule Lhasa die erste vollständige Mittelschule Tibets und begann Schüler aus ganz Tibet aufzunehmen, die die Unterstufe der Mittelschule abgeschlossen hatten. Im Juni beendeten die ersten 21 Schüler Tibets die Oberstufe der Mittelschule Lhasa. Acht von ihnen wurden ohne Prüfung für die Qinghua-Universität, die Geologische Hochschule Beijing und die Pädagogische Hochschule Beijing vorgeschlagen. Sie waren die ersten Studenten Tibets. Die anderen 13 Abiturienten wurden in den Verwaltungsabteilungen und Schulen eingesetzt. Bis 1965 gab es in Tibet außer Ngari drei Mittelschulen, an denen nur bis zur Unterstufe unterrichtet wurde, und eine vollständige Mittelschule mit insgesamt 1059 Schülern und 122 Lehrern. Außerdem wurden in den vollständigen Schwerpunktgrundschulen noch Kurse abgehalten, die dem Niveau einer Mittelschule entsprachen.

Um der ständigen Entwicklung der Grundschulen besser zu entsprechen, wurden nach der demokratischen Reform ab 1960 Vorbereitungen für die Errichtung einer pädagogischen Schule getroffen, die aber 1962 bei der Regulation und Reorganisation quittiert wurden. 1965 wurde die erste Fachschule Tibets, die Pädagogische Schule Lhasa, auf der Grundlage der ehemaligen lokalen Kaderschule Tibets gegründet. Die Pädagogische Schule Lhasa nahm Schüler aus ganz Tibet auf und begann offiziell im März 1966 mit dem Lehrbetrieb. Damals gab es 465 Schüler. Unvollständigen statistischen Angaben zufolge belief sich die Zahl der Lehrer der von Einwohnern betriebenen Schulen, die von der Pädagogischen Schule Lhasa ausgebildet worden waren, auf mehr als 1000. Damit hat die Schule zur Erhöhung des Lehrniveaus der von Einwohnern betriebenen Schulen beigetragen.

Die Berufsausbildung entwickelt sich schnell. In der neuen Zeit der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaus brauchte Tibet besonders technisches Personal mit elementarer technischer Ausbildung. So wurde die Erwachsenen- und Berufsausbildung sehr gefördert. Man gründete viele Abendschulen für Analphabeten. Daran nahmen Bauern und Hirten begeistert teil, um lesen und schreiben zu lernen oder landwirtschaftliche Kenntnisse zu erwerben. Die zuständigen Behörden der Regierung veranstalteten darüber hinaus verschiedene Kurzkurse in den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft und Industrie, um mit Nachdruck die erwünschten technischen Arbeiter auszubilden.

Außerdem wählten das Arbeitskomitee und das vorbereitende Komitee für das Autonome Gebiet Tibet mehr als 1000 tibetische Teilnehmer an den Ausbildungskursen aus und schickten sie ins Landesinnere, damit sie sich dort an den Hochschulen für nationale Minderheiten weiter fortbilden konnten. Gleichzeitig wurden in der Kaderschule Tibets und in der Staatlichen Kaderschule für Tibet verschiedene Ausbildungskurse durchgeführt. Daran nahmen mehr als 1600 Kader teil.

Die Bildungsbehörden legten besonderen Wert auf die Heranbildung und Fortbildung der Lehrkräfte. Von unqualifizierten Lehrern wurde verlangt, ihre Posten zu verlassen. In verschiedenen Gegenden Tibets wurden Ausbildungskurse für Lehrkräfte abgehalten. Ab 1965 richteten das Arbeitskomitee und die Verwaltungsabteilung für das Bildungswesen mit Blick auf die konkreten Umstände Tibets probeweise Schulunterricht und praktische Arbeit kombinierende Schulen ein. Am 12. Juni begann die erste dieser Schulen, die Schule für Facharbeiter des Lhasaer Kraftwerks, mit ihrer Arbeit. (Seite 49 der von u. a. Zhang Fujian zusammengestellten Materialien über die Organisationsgeschichte der Kommission für Bildungswesen, Wissenschaft und Technik des Autonomen Gebiets Tibet, herausgegeben im Oktober 1991) Im März 1966 wurde speziell eine pädagogische Schule mit ausgewogener Verteilung von Feld- bzw. Weidearbeit und Studium gegründet.

Die erste Hochschule Tibets, die Tibetische Hochschule für Nationale Minderheiten

Nach der demokratischen Reform entwickelte sich die Staatliche Kaderschule für Tibet schnell. Gemäß der Anweisung des Arbeitskomitees für Tibet arbeitete die Schule im Oktober 1960 den Entwurf des Unterrichtsplans aus, der nach umfangreicher Meinungssammlung im März 1963 offiziell der Gesamtlehrplan wurde. Das Ziel des Lehrprogramms bestand darin, für Tibet technisches Personal der Unter- und Mittelstufe auszubilden, das nach dem Studienabschluss in den Basiseinheiten der Agrar- und Weidegebiete selbstständig arbeiten konnte. 1964 errichtete die Staatliche Kaderschule für Tibet einen vorbereitenden Kurs mit dem Fach tibetische Sprache und Schrift sowie berufsorientierte Ausbildung in den Bereichen Pädagogik, Buchhaltung, Landwirtschaft, Gesundheitspflege, Viehzucht und Tierheilkunde.

Im Juli 1965 wurde die Staatliche Kaderschule für Tibet mit Genehmigung des Staatsrats zur Tibetischen Hochschule für Nationale Minderheiten ausgebaut. Der Standort der Hochschule lag weiterhin in der Stadt Xianyang, Provinz Shaanxi. In der Tibetischen Hochschule für Nationale Minderheiten konnte man Tibetisch, Pädagogik, Buchhaltung, Landwirtschaft, Gesundheitspflege, Viehzucht und Tierheilkunde studieren. Es gab außerdem einen vorbereitenden Kurs und einen Ausbildungskurs für Telegrafisten. Aufgenommen wurden vor allem die Schüler der nationalen Minderheiten wie z. B. der tibetischen, der Moinba- und der Luoba-Nationalit. Sie konnten ohne die sonst vorgeschriebenen Prüfungen für die Hochschule vorgeschlagen werden. Diejenigen, die das Bildungsniveau einer Mittelschule noch nicht erreichten, mussten zuerst an einem vorbereitenden Kurs teilnehmen. Nach der Statistik des Jahres 1965 gab es in der Tibetischen Hochschule für Nationale Minderheiten 363 Studenten und 1888 Fachschüler.

Die Gründung der Tibetischen Hochschule für Nationale Minderheiten ist Zeichen für den Beginn der Hochschulbildung in Tibet. Das war ein großes Ereignis in der Geschichte des Bildungswesens Tibets und Beweis dafür, dass die Entwicklung des modernen Bildungswesens Tibets in ein neues Stadium getreten war.

Zur gleichen Zeit nahmen die Zentrale Hochschule für Nationale Minderheiten in Beijing, die Hochschule für Nationale Minderheiten des Südwestens, die Hochschule für Nationale Minderheiten des Nordwestens, die Shanghaier Theaterhochschule und die Shanghaier Musikhochschule auch Nachkommen der Leibeigenen aus Tibet auf und bildeten sie zu den ersten Lehrern, Ärzten, Schauspielern und Musikern Tibets nach der friedlichen Befreiung heran.

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