Inhalt von Juni 2001
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Die Grenzstadt Heihe

Heihe ist eine Stadt in der Provinz Heilongjiang und liegt an der Grenze zwischen China und Rußland. Ihr gegenüber liegt Blagoveshchenks, die Hauptstadt der russischen Provinz Amur. In Heihe gibt es eine Zone für die wirtschaftliche Zusammenarbeit auf Staatsebene und eine Handelszone für die chinesische und russische Grenzbevölkerung.

Eine internationale Handelsstadt

Wegen der günstigen geographischen Lage wurde Hehei schon vor über 100 Jahren als "Handelsstadt" bezeichnet. Leider stagnierte der Handel in der späteren Zeit. Nach der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik 1979 strömen wieder zahlreiche Händler aus dem In- und Ausland nach Heihe. Zur Zeit liegen an der 358 km langen Grenze in der Stadt Hehei drei Handelsstellen ersten staatlichen Ranges, ihnen gegenüber befinden sich drei Handelsstellen Rußlands. Von hier aus können die Waren aus Rußland in alle Teile Chinas transportiert werden, während umgekehrt die chinesischen Waren in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und nach Europa exportiert werden.

Anfangs wurde nur gleichwertiger Austausch durchgeführt. Beispielsweise bekam die Stadt Heihe 306 Tonnen chemische Düngelmittel im Austausch gegen 208 Tonnen Wassermelonen. Auf dieser Grundlage entwickelte sich der Grenzhandel sehr schnell. In dem Zeitraum zwischen 1986 und 2000 waren 4,65 Millionen Menschen über Heihe ein- und ausgereist. Es wurden 2,9 Mllionen Tonnen Waren im- und exportiert sowie 400 000 Transportmittel (Schiffe, Busse und Flugzeuge) gezählt. Heute ist Heihe ein wichtiger Knotenpunkt zwischen China und Rußland, durch den über 1000 Unternehmen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten mit mehr als 3000 chinesischen Unternehmen Kontakte aufgenommen haben.

Agrarwirtschaft und Industrie

Heihe ist reich an natürlichen Ressourcen. Die Anbaufläche beträgt 1,25 Millionen Hektar, der Pro-Kopf-Anteil liegt bei 0,7 ha, was weit über dem Landesdurchschnitt liegt. Heihe gehört zu den wichtigen Handelsgetreide-Zentren Chinas, da sie überall fruchtbare Erde aufweist. Es werden hauptsächlich Sojabohnen, Mais, Weizen, Kartoffeln, Zuckerrüben, Flachs und Tabake angebaut. Alle Erzeugnisse zeichnen sich durch ihre hohe Qualität aus. Außerdem ist der Mechanisierungsgrad der Landwirtschaft in diesem Gebiet sehr hoch.

Mit dem Austausch von Wassermelonen gegen Düngemittel im Jahre 1987 wurde das Handelstor an der Grenze zwischen China und Rußland geöffnet. Seitdem bemüht sich die Stadtregierung Heihe, die Agrarwirtschaft zu entwickeln. Eine Basis für das Exportgemüse ist schon aufgebau; außerdem wurden Gewächshäuser, Verarbeitungsfabriken für Fleischprodukte, ein Kühlhaus (das größte Kühlhaus im Nordosten Chinas) und ein Handelsmarkt für Agrar- und Nebenprodukte errichtet.

Inzwischen wurden noch eine Anbaubasis für Obst und Gemüse mit einer Fläche von 2000 ha sowie drei Märkte für den Großhandel mit Getreide, Obst und Gemüse in Rußland aufgebaut. Einige Vereinbarungen über die weitere Zusammenarbeit im Agrarwirtschaftsbereich wurden zwischen der chinesischen und russischen Seite abgeschlossen.

Heihe verfügt über günstige Voraussetzungen für die Entwicklung von Viehzucht, da es Steppen mit einer Fläche von einer Million ha gibt.

Hehei ist sehr wenig von der Umweltverschmutzung betroffen. Das ist günstig für die Entwicklung von Bionahrung. Einige Basen für die Herstellung von Bionahrungsmitteln hat man schon errichtet. Fünf Produkte haben ein Zertifikat als Bionahrung erhalten, u.a. das Mineralwasser der Marke "Jianlong", hergestellt in der Stadt Wudalianchi, Sojabohnen der Marke "Longqi", produziert von der Unternehmensgruppe Baosen in Heihe und bestätigt von der EU.

Die Bionahrung aus Heihe hat einen guten Absatz im ganzen Land gefunden. Produkte von sieben Unternehmen werden in die Stadt Beijing geliefert.

