Shenzhen,
ein Ort,
wo
die Morgensonne aufgeht
Von Hou
Ruili
Shenzhen ist in China mit einer gerade 23-jährigen
Geschichte eine junge Stadt. Sie liegt in der subtropischen
Zone, mit Blick auf das Südchinesische Meer. Ende 1979 fuhr
ein Zug voller Pioniere nach Shenzhen, damals ein kleines Fischerdorf.
Damit begann in Shenzhen ein neues Zeitalter.


Wie über Nacht erhielt Shenzhen ein neues
Antlitz: Hohe Gebäude wuchsen nebeneinander in die Höhe,
Straßen durchquerten zahlreiche Grünanlagen. Außer
den Arbeitskräften und den Anlagen für die anfänglichen
Aufbauarbeiten investierte der Staat keinen einzigen Pfennig
in Shenzhen. Aber Shenzhen kam dafür in den Genuss der Öffnungspolitik.
Für
ein mehrere Jahrhunderte lang geschlossenes Land wie China war
es nicht leicht, die Öffnung durchzuführen. Shenzhen, mit
einer Fläche von weniger als 2000 km2, war das
erste Fensterchen, das China zur Welt öffnete. Durch Shenzhen
wurden Waren, Personal und Geldmittel aus dem Ausland eingeführt;
durch Shenzhen lernten die Chinesen die Außenwelt kennen,
erweiterten ihren Horizont und wurden weitherzig. Hier unternahm
China die ersten Schritte, um internationalen Anschluss zu finden,
und hier ist auch der Ort, wo die Unterschiede immer kleiner
werden.
Seit dem Gründungstag befolgte die Stadt Shenzhen
die Öffnungspolitik und handelte nach den Gesetzmäßigkeiten
des Markts. Für die Chinesen, die bis dahin keine Vorstellung
vom Markt hatten, war sie ein Ort voller Chancen, eine Goldgrube,
auch wenn ihnen bewusst war, dass Chancen und Risiken immer
zusammen bestehen. In der Goldrauschstimmung kamen unzählige
junge Leute aus allen Landesteilen hierher, um ihr Glück zu
versuchen. Gemäß Statistiken sind 98% der heutigen
Einwohner Shenzhens aus anderen Landesteilen zugezogen. Mit
einem durchschnittlichen Alter von nur 29 Jahren hat Shenzhen
die jüngste Stadtbevölkerung der Welt. Dank der großen
Unternehmungslust und des abenteuerlichen Geists dieser jungen
Leute ist Shenzhen eine Stadt voller Vitalität.