Ningbo, eine alte
und moderne Küstenstadt
Ningbo
ist eine ruhige Küstenstadt. Die Ningboer denken aber stets
auch an das tobende Meer. Vor 2000 Jahren fuhr eine große
Flotte unter der Führung von Xu Fu, Magier und Alchemist aus
der Qin-Dynastie (221-207 v. Chr.), übers Meer, womit die Geschichte
des Verkehrs zwischen China und dem Ausland eingeleitet wurde. Anfang
des 20. Jahrhunderts gingen die Schneider Ningbos in verschiedene
Landesteile. Sie gründeten die "Rote Gilde" und begründeten
mit ihrer hohen Kunstfertigkeit einen guten Ruf im ganzen Land.
Nach der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik
erfuhr die Stadt Nongbo große Wandlungen. Die einst engen
Straßen sind verbreitert. Die Menschen sind viel besser und
schöner gekleidet. Sogar die Dialekt Ningbos wird mehr und
mehr durch das Hochchinesisch ersetzt. Ningbo bemüht sich,
mit der Zeit den Schritt zu halten.
Alte
Kulturstadt
Neben den bekannten Ruinen der Hemudu-Kultur,
einer der Wiegen der Zivilisation der chinesischen Nation, dem Tianyi-Pavillon,
der ersten Privatbibliothek Chinas, und dem Baoguo-Tempel, einem
bekannten Holzbau in China mit einer langen Geschichte, gibt es
in Ningbo noch mehrere alten Gärten, Wasserbauprojekte und
heilige Stätten des Buddhismus.
Der Tashan-Staudamm
Die Ruinen Hemudu zeigen, dass unsere Vorfahren
vor 7000 Jahren in Ningbo am Wasser lebten. Sie wohnten in Pfahlbauten.
Vor mehr als 1000 Jahren baute man zum Schutz vor der Überschwemmung
des Flusses Fengjiang im Kreis Yin am südwestlichen Fuß
des Tashan-Bergs den Tashan-Staudamm.
Der Staudamm besteht aus riesigen Steinblöcken
und Holzpfeilern, er ist 100 Meter lang, fünf Meter breit und
hat jeweils 36 Stufen von oben und von unten. Durch ihn wird das
Flusswasser geteilt. Bei Überschwemmungen werden 70% der Wassermenge
in den Strom und 30% in die Bäche geleitet, bei Dürre
ist es umgekehrt. Er gehört zu den vier antiken Wasserbauprojekten
Chinas (siehe Artikel "Große Wasserbauprojekte aus dem
Altertum Chinas").
Da der alte Fluss seinen Lauf änderte, verlor
dieser Staudamm seine Funktion. Er ist aber immer noch in einem
guten Zustand. Zur Zeit lenkt er die Aufmerksamkeit der Fachleute
für antike Wasserbauprojekte auf sich. Immer mehr Leute studieren
ihn. 1988 steht er als ein wichtiges Kulturdenkmal unter dem nationalen
Schutz.
Schöne Seelandschaft
15 km östlich vom Stadtzentrum liegt der
Dongqian-See, der größte Süßwassersee in der
Provinz Zhejiang. Dieser 22 qkm große See ist von Bergen umgeben
und wirkt bei Windstille wie ein grüner Jadestein.
Der
Dongqian-See wurde vor 1200 Jahren angelegt. Um den See herum gibt
es zahlreiche Attraktionen wie Felsen zum Angeln von Taogong, Sandbank
Erling in der Abenddämmerung und Plattform Baishixian, sowie
über 70 Kulturrelikte wie die Grottenkunst "Butuodongtian"
aus der Südlichen Song-Dynastie, die Pagode Erling aus der
Yuan-Zeit, der Tempel Wang Anshi und zahlreiche Steinschnitzereien
aus der Südlichen Song-Dynastie. Außerdem sind hier das
Insekten-Museum des Entomologen Zhou Yao, die Kalligraphie-Malerei-Institution
des Kalligraphen Sha Menghai und der Schmetterling-Pavillon zu finden.
Der Sonne-See und der Mond-See bilden eine schöne
und beliebte Landschaftszone im Stadtzentrum. Die beiden Seen wurden
in der Regierungszeit Zhenguan (627-650) der Tang-Dynastie künstlich
angelegt. In den letzten Jahren wurde das Landschaftsgebiet des
Mond-Sees mit der Entwicklung des Tourismus auf 28,6 ha vergrößert.