Auch die Industrie in Heihe hat sich schnell entwickelt, obwohl sie nur auf eine kurze Geschichte zurückblicken kann. Heute verfügt sie über zehn Branchen. Kleidung, Sportschuhe, Fleischprodukte, Spielzeug, Kekse, Bier und Mineralwasser werden in großer Menge nach Rußland exportiert. Die Stadtregierung Heihe hat sich das Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren zur größten Basis für die Herstellung der nach Rußland zu exportierenden Waren zu werden.

Tourismus

Aihui ist ein Stadtbezirk von Heihe. In der Qing-Dynastie (1644-1911) war er Amtssitz des Kommandeurs von Heilongjiang. 1858 zwang die russische Regierung der Zentralregierung der Qing-Dynastie den "Aihui-Vertrag" auf. Wegen dieses Vertrages ist Aihui landesweit bekannt, weil die Qing-Regierung damals einen großen Teil des Territoriums abtreten mußte.

In Anhui sind besonders die Ausstellungshalle, der Kuixing-Pavillion und der Sabusu-Park sehenswert. Um den Tourismus zu fördern, hat die Stadtregierung Heihe beschlossen und schon damit begonnen, die alte Stadt Huanggu in Aihui wieder aufzubauen.

Außerdem sollte man nicht versäumen, den Abdämmungssee Wudalianchi zu besuchen. Er besteht aus insgesamt fünf Einzelseen, die miteinander verbunden sind. Daher der Name. Ringsum erheben sich 14 Vulkane, deshalb wird das Gebiet auch als "Museum der natürlichen Vulkane" bezeichnet.

Das Wasser im Wudalianchi enthält über 50 lebenswichtigen Spurenelemente. Außerdem ist das Wasser wirksam gegen viele Krankheiten wie Haut- und Verdauungskrankheiten.

In den letzten Jahren bemüht man sich, das Wasser im Wudalianchi-See zu erforschen. Und zur Zeit haben die aus dem Wasser hergestellten Produkte einen guten Absatz auf dem inländischen Markt gefunden.

Der Fluß Zhanhe ist ideal für reißende Wildwasserfahrten. Er ist 80 km lang, 40 bis 1000 m breit, 0,5 bis 3 m tief, und von Umweltverschmutzung verschont. Unterwegs kann man auch Fische fangen, jagen oder wilde Pflanzen sammeln.

Nach einer Wildwasserfahrt kann man einen Bummel in der Handelszone an der Grenze zwischen China und Rußland machen. Hier stehen viele Vergnügungseinrichtungen den Touristen zur Verfügung.

Am Abend feiert man dann mit den Angehörigen der Oroqen, einer nationalen Minderheit mit der niedrigsten Bevölkerungszahl aller Minderheiten Chinas. Bis heute haben sie ihre traditionellen Lebensgewohnheiten nicht verändert und sie begrüßen die Gäste aus der Ferne mit Gesang und Tanz. Für die Touristen ist das sicher ein unvergeßliches Erlebnis.

Um die Verkehrslage zu verbessern und damit den Tourismus weiter zu entwickeln, hat die Stadtregierung Heihe beschlossen, die Heilongjiang-Brücke zwischen China und Rußland zu bauen und den Flughafen Heihe auszubauen.

Informationen

Die Stadt Heihe

Die Stadt Heihe liegt im Nordosten Chinas, an der Grenze zwischen China und Rußland. Sie verfügt über einen Bezirk, zwei Kreisstädte und drei Kreise (Es sind der Bezirk Aihui, die Kreisstädte Beian, Wudalianchi, die Kreise Nenjiang, Xunke und Sunwu). Sie hat eine Fläche von 68 000 qkm und zählt 1,7 Millionen Einwohner. Hier leben außer den Han-Chinesen noch die anderen nationalen Minderheiten wie die Mandschu, Hui, Oroqen und Dahuren. Die Bevölkerungsdichte beträgt 24 Einwohner pro qkm.

Heihe hat ein kaltgemäßigtes Kontinentalklima. Der Winter ist lang und der Sommer kurz. Die Temperatur im Winter liegt bei -30 bis -10 Grad Celsius, was für die Eis- und Schneesportarten günstig ist. Im Sommer ist es kühl und deshalb eine ideale Sommerfrische.

58% der Gesamtfläche der Stadt Heihe ist von Wald bedeckt. Mit einer Waldfläche von 2,8 Millionen ha gehört Heihe zu einer der drei größten Waldzonen der Provinz Heilongjiang. Außerdem ist sie reich an Bodenschätzen, 56 sind schon bekannt und die Reserven von 15 Vorkommen wie Gold, Kupfer und Mineralwasser stehen an der Spitze in der Provinz Heilongjiang. Das Kupferbergwerk Duobaoshan ist das zweigrößte Chinas.

Heihe ist reich an natürlichen touristischen Ressourcen wie Eis, Schnee und Wald. Außerdem gibt es hier zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten. Das alles bietet eine günstige Voraussetzung für die Entwicklung des Tourismus.

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