November 2004
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Buchbesprechung: Geschichten um Tibet

Von Shu Ping

 

 

Geschichten um Tibet von Zhang Xiaoming ist der erste Titel der Sachbuchreihe: Tatsachen über Tibet, in der noch weitere neun Bände zu den Themen Geographie, Reisen, Religionen, Sitten und Gebräuche, Kunst, Literatur, Bildungswesen, Geschichte und Wirtschaft folgen werden. In dieser groß angelegten Sachbuchreihe werden verschiedene Aspekte von Tibet ausführlich dargestellt, geschrieben werden diese Bände von bedeutenden tibetischen und han-chinesischen Tibetologen bzw. Experten. Sie verwendeten sowohl historische Quellenmaterialien als auch neuere Daten und Fakten sowie zahlreiche Fotos zur Illustration. Der klar gegliederte Aufbau und der flüssige Darstellungsstil tragen auch zum Gelingen dieser Sachbuchreihe bei.

Das Buch Geschichten um Tibet teilt sich in die sechs Kapitel „Land und Leute“, „Geschichte und Fakten“, „Der tibetische Buddhismus und die Theokratie“, „Demokratische Reform und regionale Autonomie der Nationalitäten“, „Reform und Öffnung sowie der allgemeine Wunsch nach Entwicklung“ und „Zwischen Tradition und Moderne“. Schon im Vorwort weist der Autor darauf hin, dass er dem Leser das wahre Tibet zeigen will, indem er neben der Verwendung historischer und neuerer Daten auch seine zehnjährige Arbeitserfahrung in Tibet heranzieht. Kennzeichnend für den Aufbau des Buches ist die synthetische Darstellung von Mythen, geographischen Daten, archäologischen Funden, Auswertung persönlicher Arbeitserfahrung und beeindruckenden Landschaftsbeschreibungen. Daraus kristallisiert sich ein klarer Überblick über verschiedene Seiten Tibets, der durch die abgegrenzten Thematiken der folgenden Bände vertieft wird.

Für Buddhismusinteressierte bieten einzelne Kapitel detaillierte Übersichten über Gründer und Nachfolger der fünf Sekten des tibetischen Buddhismus. Durch die Anführung historischer, zum Teil abgebildeter Quellenmaterialien wird in überzeugender Weise dargestellt, dass Tibet bereits in der Yuan-Dynastie (1206 – 1368) „in die Verwaltung der Zentralregierung der Yuan-Dynastie eingegliedert wurde“ und dass „unter der Herrschaft der Ming-Dynastie (1368 – 1644) die Gesellschaft und die Wirtschaft in Tibet stabil waren und auch die kulturelle Entwicklung eine Blüte erreichte“ und außerdem wird beweiskräftig darauf hingewiesen, dass durch die Entsendung von Hochkommissaren „die Herrschaft der Qing-Dynastie (1644 – 1912) aktiver und erfolgreicher als in den Dynastien davor war“, und dass selbst „der Ehrentitel, Dalai Lama‘ vor 350 Jahren von der Zentralregierung der Qing-Dynastie verliehen wurde“.  

Die darauf folgenden Kapitel enthalten Darstellungen über die gesellschaftliche Umwälzung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und über die wirtschaftliche Entwicklung Tibets in der Gegenwart. Aus der Schilderung der erfolgreich umgesetzten Unterstützungsprojekte gewinnt man einen guten Einblick in die parallele Wirtschaftsentwicklung Tibets beim gesamten Wirtschaftsaufschwung Chinas in den Jahren der Reform und Öffnung.

Zhang Xiaoming: Geschichten um Tibet. Sachbuchreihe: Tatsachen über Tibet. (Beijing, China Intercontinental Press 2004) 

ISBN 7-5085-0166-7/K.389, 28.00 Yuan

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