Inhalt von Juni 2001
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Beijings Bevölkerung unterstützt die Bewerbung um die Olympiade 2008

Die vierte Ringstraße, die vor kurzem dem Verkehr übergeben wurde, hat das Verkehrsproblem in Beijing teilweise gelöst. Die Betriebe, die die Umwelt in Beijing schwer verschmutzten, sind in die Vororte außerhalb der vierten Ringstraße verlegt worden. Schäbige Häuser sind abgerissen worden und viele Wohnviertel mit modernen Einrichtungen sind inzwischen entstanden. Der Himmel in Beijing ist blau und das Wasser klar geworden. Außerdem ist Beijing an vielen Stellen begrünt worden. Seitdem die Stadtregierung Beijing im vorigen Jahr beschlossen hat, sich um die Ausrichtung der Olympiade 2008 zu bewerben, hat Beijing schon große Veränderungen erlebt. Solche Veränderungen sind nicht nur der Stadtregierung, sondern auch den Einwohnern in Beijing zu verdanken.

Der Taxifahrer Meng Jingshan: "Wir wünschen uns, daß die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2008 in Beijing erfolgreich sein wird. Dadurch könnten sich Verkehr und Tourismus in Beijing schneller entwickeln. Ich beispielsweise wohne jetzt im Südteil der Stadt. Wegen des Ausbaus der Sportanlagen würde mein Haus abgerissen werden, und dann hätte ich die Möglichkeit, in eine neue Wohnung einzuziehen."

Meng Jingshan, ein einfacher Taxifahrer, ist damit landesweit bekannt geworden. Wie kam das?

So wie seine Berufskollegen unterhält sich auch Meng gern mit seinen Gästen. Im Gespräch mit einem amerikanischen Gast im Juli des vorigen Jahres hat er die obenerwähnten Worte geäußert. Er wußte natürlich nicht, daß der Amerikaner Journalist war.

Mengs Äußerung wurde in einer amerikanischen Zeitung veröffentlicht, und das erregte die Aufmerksamkeit der chinesischen Beamten. Sehr schnell verbreitete sich seine Geschichte in Beijing. Dieses Ereignis trägt dazu bei, daß immer mehr Menschen bewußt wird, daß auch sie etwas für die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympiade 2008 in Beijing tun können.

Viele Veranstaltungen zur Unterstützung der Bewerbung sind organisiert worden. Beispielsweise wurde eine Gruppenhochzeitsfeier auf der Großen Mauer veranstaltet, bei der über 500 neue Ehepaare ihre Namen auf ein Spruchband setzten und damit ihre Wünsche für die Ausrichtung der Olympiade ausdrückten. Zahlreiche Menschen nahmen an einer Fahrradtour rund um die Stadt teil. Eine Reihe von Aktionen zur Aufklärung über die Olympiade, zur Propaganda von Wissenschaft und Technik und zur Begrünung der Stadt Beijing wurden organisiert. Besonders erwähnenswert ist das "Projekt des grünen Engels", das vom Umwelt- und Kulturzentrum des Globalen Dorfs Beijing durchgeführt wurde. Dieses Projekt fand bei den 830 000 Schülern und Schülerinnen aus 1150 Grundschulen großen Anklang. Sie wurden in ihrem Wunsch bestärkt, sich für den Umweltschutz einzusetzen.

Einige Taxifirmen haben englische Sprachkurse veranstaltet. Der Taxifahrer Meng Jingshan: "Zum Glück gab es damals in meinem Fall einen Dolmetscher. Sonst wäre es mir unmöglich gewesen, mit dem amerikanischen Journalisten zu sprechen. Ich finde, Englisch zu beherrschen, ist auch für uns Taxifahrer sehr wichtig. Ich lerne jetzt jeden Tag eine Stunde Englisch, auch wenn ich nach der Arbeit sehr müde bin." Meng hat sich das Ziel gesetzt, innerhalb dieses Jahres 100 allgemein verwendete englische Dialoge zu beherrschen. "Dann kann ich mich mit meinen ausländischen Gästen unterhalten", sagte er stolz.

Immer mehr Einwohner in Beijing lernen jetzt Englisch. Die alte Frau Wang Ying im Einwohnerkomitee Chunshuyuan sagte: "In der Vergangenheit konnte ich Ausländern keine Hilfe geben, wenn sie nach dem Weg fragten, weil ich kein Wort Englisch konnte. Jetzt bewirbt sich die Stadtregierung Beijing um die Ausrichtung der Olympiade 2008. Wenn wir Erfolg haben, werden bestimmt zahlreiche Ausländer nach Beijing kommen. Ich will Englisch lernen, damit ich auch etwas für die Olympiade tun kann."

Einer Untersuchung des international renomierten Gallup-Meinungsforschungsinstituts zufolge sind 94,9% der befragten Beijinger für die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympiade 2008. Ein Blinder sagte: "Obwohl ich mir die Wettbewerbe nicht ansehen kann, möchte ich wie die anderen vor dem Fernseher oder am Radio sitzen, wenn die Olympiade 2008 in Beijing stattfindet."

Viele Chinesen haben ihre Wünsche für die erfolgreiche Bewerbung geäußert. Ein Internet-Benutzer schrieb: "Wir wollen jetzt versprechen, daß wir die Olympiade erfolgreich ausrichten können. Und wenn das Versprechen einen Termin braucht, so lautet er: das Jahr 2008!" Besonders eindrucksvoll ist das Vorhaben eines Patienten aus der Provinz Sichuan, der an Krebs leidet. Er hat vor, eine Fahrradtour von Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, durch 21 Städte nach Beijing zu machen. Mitbringen will er ein Spruchband, auf das eine Million Menschen ihre Namen gesetzt haben. Zwar hat er zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden, doch er ist voller Zuversicht: "Ich freue mich darauf, die herzlichen Glückwünsche der Bevölkerung aus der Provinz Sichuan nach Beijing zu übermitteln."

"Im Vergleich zum Jahr 1992 sind die Chinesen viel vernüftiger geworden", sagt der Sozialpychologe Dr. Li Qing, "die Ausrichtung der Olympiade ist nicht mehr von politischen Elementen geprägt. Man betrachtet die Olympischen Spiele aus der Sicht für die Entwicklung der Stadt und des olympischen Geistes."

Yu Shunye ist Leiter der Motorradabteilung der Unternehmensgruppe für Tourismus Lüshun in der Stadt Dalai. Er hat geplant, mit seinem Motorrad über die Große Mauer bei Jinshanling (an der Grenze zwischen Beijing und der Provinz Hebei) zu springen.

Yu Shunyan ist 41 Jahre alt und von klein auf motorsportbesessen. 1981 fuhr er freihändig mit einem Motorrad rückwärts. In 24 Minuten hatte er 28 km bewältigt und wurde mit dieser Leistung ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Diesmal will Yu Shunye mit dem Motorrad rückwärts fahrend über eine 20 m breite Lücke in der Großen Mauer bei Jinshanling springen. Da es dort immer recht windig ist, wird es eine wirklich harte Prüfung für ihn werden.

Yu Shunye: "Von klein auf habe ich mir gewünscht, über die Große Mauer zu springen. Diesmal will ich von Chengde (Provinz Hebei) in Richtung Beijing springen. Das zeigt, daß wir Chinesen die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympiade unterstützen und den olympischen Geist in die Tat umgesetzt haben."

 

Von Li Yu

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