Philips
in China
Fischen
mit der langen Angel
Von
Mitarbeiter Lu Rucai


Royal
Philips Electronics kam 1920 zum ersten Mal nach China und
gründete 1985 das erste Joint Venture. Mit seinen Investitionen
von mehr als 2.6 Milliarden US-Dollar besitzt Philips 35 Joint
Ventures und Einzelfirmen in China. Nach sieben Quartalen
mit Verlusten, begann Philips 2003 Gewinne zu machen. Während
dieser Zeit spielte der chinesische Markt eine große
Rolle bei Philips – die Chinageschäfte erreichten eine
Rekordhöhe von Gewinnen. „Die chinesische Wirtschaft
entwickelte sich schnell und stabil“, sagt Philips Vorstandsvorsitzender
Gerard Kleisterlee bei einem Chinabesuch 2003, „und sie ist
ein Lichtblick in der Weltwirtschaft und einer von Philips
wichtigsten Märkten. Wir sind zuversichtlich über unsere
Geschäfte in China und die Weiterentwicklung Chinas in
der Zukunft.“
Die Flagge der „Nachhaltigen Wirtschaftsführung“
schwenken
„Nachhaltige
Wirtschaftsführung“ ist das Ziel von Philips in China, was
bedeutet, in den drei Gebieten Verantwortung zu übernehmen:
wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch. Für
Philips bedeuet nachhaltige Entwicklung auch Erfolg in drei
Gebieten anzustreben: wirtschaftlichen Wohlstand, gesellschaftliche
Gerechtigkeit und Umweltqualität. Philips entwickelt
nicht nur umweltfreundliche Produkte, sondern investiert auch
in gesellschaftliche Projekte. Philips spendete seit 1998
ca. 5 Millionen Yuan für die Innere Mongolei, Gansu und Hubei,
um dort 10 Grundschulen der Hoffnung und 307 Büchereien der
Hoffnung zu gründen. Die Firma unterstützte zudem den Cup
des Chinesischen Fußballvereins von 1995 bis 2001, wurde
der Hauptsponsor der „Mannschaft China“ 2001, wodurch sie
die nationale Fußballmannschaft bei der Qualifikation
für den Weltcup unterstützte, und förderte den Wettkampf
des Fußballvereins der Chinesischen Universitätsstudenten.
Philips hofft, sich mit China gemeinsam zu entwickeln. „Der
nachhaltige Erfolg einer Firma kann nicht von kurzfristigen
Unternehmungen abhängen, sagt Zhang Yue, der Vorstandsvorsitzende
von Philips China, „Den gleichen Betrag in die Werbung zu
stecken anstatt in Förderungen würde mehr Direkteinnahmen
bringen, doch Philips will in China Wurzeln schlagen. Das
heißt, dass wir keine sofortigen Einnahmen erwarten
können. Sie kommen nach Jahren der Investitionen.“
Philips hat neue Designs und Lösungen
für Familien mit niedrigen Einkommen ausgearbeitet, die sich
die teuren Produkte nicht leisten können. „Wir werden
unsere Produkte für Fernbildung und Medizin zu niedrigen Preisen
nicht einstellen, weil sie kaum Gewinn bringen, hingegen wollen
wir den Leuten preiswerte Technologie bieten“, sagt Zhang.
Philips will sein neues Markenimage in China
bewerben. Zhang Yue erklärt: „Philips ist eines der größten
internationalen Unternehmen in China. 2003 hatten wir einen
Umsatz von 7.5 Milliarden US-Dollar, von dem 60 Prozent aus
dem Export stammten. Das brachte eine große Menge an
Devisen nach China. Doch sind unsere Leistungen bei der Regierung,
bei den Medien und in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt.
Wir glauben, dass es falsch wäre, für uns selbst zu werben,
wenn wir nichts täten, aber es ist das andere Extrem,
die anderen nicht wissen zu lassen, dass man so viel beigetragen
und gefördert hat.“
Mit der chinesischen Regierung, ein Gewinn-Gewinn-Ergebnis
China ist ein Land, das koordinierte Beziehungen
betont und schätzt. Der Vorstandsvorsitzender von Philips
China, Zhang Yue, der ursprünglich von Taiwan stammt, ist
sich dessen bewusst und berücksichtigt diese Tatsache bei
der Ausformulierung der Entwicklungsstrategie von Philips.
Für ihn ist das Image eines internationalen Unternehmens in
China vorerst sein Image in den Augen der chinesischen Regierung.
