Der Markt
Bei
der Öffnung muss man ein gutes Verständnis des Marktes
haben. Chen Zhiming war einer der ersten Pioniere Shenzhens.
Neben der Arbeit ließ er sich weiterbilden. Einige Jahre
später verdiente er durch Grundstückhandel ein paar Millionen
Yuan, und sein Vermögen erreichte durch weitere erfolgreiche
Projekte 10 Mio. Yuan. Damals war Chen Zhiming 30 Jahre alt.
Unerwartet geriet er zwei Jahre später infolge einer falschen
Investition in schwere Schulden. Nach dem Misserfolg war er
zuerst total entmutigt, beschloss aber nach kurzer Zeit, wieder
von Null anzufangen, denn das Leben, sagte er sich, müsse weiter
gehen. Wie Chen Zhiming haben viele andere Shenzhener den Markt
durch Misserfolge eingehend kennen gelernt.
Von
1980 bis 1991 bemühte sich Shenzhen um die Einführung des Markts
und führte eine Reihe von Reformen durch, mit denen der Rahmen
des traditionellen Planwirtschaftssystems im Großen und
Ganzen niedergerissen wurde. 1992 legte Shenzhen fest, „im ganzen
Land als erstes ein sozialistisches Marktwirtschaftssystem zu
etablieren“. Die schwierigste Aufgabe bestand dabei in der Reform
der staatseigenen Unternehmen. Inzwischen hat Shenzhen ein Bewirtschaftungssystem
für Staatsvermögen und ein Sozialversicherungssystem gegründet,
die Rolle der Regierung verändert und den Aufbau des Marktsystems
vervollständigt. Damit sind in Shenzhen die Umrisse der
sozialistischen Marktwirtschaft sichtbar geworden, was im Mai
1995 von der Staatlichen Kommission für Systemreform anerkannt
wurde. Der Prozess in Shenzhen liefert wertvolle Erfahrungen
für die landesweite Einführung eines sozialistischen Wirtschaftssystems.