August 2002
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Sonderberichte

Presse Schau

Heute mit einem Blick in die

Frankreich hat das Jahr 2003 zum "Chinesischen Jahr" erklärt. "Doch Nizza ist dieser Initiative weit voraus", lesen wir dazu in der deutschsprachigen "Riviera-Côte d'Azur Zeitung". Hier sei schon in diesem Jahr China im Blickpunkt.

Seit Monaten erregen die verschiedensten Veranstaltungen zum Thema China die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Zunächst hat sich Nizza mit der italienischen Riviera-Metropole Sanremo zusammengetan und eine vielbeachtete Ausstellung über ursprünglich nur in China beheimatete und dann im Mittelmeerraum angesiedelte Pflanzen präsentiert. Das vom Historischen Naturkundemuseum Nizza, dem Botanischen Garten Nizza und dem Umweltamt Sanremo arrangierte "botanische Ereignis" erinnerte daran, dass von der Römerzeit bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Vielzahl von Nutz- und Zierpflanzen aus China an die französische und italienische Riviera gebracht und dort kultiviert wurden.

"Ganz selbstverständlich pflückt man heute am Mittelmeer Mandarinen, Orangen, Zitronen, Kiwis und Kumquats, und im Sommer erfüllen die exotischen Düfte von Jasmin, Clematis, Hibiskus und Aralien die Luft - und alle stammen sie aus China", schreibt die Zeitung. "Und wieso heißt die Mandarine eigentlich Mandarine? Des Rätsels Lösung: Die in China einst seltene Frucht war ausschließlich den hohen chinesischen Beamten, den Mandarinen, vorbehalten."

 

(Lesern von "China heute" ist der umfangreiche Pflanzen-Transfer von China nach Europa und in andere Teile der Welt nichts Neues, denn diesem Thema war in unserer Zeitschrift bereits eine 34-teilige Serie mit dem Titel "Chinesische Gewächse in aller Welt" gewidmet.)

Die große Pflanzenschau war für Nizza indes nur der Auftakt zu weiteren "China-Events", wie man es heute neudeutsch formuliert. So verwöhnten chinesische Chefköche Feinschmecker mit Spezialitäten aus dem Reich der Mitte; China war Ehrengast bei der diesjährigen "Foire de Nice", der bedeutendsten regionalen Messe; und die Galerie Soardi zeigt noch bis Mitte September eine bemerkenswerte Sammlung von Werken zeitgenössischer chinesischer Künstler.

Einer der ersten europäischen Galeristen, der die kontemporäre Kunst Chinas für den westlichen Markt entdeckte, war Urs Meile aus Luzern. Zusammen mit dem Züricher Kunstsammler Hans Erich Fischer, dem früheren Schweizer Botschafter in China Dr. Ueli Sigg, und den Galeristen Colette und Jean-Pierre Soardi kam nun die Ausstellung in Nizza zustande.

Auf die Frage, was das Faszinierende an den Arbeiten der chinesischen Künstler sei, sagte Urs Meile der "Riviera-Côte d'Azur Zeitung": "Die zeitgenössische chinesische Kunst ist lebendig, sie ist nicht belastet mit einer hundertjährigen Geschichte der Moderne. Je länger sich der Betrachter in ein Bild vertieft, desto mehr sieht er. Es sind poetisch-meditative Werke. Ganze Landschaften steigen nach und nach aus der Tiefe herauf. Wir müssen uns nur die Zeit nehmen, uns darauf einzulassen."

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