Die Insel Yanyu im dunstverhangenen Wasser und das Tiefland mit
zahlreichen Trauerweiden und acht andere Sehenswürdigkeiten
bleiben nach wie vor attraktiv. Über zehn Gebäude im Baustil
der Ming- (1368-1644) und der Qing-Dynastie (1644-1911) sind gut
erhalten.
Der Liang-Zhu-Kulturpark
Die Geschichte der Liebestragödie "Liang
Shanbo und Zhu Yingtai", die man in ganz China kennt, kann
sich mit Shakespeares "Romeo und Julia" messen. Von den
zahlreichen Kulturrelikten über Liang Shanbo und Zhu Yingtai,
die über ganz China verstreut sind, ist der Liang-Shanbo-Tempel
im Kreis Yin der Stadt Ningbo am besten erhalten.
Der Tempel liegt am Ufer des Yuyao-Flusses. In
der alten Zeit kam es oft zur Überschwemmung. Als Liang dort
als Kreisvorsteher tätig war, leitete er die Bevölkerung
bei der Flussregelung an. Zum Andenken an ihn baute man am Flussufer
diesen Tempel.
Im Liang-Zhu-Kulturpark nimmt den Tempel den Hauptteil
ein, aber es gibt auch noch Pavillons, Plattformen, Türme,
Wasserpavillons und andere Bauten im alten Stil, die nach der Liebestragödie
angeordnet sind. Der Caoqiao-Pavillon zum Beispiel, in dem Liang
Shanbo und Zhu Yingtai (als Mann verkleidet) Blutsbrüderschaft
miteinander schlossen, der Turm, in dem Liang ein Rendezvous mit
Zhu hatte, und eine Grünanlage mit einem Paar Schmetterlinge
und dem Regenbogen (Der Liebestragödie zufolge sind die beiden
Geliebten nach dem Tod zu einem Paar Schmetterlinge geworden). Das
vom Park organisierte Hochzeitsfest ist bei den Besuchern sehr beliebt.
Der Waldpark Tiantong ist ein anderes Ausflugsziel
der Einwohner Ningbos. Mit zahlreichen Pflanzenarten, dem Wild des
Urwalds und der Schönheit des Gartens im Osten zählt er
zu den Waldparks nationalen Ranges in China.
Alter Asoka-Tempel
Asoka
(?-232 v. Chr.), Maurja-Kaiser in Nordindien, bekannte sich zum
Buddhismus. Zur Verbreitung des Buddhismus ließ er zu seinen
Lebzeiten über 8000 buddhistische Tempel in Indien und anderen
Ländern bauen. Am Fuß des Taibai-Gebirges in Ningbo liegt
ein alter Tempel, der einzige nach Asoka benannte Tempel in China.
Er wurde vor 1700 Jahren in der Westlichen Jin-Dynastie gebaut und
ist einer der fünf bekannten Tempel der Chan-Sekte des Buddhismus
in China.
Der Asoka-Tempel ist für seine Stupa bekannt,
in der Reliquien Schakyamunis aufbewahrt sind. Die Stupa steht in
einer siebenstufigen Pagode in der prachtvollen Stupa-Halle. Hinter
der Steinpagode gibt es eine Statue des liegenden Buddha. In der
Halle hängen bis heute noch zwei horizontale Tafeln mit Inschriften
in der eigenhändigen Kalligraphie der zwei Kaiser aus der Südlichen
Song-Dynastie (1127-1179). Die Steinschnitzereien von den vier Himmelskönigen
an den seitlichen Wänden hinter dem Tempel und die Ziegelschnitzereien
von den "sechzehn Prinzen" an den Wänden im Raum
für die Darlegung der Sutras sind lebensecht und lebendig.
Die Tempelanlage nimmt eine Fläche von 80
000 qm ein und hat über 600 Gebäude, von denen die Schakyamuni-Halle
und die Stupa-Halle die Hauptgebäude sind. Im Tempel sind die
Stelen aus der Tang- (618-907) und der Song-Dynastie (960-1179)
gut erhalten. Der Asoka-Tempel ist nicht nur Wallfahrtsort der Buddhisten,
sondern er wird auch wegen seiner Architektur, Stein- und Ziegelschnitzereien,
Gartenkunst, Malereien und Kulturgegenstände von in- und ausländischen
Touristen oft besucht.
