Juli 2004
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Der Bezirk Ngari, die höchste Stelle auf dem Dach der Welt

Sehr bekannte Sehenswürdigkeiten in Ngari sind die Ruinen aus der Zeit des Königreichs Guge und das frühere Toding-Kloster im Kreis Zada, der heilige Kangrinboqe-Berggipfel und der heilige Mapam Yumco-See im Kreis Burang. Beide werden von Anhängern des Hinduismus, des Jainismus, der Bon-Religion und des tibetischen Buddhismus verehrt. Der Zada-„Lößwald“, der durch Erosion entstanden ist, lässt tiefe Einblicke in die Beschaffenheit der Erdoberfläche zu. Er ist überall im Kreis Zada zu sehen. Der Bezirk Ngari liegt in Westtibet. Im Norden grenzt es an das Autonome Gebiet Xinjing der Uygur-Nationalität, im Osten an den Bezirk Nagqu, im Südosten an den Bezirk Xigaze und im Westen und Süden an Kaschmir, Indien und Nepal. Die Staatsgrenze im Bezirk ist 116 km lang; an ihr liegen mehr als 60 Bergpässe. Von den zum Bezirk Ngari zählenden sieben Kreisen sind Gerze, Coqen und Ge’gyai reine Weidegebiete, während Gar, Burang, Zanda und Rutog Weide- und Landwirtschaftsgebiete sind. Der Bezirk Ngari ist 303 000 qkm groß und hat 60 000 Einwohner. Die Verwaltungsbehörde des Kommissars für lokale Angelegenheiten liegt im Marktflecken Shiquanhe.

Ngari spielte eine wichtige Rolle beim wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Westen und Osten. Es ist die Wiege der alten Zivilisation von Zhangzhung und der Entstehungsort der Bon-Religion.

Ngari liegt im Durchschnitt mehr als 4500 m über dem Meeresspiegel und wird gern als die „höchste Stelle auf dem Dach der Welt“ bezeichnet. Schneeberge und Gletscher, Hochgebirgsgrasland, Wüsten, Flüsse und Seen, Acker- und Weideland, in dem verschiedene Tierarten ihren Lebensraum haben, bilden ein einzigartiges Naturensemble. Der Shiquan-Fluss, der Kongque-Fluss, der Xiangquan-Fluss und der Maquan-Fluss sind die Quellflüsse des Indus, des Ganges, des Sutlej und des Yarlung Zangbo. Die Ruinen des Königreichs Guge, das Toding-Kloster und die Wandmalereien im Kreis Zada sowie die Felszeichnungen im Kreis Rutog sind Beweise für die alte Zivilisation auf dem Plateau. Der heilige Kangrinboqe-Berggipfel und der heilige Mapam Yumco-See haben in der asiatischen Religionsgeschichte eine besondere Bedeutung. Nicht zu vergessen sind die speziellen Saiteninstrumente des Kreises Zada und die Sprech- und Gesangkunst der Bewohner des Kreises Ge’gyai. Der Tourismus hat große Vorteile für die wirtschaftliche Entwicklung in Ngari gebracht. 1998 lag die Zahl der Touristen bei 13 500 und die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen 3,38 Mio. Yuan RMB.

Um die tibetische Geschichte und Kultur intensiv zu studieren, dürfte Ngari die beste Wahl sein. Man sagt sogar, wer nicht in Ngari war, ist nicht in Tibet gewesen.

Marktflecken Shiquanhe

Der Marktflecken Shiquanhe liegt am Shiquanhe-Fluss, dem Oberlauf des Indus. Früher war hier Schwemmland. 1964 wurde die Xinzang-Straße (Xinjiang-Tibet) dem Verkehr übergeben, danach begann man mit dem Bau von Baracken und einfachen Einrichtungen.1966 wurde die Verwaltungsbehörde des Kommissars für lokale Angelegenheiten des Bezirks Ngari von Gargünsa hierher verlegt. Mit der Beschleunigung des Aufbaus in den 80er Jahren nahm Shiquanhe Gestalt an. 1988 wurde auch der Regierungssitz des Kreises Gar hierher verlegt. Gar bedeutet Zelt. In der Geschichte waren hier Truppen stationiert, so kam der Ort zu seinem Namen. Der Marktflecken hat 12 000 Einwohner und liegt 4255 m über dem Meeresspiegel.

Der Marktflecken Shiquanhe ist heute ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum sowie ein bedeutender Grenzhandelsplatz und Verkehrsknotenpunkt in Westtibet. Im Zentrum des Marktfleckens herrscht Kreisverkehr, von hier führen vier Straßen weg. Die südliche ist eine Geschäftsstraße, die nördliche ist eine Strecke der Xinzang-Straße (Xinjiang-Tibet), die zum Kreis Rutog und nach Xinjiang führt. An der westlichen wie an der östlichen Straße liegen die Sitze der lokalen Regierungsbehörden. Die öffentlichen und kulturellen Einrichtungen sind in Funktion. Zur Zeit gibt es im Marktflecken über 1000 private Händler, die aus den Provinzen Sichuan, Gansu und dem Autonomen Gebiet Xinjiang kommen. Die meisten von ihnen sind in den Bereichen Gastronomie, Reparaturen, Kleidung und Vergnügung tätig. Im Marktflecken gibt es mehr als 330 Taxis und nicht ganz so viele Jeeps und Dreiräder, der Preis liegt zwischen 5 und 10 Yuan pro Kilometer. Zwar ist der Marktflecken nicht groß, aber in der unendlichen Wüste wirkt er voller Vitalität. Für Strom und Wasser ist gesorgt. Vor kurzem wurde der Busverkehr zwischen Lhasa und Shiquanhe eröffnet.

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