Mai 2004
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Der Bezirk Qamdo, ein reiches Gebiet in Osttibet

Der Bezirk Qamdo liegt in Osttibet. Östlich davon liegen die Provinzen Yunnan und Sichuan, im Norden die Provinz Qinghai, im Süden der Bezirk Nyingchi und im Westen der Bezirk Nagqu. Auf einer Fläche von 130 000 qkm leben 460 000 Menschen. Der Bezirk Qamdo umfasst 11 Kreise: Qamdo, Mangkam, Zogang, Konjo, Banbar, Baxoi, Lhorong, Jomda, Riwoqe, Dengqen und Chagyab. Außer Tibetern leben hier auch Han-Chinesen, Mongolen, Naxi und Hui. „Qamdo“ bedeutet in der tibetischen Sprache „Mündung zweier Flüsse“. Die Verwaltungsbehörde des Kommissars für lokale Angelegenheiten liegt im Marktflecken Qamdo.

Qamdo liegt im Osten des Qinghai-Tibet-Plateaus und im Norden des Hengduan-Gebirges. Topographisch gesehen ist der nördliche Teil höher als der südliche. Die Durchschnittshöhe liegt bei 3700 m. Die Flüsse Jinsha, Lancang und Nujiang laufen hier parallel. Links und rechts der Ufer ragen Gebirge steil empor. Das größte Gefälle beträgt 2700 m. Mehr als 80 Gipfel sind höher als 5000 m, einige sind bekannte „heilige Berge“, bereits für Bergsteiger offen. Die Flusstäler umfassen große Waldflächen mit einem Holzvolumen von 21,73 Mrd. Kubikmeter, 46 700 qm Ackerland und 6,667 Mio. qm Weideland. Im Gebiet liegen Seen und heiße Quellen; es gibt mehr als 600 Arten von Wildtieren, darunter so seltene wie Kleine Pandas, Schneeleoparden , Yunnan-Stumpfnasenaffen, Moschustiere, Zobel, Otter und Luchse. Wichtige Grundstoffe für die Herstellung chinesischer Arznei sind Moschus, Hirschgeweihsprossen, Cordyceps sinensis, Anemarrhena asphodeloides, Fritillaria thunbergii, und Condonopsis pilosula.

Nach traditioneller Vorstellung gehört Qamdo zu Kang; die dort lebenden Menschen nennt man Kamba. Qamdo und seine Bewohner haben lokale und kulturelle Besonderheiten.

Wichtige Sehenswürdigkeiten in Qamdo sind das Qamdo-Kloster, die neolithische Ruine in Karub, das Garma-Kloster, die Gupu-Karsthöhle, die heißen Quellen Wanmeika und Zugyika des Kreises Qamdo; die heiße Quelle Quzeka und der Mam Co-See des Kreises Mangkam; der Himmlische Ra’og-See, der Rem Co-See, die heißen Quellen Ra’og und Gyari, das Tanggar-Kloster und die Garxoi-Felsenmalerei des Kreises Baxoi; der Meili-Schneeberg und die heiße Quelle Meiyu im Grenzgebiet zwischen dem Zogang-Kreis und der Provinz Yunnan; das Banbar-Kloster, das Derdoin-Kloster, der Damda-Berggotttempel und der Puyü-See des Kreises Banbar; die heiße Quelle Yiri, die Macala-Karsthöhle, die Chamoling-Hirschfarm und das Riwoqe-Kloster des Kreises Riwoqe; die Steinstatuen in Rinda Dama, die Lhunglung-Steinschnitzereien, die Shiangkang-Halle, Sagar Richoi und das Joka-Kloster des Kreises Chagyab; das Zezhu-Kloster, der Butogka-See und die heiße Quelle Toqing des Kreises Dengqen; die Seengruppe „21 Taras“ des Kreises Lhorong; die heiße Quelle Qu’nyido des Kreises Jomda. Viele dieser Sehenswürdigkeiten sind bereits für den Tourismus freigegeben. All das kennzeichnet das große Tourismuspotential von Qamdo.

Stadt Qamdo

In der Stadt Qamdo befindet sich der Sitz der Verwaltungsbehörde des Kommissars für lokale Angelegenheiten des Bezirks Qamdo und der Volksregierung des Kreises Qamdo. Er liegt 3240 m über dem Meeresspiegel. „Qamdo“ bedeutet „Vereinigung zweier Flüsse“. Hier kommen zwei Nebenflüsse des Langcang-Flusses, der Zhaqu und der Ngom Qu zusammen.

Die Stadt Qamdo ist eine Bergstadt. Hier gibt es viele hochaufragende Berge, aber nur wenige Ebenen und Flusstäler. Die Stadt wird von den genannten Flüssen in die Teile Yunnanba, Sichuanba und Macaoba geteilt, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Die Bauten stehen an Berghängen oder direkt auf den Bergen. Wenn man sie in der Ferne erblickt, wirken sie märchenhaft auf den Betrachter. Qamdo ist 4,5 qkm groß und hat knapp 10 000 Einwohner. Dort gibt es auch Industriebauten sowie Einrichtungen für Dienstleistungen und Städtebau.

In der Geschichte war Qamdo stets eine wichtige Stadt in Osttibet und ein wichtiger Durchgang von Sichuan nach Tibet. Nachdem die Chuangzang-Straße (Sichuan-Tibet), die Dianzang-Straße (Yunnan-Tibet), die Qingkang-Straße (ein Abschnitt der Staatsstraße 214) und die Hechang-Straße gebaut wurden, hat sich die Verkehrslage deutlich verbessert. Von Qamdo aus kann man nach Westen Lhasa, nach Osten Chengdu, nach Süden Yunnan und nach Norden Qinghai erreichen. Alle Kreise des Bezirks Qamdo sind durch Straßen verbunden. Mit der Fertigstellung des Flughafens in Qamdo wird der Verkehr weiter erleichtert.

Qamdo liegt in einer schönen Landschaft mit vielen Sehenswürdigkeiten. Wegen der bislang noch mangelhaften Verkehrsanbindung bleibt auch für die Zukunft viel zu erschließen. Die lokale Regierung und das Tourismusamt des Autonomen Gebietes Tibet arbeiten aktiv daran.

Es gibt zwei Hauptsehenswürdigkeiten in Qamdo, das Qamdo-Kloster und die neolithische Ruine in Karub.

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