Stadt in ständiger
Veränderung
Während Kulturdenkmäler das Schaufenster der historischen
Kultur Ningbos darstellen, ändert sich das Antlitz dieser Stadt
mit dem schnell entwickelten Städtebau.
Zhang Weiwen, Bürgermeister Ningbos, sagt:
"Der großzügige Städtebau begann im Jahre 1979.
Besonders mit der Umsetzung der Strategie zum Aufbau Ningbos zu
einer modernen internationalen Hafenstadt hat der Städtebau
eine gute Situation. Ningbo nimmt allmählich die Gestalt einer
neuen Hafenstadt an."
In Ningbo werden die Veränderungen an jeder
Straßenkreuzung, in jedem Wohnviertel, an jeder Brücke
und in jedem Park erzählt.
Umwandlungen an der Mündung
dreier Flüsse
Die Stadt Ningbo wird von den drei Flüssen
Fenghuajiang, Yongjiang und Yuyaojiang in drei Bezirke geteilt.
Sanjiangkou, Mündung dreier Flüsse, ist die Altstadt bzw.
das Stadtzentrum und auch das Fenster Ningbos.
Das Gebiet Sanjiangkou war vor 50 Jahren infolge
des Kriegs so arm wie Slums. Nach der Gründung der Volksrepublik
im Jahre 1949 blieb, obwohl sich der Lebensstandard der Bevölkerung
verbesserte, in diesem Gebiet fast alles bei altem: enge Straßen
und baufällige Wohnhäuser. Der Verkehr in der Stadt war
lediglich mit einer Brücke über den Fenghuajiang (die
Ling-Brücke) und zwei aus Booten zusammengebundene "Schwimmende
Brücken" auf dem Yuyaojiang immer noch ungünstig.
Seit den 80er Jahren wird der Städtebau Ningbos
mit der wirtschaftlichen Entwicklung beschleunigt. Die Straßen
sind verbreitert geworden. Moderne Gebäude stehen harmonisch
in ihrer schönen Umgebung.
1981
spannte sich nur die Jiefang-Brücke über den Yuyaojiang.
Später wurden 22 große Brücken, darunter Eisenbahn-
und kombinierte Eisenbahn/Autobrücken, über den Fenghuajiang
gebaut. 1990 wurde die letzte "Schwimmende Brücke"
durch die Jiangxia-Brücke ersetzt, wodurch der 1167 Jahre alten
Geschichte der "Schwimmenden Brücke" in Ningbo ein
Ende gesetzt wurde. 1992 entstand die 88 m lange Brücke über
den Yongjiang. 1999 wurde die Jiangxia-Brücke von 20 m auf
40,5 m verbreitert. Seit diesem Jahr fördert die Fertigstellung
der Dashani-Brücke in Sanjiangkou den reibungslosen Verkehrsfluss
zwischen den Stadtbezirken.
Der Straßenverkehr in Ningbo wurde auch
wesentlich verbessert. Vor 1994 wurden die Äußere Ringstraße,
Jiangnan-Straße und Mittlere Ringstraße angelegt. Nach
1994 begann man in den Stadtbezirken mit dem Aufbau der Hauptstraßen
und dem Umbau der alten Straßen, so dass nun ein der Stadtentwicklung
angepasstes Straßennetz im großen und ganzen entstanden
ist.
Zhongshan-Straße
und Umbau der Altstadt
Zum Andenken an Dr. Sun Yat-sen wurde die Zhongshan-Straße
in der Altstadt angelegt. An ihren beiden Enden baute man jeweils
ein hohes Stadttor. Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts
wurde diese Straße in beide Richtungen verlängert. Nun
ist sie die längste und belebteste Straße in Ningbo.
Die Wohnhäuser um den Mond-See herum waren
meistens baufällig. Beim Bau der Parkanlage um den See wurden
sie abgerissen. Über 3000 Familien zogen in neue Wohnungen
um. Herr Tang, Arbeiter in der Ventilfabrik von Ningbo, sagte mit
Zufriedenheit über seinen Umzug: "Früher wohnten
wir zu viert in einer Wohnung von 35 qm. Jetzt haben wir mit einem
Kredit von 120 000 Yuan eine angenehme Wohnung von 100 qm gekauft."
