Die
Erschließungszone Dalian ist von großer Bedeutung
Von
Liu Guochen*


Ich arbeite
in der Erschließungszone von Dalian. In diese Erschließungszone
hat der Staat keinen einzigen Pfennig investiert. Heute beträgt
ihr Bruttoinlandsprodukt 5 Mrd. Yuan pro Jahr. Man kann sagen,
dass es viel leichter ist, eine Erschließungszone zu
betreiben als ein Staatsunternehmen, weil sie nicht die Belastungen
eines staatseigenens Unternehmen zu tragen hat. In Dalians
Erschließungszone haben sich viele ausländische
Unternehmen, darunter mehr als 300 aus Japan, angesiedelt.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Joint-Ventures, die jedes
Jahr Gewinne in der Höhe von 70 Mio. Yuan verzeichnen.
Meiner Meinung nach sollte die Erschließungszone
bei der Wiederbelebung der alten Industriebasis im Nordosten
eine wichtige Rolle spielen.
So verfügt die Erschließungszone Dalians
mit dem Hafen Dagushan über eine günstige Verkehrsanbindung
für den Verkauf der Produkte aus der alten Industriebasis.
Will die Provinz Liaoning, in der die Stadt Dalian liegt,
die herstellende Industrie mit Nachdruck fördern, wird
die Bedeutung dieses Hafens noch wachsen. Die Schwermaschinenfabrik
Dalian, auch bekannt als Chinesische Schwermaschinenfabrik
Nr. 2, hat im Hafen Dagushan eine große Montageanlage
eingerichtet. So können ihre Produkte direkt von dort
aus mit dem Schiff zu den Kunden gebracht werden, nachdem
die Einzelteile zusammengesetzt worden sind.
Zweitens bietet die Erschließungszone
den alten Staatsunternehmen Gelegenheit, ausländische
Investitionen anzuziehen. Ich war immer der Meinung, dass
die alten staatseigenen Unternehmen keine Zukunft hätten,
wenn sie kein ausländisches Kapital nutzen und die Eigentumsverhältnisse
nicht verändern. Die Praxis der Erschließungszone
hat bewiesen, dass sie für die Industrie im Übergang
von der Plan- zur Marktwirtschaft eine Rolle spielt und den
alten Staatsunternehmen hilft, neue Ressourcen zu erschließen
und sich vom alten System und den alten Ideen zu befreien.
Drittens kann die Erschließungszone
den alten Staatsunternehmen neue Märkte eröffnen.
In der Erschließungszone gibt es viele Betriebe, die
als Zulieferer Einzel- und Maschinenteile herstellen. Weil
diese Produkte meist auf den internationalen Markt gebracht
werden, können sich die alten Staatsunternehmen mit den
internationalen Normen vertraut machen. Zugleich benötigt
die Produktionsindustrie in der Erschließungszone Rohmaterialien,
die sie u. a. im Nordosten einkauft. Hier könnten sich
die alten Staatsunternehmen als Partner anbieten.
Viertens kann man aus dem Verwaltungsmodell
der Erschließungszone Aufschlüsse für die Wiederbelebung
der alten Industriebasis im Nordosten gewinnen. In der Erschließungszone
kontrolliert die Regierung nicht mehr alle Einzelheiten. Sie
übt vielmehr eine Dienstleistungsfunktion aus, wobei die Gesetze
des Marktes bestimmend sind.
Nach meinem Urteil wird die anfängliche
Wiederbelebung des Nordostens fünf Jahre in Anspruch nehmen.
Als alte Industrie- und Ressourcenbasis übernahmen die nordöstlichen
Gebiete nach der Gründung der VR China 1949 die Aufgabe, das
ganze Land kostenlos mit Produkten und Ressourcen zu versorgen.
Meiner Meinung nach sollte die Regierung heute diesen Umstand
berücksichtigen. Bei der Lösung der Probleme im Nordosten,
wie der Ressourcenerschöpfung, der großen Zahl
der Arbeitslosen und des Aufbaus eines Pensionssystems, sollte
der Staat begünstigende Maßnahmen treffen. Wenn diese
Probleme gelöst sind, kann das neue System offiziell
eingeführt werden und die Regierung ein bisschen aufatmen.
Bis die anstehenden Probleme gelöst sind, dürften mindestens
fünf Jahre verstreichen. Was Probleme betrifft, die in der
Zwischenzeit neu auftreten, könnte der Staat weitere
Projekte, die konkurrenzfähig sind, auf dem Markt gute
Aussichten haben und technisch anspruchsvoll sind, für die
nordöstlichen Gebiete ausarbeiten. Die Leute im Nordosten
sind gut gebildet. Viele von ihnen haben auch mit Unternehmen
außerhalb ihrer Heimat Erfolg gehabt. Die gegenwärtige
Lage des Nordostens ist der Planwirtschaft zuzuschreiben.
* Der
Autor ist stellvertretender Leiter der Verwaltungskommission
der wirtschaftlich-technischen Erschließungszone Dalian
und promovierter Ökonome.