Makroökonomische
Steuerung zeitigte sieben positive Effekte in der chinesischen
Wirtschaft
Von
Ye Guobiao und Mo Yingyi


Obwohl im gegenwärtigen
Wirtschaftsleben Chinas bestimmte Probleme bestehen, weist
die chinesische Wirtschaft insgesamt eine gute Tendenz auf,
denn die positiven Effekte der makroökonomischen Steuerung
werden immer deutlicher.
Auf der in Shanghai abgehaltenen
„Konferenz der besten Top-Geschäftsmanager Asiens“ nannte
Zheng Jingping, der Sprecher des Staatlichen Statistikamts
sieben positive Effekte, die durch Maßnahmen der makroökonomischen
Steuerung erzielt wurden.
Erstens wurde das rasante Wirtschaftswachstum
fortgesetzt, wobei keine großen Schwankungen in der
Wirtschaft vorkamen. Im ersten Quartal erreichte das Bruttoinlandsprodukt
im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahrs ein Wachstum
von 9,8%, die Wachstumsrate entspricht im Großen und
Ganzen der des ersten und vierten Quartals des Vorjahrs. Die
Wachstumsrate der Industrieproduktion nahm jedoch im April
im Vergleich zur hohen Wachstumsrate des gleichen Zeitraums
des Vorjahrs geringfügig ab und lag bei 19,1% und sank gemessen
an der Wachstumsrate im März des laufenden Jahres um
0,3 Prozentpunkte.
Zweitens machte die landwirtschaftliche
Produktion einen guten Anfang, seit dem Jahresbeginn werden
verschiedene politische Maßnahmen, die im Dokument Nr.
1 des Zentralkomitees der KP Chinas genannt sind, schrittweise
durchgesetzt und die Wirkung der marktorientierten Preisgestaltung
kommt zu voller Entfaltung. Außerdem wird vermehrt in
die Landwirtschaft investiert und die Getreideanbauflächen
werden vergrößert, darüber hinaus entwickeln sich
die wirtschaftlichen Nutzpflanzen weiter relativ schnell,
und Tierzucht und Fischereiwesen behalten ein stabiles Wachstum
bei.
Drittens erfährt der Bedarf
an Konsumgütern eine stabile Entwicklung. Das Einzelhandelsvolumen
der Konsumgüter stieg von Januar bis April im Vergleich zu
dem des Vorjahrs um 11,3%, preisbereinigt liegt das Wachstum
bei 9,6%. Diese Wachstumsrate entspricht der des gleichen
Zeitraums des vorigen Jahres. Das Warenangebot ist ausreichend.
Viertens weist der Außenhandel
kräftiges Wachstum auf. Das gesamte Im- und Exportvolumen
von Januar bis April erreichte 336,2 Mrd. US-Dollar, was gegenüber
dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs einen Anstieg um 38% bedeutet.
Dabei erreichte der Export 162, 7 Mrd. US-Dollar, im Vergleich
zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 33,5%; der Import erreichte
173,5 Mrd. US-Dollar und weist im Vergleich zum Vorjahr einen
Anstieg von 42,4% auf. Damit ergibt sich aus dem Im- und Export
ein Handelsdefizit von 10,8 Mrd. US-Dollar. Das liegt vor
allem daran, dass der Bedarf im Inland kräftig wuchs,
Energieressourcen knapp wurden und der Import wichtiger Rohrstoffe
zugenommen hat.
Fünftens wachsen die Einnahmen
des Staates, der Betriebe und der Einwohner relativ schnell.
Im ersten Quartal lag die Zunahme des verfügbaren Pro-Kopf-Einkommens
der städtischen Bevölkerung gegenüber dem gleichen
Zeitraum des Vorjahrs preisbereinigt bei 9,8%, und die der
ländlichen Bevölkerung bei 9,2%. In den ersten vier
Monaten wuchsen die Staatseinnahmen im Vergleich zum gleichen
Zeitraum des Vorjahrs um 34,8% und das Wachstum des durch
die großen Industrieunternehmen erzielten Gewinns lag
bei 45,7%.
Sechstens bleibt die Preissteigerung
der Konsumgüter in einem normalen Rahmen, von Januar bis April
betrug die Gesamtpreissteigerung der Konsumgüter der Bevölkerung
3%, was im Vergleich zum ersten Quartal des laufenden Jahres
eine Erhöhung von 0,2 Prozentpunkten bedeutet. Damit
kam es zu einer unerheblichen Preissteigerung, was vor allem
daran lag, dass die Steigerung der Getreidepreise die Preise
der Nahrungsmittel mit sich zog.
Siebtens zieht das Investitionsumfeld
weiterhin Investoren an. Im ersten Quartal betrug der Geschäftsklimaindex
138,8, was im Vergleich zum ersten Quartal und dem vierten
Quartal des vorigen Jahres eine Erhöhung von jeweils
6,3 und 5,1 Punkten bedeutet. Im Zeitraum von Januar bis April
dieses Jahres wurden mit ausländischen Investoren direkte
Investitionsverträge in der Höhe von 47 Mrd. US-Dollar
abgeschlossen, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahrs
stellt das einen Anstieg von 54% dar. Die getätigten
ausländischen Investitionen lagen bei 19, 6 Mrd. US-Dollar,
das bedeutet einen Anstieg von 10,1%.
Zheng Jingping weist darauf
hin, dass die Probleme im Wirtschaftsleben unter Kontrolle
seien und das den richtigen und effektiven Maßnahmen
der Zentralregierung zu verdanken sei. Außerdem gehe
die Politik der Makroökonomischen Steuerung in die richtige
Richtung und weise einen größeren Handlungsspielraum
auf. Man habe guten Grund, davon überzeugt zu sein, dass die
Tendenz der chinesischen Wirtschaft im Jahr 2004 weiterhin
eine relativ schnell steigende sein werde.