Bemerkenswert ist der Bezirk Beilun, ein neuer
moderner Stadtbezirk in Ningbo. Vor 20 Jahren war hier nur eine
Öde. Jetzt hat der Stadtbezirk Beilun eine Fläche von
5,5 qkm und zählt 50 000 Einwohner. An beiden Seiten der breiten
Straßen stehen hohe Häuser nebeneinander. Hier baut man
noch Villen - Wohnviertel für ausländische Kaufleute,
Parks und Wohnviertel mit modernen Häusern. Beilun nimmt schon
die Gestalt eines Bezirks einer modernen internationalen Hafenstadt
an.
Bürgermeister Zhang Weiwen sagte: "In
der Periode des neunten Fünfjahresplans erfuhr der Städtebau
Ningbos einen noch nie dagewesenen großen Aufschwung. Epochale
Umwandlungen vollzogen sich in Land und Stadt. In diesen fünf
Jahren ist eine vierstufige Stadtstruktur entstanden: Schwerpunktstadt,
zweite Schwerpunktstadt, Schwerpunktgemeinde und allgemeine Gemeinden.
Die Verstädterungsquote beträgt nun 45%. Mit einer Investitionssumme
von 30 Milliarden Yuan, die in die Projekte zur Verbesserung der
Infrastruktur geflossen sind, hat Ningbo nun umfassende Stadtfunktionen.
Dank der Entwicklung des Wohnungsbaus beträgt jetzt die Pro-Kopf-Wohnfläche
über 15 qm. Hinsichtlich der Umwelt schenkt man dem ökologischen
Gleichgewicht mehr Aufmerksamkeit."
Ohne Ningboer kein Geschäft
Nach
dem Opiumkrieg im Jahre 1840 wurde die Regierung der Qing-Dynastie
gezwungen, fünf Hafenstädte Chinas, darunter Ningbo, den
Westmächten zu öffnen. Seitdem gilt Ningbo als eine wichtige
Außenhandelsstadt Chinas.
Am 1. Juni 1979 erklärte der Staatsrat Ningbo
zu einer geöffneten Stadt. Mit der Entwicklung ihres Hafens
fand Ningbos Wirtschaft einen Weg zur Welt. Das Außenhandels-Bewusstsein
der Ningboer und die Tradition der "Ningbo-Gilde", Geschäfte
im Ausland zu treiben, verhelfen der Außenwirtschaft Ningbos
zum Aufstieg.
Schaufenster des Außenhandels
Der Hafen Ningbos hat eine Geschichte von mehr
als 1200 Jahren. Erst seit den 80er Jahren erlebte er einen stürmischen
Aufschwung. Die Zahl der Liegeplätze für 500-Tonnen-Schiffe
aufwärts nahm von 11 auf 62 zu, darunter 26 für 10 000-Tonnen-Schiffe
aufwärts.
Der Hafen besteht aus drei Hafengebieten, die
am Fluss, an der Flussmündung und am Meer liegen und jeweils
mehrere Liegeplätze verschiedener Größe haben. Der
Ningbo-Hafen hat mit 500 Häfen in 80 Ländern und Gebieten
Schiffsverbindung.
Der Hafen Ningbos hat günstige Naturbedingungen.
Sein Fahrwasser ist 30 bis 100 m tief, was für das Einfahren
der Schiffe von 200 000 bis 300 000 Tonnen notwendig ist. Ferner
ist noch eine 120 km lange Küstenlinie mit Tiefwasser zu erschließen.
Die Inselgruppe Zhoushan steht wie ein Wandschirm vor dem Ningbo-Hafen,
so dass er ein ruhiger Hafen bleibt. Hinter der Küstenlinie
mit dem Tiefwasser liegt das flache Land, was für die Entwicklung
der Warenlagerung und Küstenindustrie günstig ist.
