Der
Bezirk Qamdo, ein reiches Gebiet in Osttibet
Der Bezirk Qamdo liegt in Osttibet. Östlich davon liegen die Provinzen
Yunnan und Sichuan, im Norden die Provinz Qinghai, im Süden
der Bezirk Nyingchi und im Westen der Bezirk Nagqu. Auf
einer Fläche von 130 000 qkm leben 460 000 Menschen.
Der Bezirk Qamdo umfasst 11 Kreise: Qamdo, Mangkam, Zogang,
Konjo, Banbar, Baxoi, Lhorong, Jomda, Riwoqe, Dengqen und
Chagyab. Außer Tibetern leben hier auch Han-Chinesen,
Mongolen, Naxi und Hui. „Qamdo“ bedeutet in der tibetischen
Sprache „Mündung zweier Flüsse“. Die Verwaltungsbehörde
des Kommissars für lokale Angelegenheiten liegt im Marktflecken
Qamdo.
Qamdo
liegt im Osten des Qinghai-Tibet-Plateaus und im Norden
des Hengduan-Gebirges. Topographisch gesehen ist der nördliche
Teil höher als der südliche. Die Durchschnittshöhe
liegt bei 3700 m. Die Flüsse Jinsha, Lancang und Nujiang
laufen hier parallel. Links und rechts der Ufer ragen Gebirge
steil empor. Das größte Gefälle beträgt
2700 m. Mehr als 80 Gipfel sind höher als 5000 m, einige
sind bekannte „heilige Berge“, bereits für Bergsteiger offen.
Die Flusstäler umfassen große Waldflächen
mit einem Holzvolumen von 21,73 Mrd. Kubikmeter, 46 700
qm Ackerland und 6,667 Mio. qm Weideland. Im Gebiet liegen
Seen und heiße Quellen; es gibt mehr als 600 Arten
von Wildtieren, darunter so seltene wie Kleine Pandas, Schneeleoparden
, Yunnan-Stumpfnasenaffen, Moschustiere, Zobel, Otter und
Luchse. Wichtige Grundstoffe für die Herstellung chinesischer
Arznei sind Moschus, Hirschgeweihsprossen, Cordyceps sinensis,
Anemarrhena asphodeloides, Fritillaria thunbergii, und Condonopsis
pilosula.
Nach traditioneller Vorstellung gehört Qamdo zu Kang; die dort lebenden
Menschen nennt man Kamba. Qamdo und seine Bewohner haben
lokale und kulturelle Besonderheiten.
Wichtige Sehenswürdigkeiten in Qamdo sind das Qamdo-Kloster, die neolithische
Ruine in Karub, das Garma-Kloster, die Gupu-Karsthöhle,
die heißen Quellen Wanmeika und Zugyika des Kreises
Qamdo; die heiße Quelle Quzeka und der Mam Co-See
des Kreises Mangkam; der Himmlische Ra’og-See, der Rem Co-See,
die heißen Quellen Ra’og und Gyari, das Tanggar-Kloster
und die Garxoi-Felsenmalerei des Kreises Baxoi; der Meili-Schneeberg
und die heiße Quelle Meiyu im Grenzgebiet zwischen
dem Zogang-Kreis und der Provinz Yunnan; das Banbar-Kloster,
das Derdoin-Kloster, der Damda-Berggotttempel und der Puyü-See
des Kreises Banbar; die heiße Quelle Yiri, die Macala-Karsthöhle,
die Chamoling-Hirschfarm und das Riwoqe-Kloster des Kreises
Riwoqe; die Steinstatuen in Rinda Dama, die Lhunglung-Steinschnitzereien,
die Shiangkang-Halle, Sagar Richoi und das Joka-Kloster
des Kreises Chagyab; das Zezhu-Kloster, der Butogka-See
und die heiße Quelle Toqing des Kreises Dengqen; die
Seengruppe „21 Taras“ des Kreises Lhorong; die heiße
Quelle Qu’nyido des Kreises Jomda. Viele dieser Sehenswürdigkeiten
sind bereits für den Tourismus freigegeben. All das kennzeichnet
das große Tourismuspotential von Qamdo.
Stadt Qamdo
In der Stadt Qamdo befindet sich der Sitz der Verwaltungsbehörde des Kommissars
für lokale Angelegenheiten des Bezirks Qamdo und der Volksregierung
des Kreises Qamdo. Er liegt 3240 m über dem Meeresspiegel.
„Qamdo“ bedeutet „Vereinigung zweier Flüsse“. Hier kommen
zwei Nebenflüsse des Langcang-Flusses, der Zhaqu und der
Ngom Qu zusammen.
Die Stadt
Qamdo ist eine Bergstadt. Hier gibt es viele hochaufragende
Berge, aber nur wenige Ebenen und Flusstäler. Die Stadt
wird von den genannten Flüssen in die Teile Yunnanba, Sichuanba
und Macaoba geteilt, die durch Brücken miteinander verbunden
sind. Die Bauten stehen an Berghängen oder direkt auf
den Bergen. Wenn man sie in der Ferne erblickt, wirken sie
märchenhaft auf den Betrachter. Qamdo ist 4,5 qkm groß
und hat knapp 10 000 Einwohner. Dort gibt es auch Industriebauten
sowie Einrichtungen für Dienstleistungen und Städtebau.
In der Geschichte war Qamdo stets eine wichtige Stadt in Osttibet und ein wichtiger
Durchgang von Sichuan nach Tibet. Nachdem die Chuangzang-Straße
(Sichuan-Tibet), die Dianzang-Straße (Yunnan-Tibet),
die Qingkang-Straße (ein Abschnitt der Staatsstraße
214) und die Hechang-Straße gebaut wurden, hat sich
die Verkehrslage deutlich verbessert. Von Qamdo aus kann
man nach Westen Lhasa, nach Osten Chengdu, nach Süden Yunnan
und nach Norden Qinghai erreichen. Alle Kreise des Bezirks
Qamdo sind durch Straßen verbunden. Mit der Fertigstellung
des Flughafens in Qamdo wird der Verkehr weiter erleichtert.
Qamdo liegt in einer schönen Landschaft mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Wegen der bislang noch mangelhaften Verkehrsanbindung bleibt
auch für die Zukunft viel zu erschließen. Die lokale
Regierung und das Tourismusamt des Autonomen Gebietes Tibet
arbeiten aktiv daran.
Es gibt zwei Hauptsehenswürdigkeiten in Qamdo, das Qamdo-Kloster und die neolithische
Ruine in Karub.