Er erkannte auch, dass die chinesische Regierung ein möglicher
gigantischer Kunde für Philips ist. Das Ausmaß der Warenbeschaffung
der Regierung ist sehr reizvoll für jede Firma. „Noch wichtiger
ist, dass die Führung der chinesischen Regierung China auf
den Weg der Offenheit und Entwicklung geleitet hat. Die gute
Koordination der Beziehungen zu den Regierungsstellen zeigt,
dass ein Klima des gegenseitigen Vertrauens herrscht und eine
Gewinn-Gewinn-Situation, besteht.
Der Vorstandsvorsitzende von Philips, Gerard
Kleisterlee besuchte China im November 2003 mit dem Komitee
der Konzernverwaltung. Bei der Pressekonferenz wies er auf
Folgendes hin: „Ich hoffe, dass die Mitglieder des Komitees
der Konzernverwaltung den chinesischen Markt besser kennen
lernen werden, weil er unglaubliches Entwicklungspotential
besitzt.“ Als er im November mit Ministerpräsident Wen
Jiabao und Vizeministerpräsident Huang Ju zusammentraf,
berichtete Kleisterlee von den großartigen Erfolgen
von Philips in China. Das Komitee besuchte acht Großstädte
in China, darunter Beijing, Shenyang, Shenzhen, Qingdao, und
Suzhou und hatte umfangreiche Sitzungen mit Führungskräften
der Lokalregierungen. Dies zeigt, dass sich das gegenseitige
Verständnis zwischen Philips und der Chinesischen Regierung
vertieft hat.
Währenddessen sind die konkreten Investitionen
von Philips mit der Politik der chinesischen Regierung abgestimmt.
„Der Entwicklungsplan von Philips wird im Gleichschritt mit
dem Entwicklungsplan der chinesischen Regierung durchgeführt“,
sagt Kleisterlee, „wir werden weiterhin in China Investitionen
in der Form von Fusionen, Firmenkäufen und Joint Ventures
tätigen, besonders in West- un Nordwestchina.“ Dieser
Plan steht völlig in Übereinstimmung mit Chinas
Plan, den Nordosten zu entwickeln. Daraus resultierend, wird
die Jilin Philips Halbleiter GesmbH., ein Joint Venture zwischen
Philips und Jilin Huawei Electronics, 2004 den Betrieb aufnehmen
und ein neues Projekt für medizinische Ausstattung ist in
Diskussion. Das ist erst der Anfang.
Vielversprechende Aussichten
Der Bekanntheitsgrad und die fortgeschrittene
Technologie sind Philips traditionelle Vorteile auf Chinas
heiß umkämpften Markt. Der Bekanntheitsgrad der
Marke liegt in China bei 95 Prozent. Philips Beleuchtungsprodukte,
Rasierer, elektrische Bügeleisen, Bildschirme und Handy Displaysysteme
sind führend in China. Bildröhren, medizinische Systeme
und optische Speicher liegen auch auf den drei Spitzenplätzen.
Zhuang Yue ist sich der Konkurrenz von Unternehmen in der
gleichen Branche bewusst, die auch alle Markenbewusstsein
und Technologie betonen. „Andere Unternehmen entwickeln ihre
Marken und verstärken ihre technologische Entwicklung.
Wir können unsere Produkte nur in der Führungsposition
behalten, solange wir weiterhin unsere Marke verbessern. Heute
ist Philips in eine Phase der „Technologie für Menschen“ eingetreten,
was Philips in Zukunft einen großen Vorsprung verschaffen
wird. Unsere Produktionsstrategie betont Produktqualität
zu günstigen Preisen.“
Der
chinesische Markt ist komplizierter als der in anderen Ländern,
weil die Kunden dem verschiedenen Einkommensniveaus entsprechend
unterschiedliche Produkte benötigen. Das bringt Philips
auch Chancen. Kleisterlee und Zhang Yue weisen darauf hin,
dass Philips in den nächsten Jahren die Investitionen
in China regulieren wird und die Geschäfte steigern will.
In den letzten sechs Jahren stiegen Philips jährliche
Einnahmen um beinahe eine Milliarde US-Dollar pro Jahr. China
ist nun Philips zweitgrößter Markt nach Amerika.
Kleisterlee hofft, dass Philips’
Einnahmen in China sich in vier Jahren verdoppeln werden und
2007 Amerika überholen werden. Zhang Yue findet dieses Ziel
sogar niedrig geschätzt und glaubt, dass es in noch kürzerer
Zeit erreicht werden kann.