1989 wurde das Hafengebiet Beilun vom Staat als einer der vier internationalen
Umschlaghäfen festgelegt, die auf dem Festland Chinas als Schwerpunktprojekte
zu erschließen sind. Hier baut man jetzt fünf Basen,
die dem Umschlag von importierten Eisenerzen, dem Umschlag von internationalen
Containern, dem Speichern und Umschlag von Kohle, Rohöl und
raffiniertem Öl sowie flüssigen Chemieprodukten dienen.
Außerdem befinden sich noch vier Liegeplätze im Bau,
die ausschließlich für Containerschiffe bestimmt sind.
Youngor - Fahne der Ningbo-Bekleidung
Die
Ningboer haben eine Tradition, Handel in anderen Landesteilen und
sogar im Ausland zu treiben. Ein geflügeltes Wort lautet: "Ohne
Ningboer kein Geschäft." Dr. Sun Yat-sen bemerkte einmal
hierzu: "Die Ningboer haben reiche Erfahrung in Handel und
Industrie. In jeder Hafenstadt in unserem Land gibt es Kaufleute
aus Ningbo. In den Ländern Europas sind ihre Spuren auch zu
finden. Hinsichtlich der Leistungen und Einflüsse gelten sie
als die ersten in China." Heute leben 73 000 Kaufleute Ningboer
Herkunft in 64 Ländern und Gebieten in der Welt. Die Zahl erreicht
300 000, wenn man ihre Nachkommen dazu rechnet. Unter ihnen gibt
es Bosse im Handel- und Industriekreis, Experten für Wissenschaft
und Technik, prominente Vertreter im sozialen Leben. Sogar zwei
der "Schiffskönige der Welt" stammen auch aus Ningbo.
Von dieser Tradition profitierend, erzielen die Nongboer große
Erfolge beim Außenhandel.
Die Youngor-Gruppe ist beispielsweise ein modernes
Bekleidungsunternehmen in Ningbo. Das Import- und Exportvolumen
dieser größten Konfektionsfabrik in China lag im Jahr
2000 bei 150 Millionen US-Dollar. Ihre Marke "Youngor"
wurde vom Ministerium für wirtschaftliche Verbindung mit dem
Ausland und für Außenhandel als eine der "bekannten
Marken für Exportwaren, die man mit Nachdruck unterstützen
und entwickeln soll" ausgezeichnet. Die in Betrieb genommene
"Internationale Bekleidungsstadt" ist die größte
und mit modernen Anlagen ausgerüstete Bekleidungsfabrik in
Asien, in der Design, Produktion und Vertrieb sowie Textilindustrie
und Kleidungsanfertigung unter einem Dach versammelt sind. Li Rucheng,
Generaldirektor der Joungor-Gruppe, möchte seinen Traum verwirklichen,
der Marke "Youngor" Weltruf zu verschaffen und sein Unternehmen
zu einem multinationalen Konzern auszubauen.
Während die Ningboer den Exportmarkt in Asien,
Europa und Amerika konsolidieren und entwickeln, verstärken
sie ihr Studium über den neuen Markt in Afrika, Lateinamerika
und Osteuropa sowie die Lücken auf den Märkten in Asien,
Europa und Amerika. Bis Ende des letzten Jahres gab es in Ningbo
über 2000 exportorientierte Unternehmen. Ihre Waren waren in
180 Ländern und Gebieten gefragt.
Bis heute haben 26 der 500 Topunternehmen der
Welt ihr Kapital in Ningbo investiert. Vor kurzem fand das dritte
Investitions- und Handels-Symposium der Provinz Zhejiang in Ningbo
statt. Dabei wurden Verträge für 216 Projekte mit einer
Gesamtinvestition von 2,65 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Das
Geschäftsvolumen betrug 38,13 Millionen US-Dollar.
Ein idealer Platz für
Pionierarbeit
Während der Periode des neunten Fünfjahresplans entwickelte
sich die Volkswirtschaft Ningbos sehr schnell. Im Jahre 2000 betrug
das Bruttoinlandsprodukt der Stadt 119,15 Milliarden Yuan. 550 Projekte,
in die ausländische Kaufleute insgesamt 1,455 Milliarden US-Dollar
investieren, wurden neulich genehmigt. Das Import- und Exportvolumen
belief sich auf 7,541 Milliarden US-Dollar. Ningbo zieht immer mehr
in- und ausländische Investoren an.
Im östlichen Küstengebiet entstand eine
vitale Wirtschaftszone. Hier befinden sich die wirtschaftlich-technische
Erschließungszone Ningbos, die zollfreie Zone Ningbos, die
Erschließungszone auf der Daxie-Insel und der neue Bezirk
Yongjiang. Dank ihrer günstigen geographischen Lage, ihrer
Vorteile in den Funktionen und der hier durchgeführten Vorzugspolitik
werden sie zu wichtigen Orten für die Entwicklung der exportorientierten
Wirtschaft in Ningbo.
Die wirtschaftlich-technische
Erschließungszone
Im Oktober 1984 erhielt Ningbo als dritte Stadt
(nach Dalian und Qinhuangdao) vom Staatsrat die Genehmigung, eine
wirtschaftlich-technische Erschließungszone zu gründen.
Ningbos wirtschaftlich-technische Erschließungszone
befindet sich im Gebiet des Yangtse-Deltas und in der Nachbarschaft
mit der Industriestadt Shanghai und dem großen Hafengebiet
Beilun. Heute gibt es hier 567 ausländische Betriebe aus 39
Ländern und Gebieten, die insgesamt 5,26 Milliarden US-Dollar
investierten. Über 20 der 500 Topunternehmen der Welt investierten
ihr Kapital in diese Zone.
Die Exxon Corporation, die nach der Übernahme
von Mobil Oil AG im Jahre 1998 auf die erste Stelle der 500 Topunternehmen
der Welt vorgerückt ist, entschied sich nach ihrer Studienreise
durch China für die Erschließungszone Ningbo. Ein Verantwortlicher
der Firma sagte: "Wir danken der Erschließungszone dafür,
dass sie uns erstklassige Investitionsbedingungen und den besten
Service gewährt. Wir haben die Entschlossenheit und Zuversicht,
hier in Ningbo Wurzeln zu schlagen. Wir wollen mit Ningbo zusammenwachsen
und hoffen, dass Ningbo immer erfolgreicher wird."
In der Erschließungszone sind Keningda und
Yao Yuliang bekannt. Keningda ist ein Betrieb zur Herstellung von
Dauermagnetstoffen und zählt zu den ersten Joint-Venture-Unternehmen
in Ningbo. Yao Yuliang, der Mitbegründer dieses Betriebs, importierte
1986 als erster in Ningbo mit 300 000 US-Dollar eine Anlage aus
den USA und brachte den Betrieb durch zehn Jahre Bemühungen
von einer kleinen zu einer sich schnell entwickelnden Firma.
Im Jahr 2000 wurde ein neues Kapitel für
die Erschließungszone aufgeschlagen. Man will im neuen Jahrhundert
Änderungen in jedem Jahr und große Wandlungen alle drei
Jahre vollziehen.
Zollfreie Zone
Im November 1992 wurde die zollfreie Zone Ningbos
als die einzige dieser Art in der Provinz Zhejiang gegründet.
Im Mai 2001 gab es hier 3500 Unternehmen, darunter über 500
ausländische Betriebe, in die 1,3 Milliarden US-Dollar investiert
wurden. Die zollfreie Zone Ningbos richtete als erste in China einen
Industriepark für die Kommunikationsindustrie, die Pionierarbeit
der Auslandsstudenten, die Halbleiter- und Fotoelektronikindustrie,
internationale Softwarefirmen und ein Zentrum für die Materialverteilung
ein. Außerdem wurden einige Servicezentren für ausländische
Investoren und die Durchführung der Projekte gegründet.
Guo Hui, Generaldirektor der Aijieshi Feinmechanik
GmbH, der nach dem Studium in Japan zurückkam, sagte, dass
er in vielen Städten gewesen sei, bevor er die zollfreie Zone
Ningbos ausgewählt habe. Hier brauchen die Produktionsbetriebe
keine Miete für das erste Jahr zu zahlen. Neben vielen lokalen
Vorzugsmaßnahmen bekommt man noch 200 000 Yuan als Subvention
für Forschung und Erschließung neuer Produkte. In Japan,
so Guo, habe er in zehn Jahren keinen Ort gefunden, der ein so gutes
Investitionsklima für die Pionierarbeit wie Ningbo aufweise.
Von Wu Xinyi, Gao Yan und
Li Jialin
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