März 2004
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Die Erschließungszone Dalian ist von großer Bedeutung

Von Liu Guochen*

Ich arbeite in der Erschließungszone von Dalian. In diese Erschließungszone hat der Staat keinen einzigen Pfennig investiert. Heute beträgt ihr Bruttoinlandsprodukt 5 Mrd. Yuan pro Jahr. Man kann sagen, dass es viel leichter ist, eine Erschließungszone zu betreiben als ein Staatsunternehmen, weil sie nicht die Belastungen eines staatseigenens Unternehmen zu tragen hat. In Dalians Erschließungszone haben sich viele ausländische Unternehmen, darunter mehr als 300 aus Japan, angesiedelt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Joint-Ventures, die jedes Jahr Gewinne in der Höhe von 70 Mio. Yuan verzeichnen.

Meiner Meinung nach sollte die Erschließungszone bei der Wiederbelebung der alten Industriebasis im Nordosten eine wichtige Rolle spielen.

So verfügt die Erschließungszone Dalians mit dem Hafen Dagushan über eine günstige Verkehrsanbindung für den Verkauf der Produkte aus der alten Industriebasis. Will die Provinz Liaoning, in der die Stadt Dalian liegt, die herstellende Industrie mit Nachdruck fördern, wird die Bedeutung dieses Hafens noch wachsen. Die Schwermaschinenfabrik Dalian, auch bekannt als Chinesische Schwermaschinenfabrik Nr. 2, hat im Hafen Dagushan eine große Montageanlage eingerichtet. So können ihre Produkte direkt von dort aus mit dem Schiff zu den Kunden gebracht werden, nachdem die Einzelteile zusammengesetzt worden sind.

Zweitens bietet die Erschließungszone den alten Staatsunternehmen Gelegenheit, ausländische Investitionen anzuziehen. Ich war immer der Meinung, dass die alten staatseigenen Unternehmen keine Zukunft hätten, wenn sie kein ausländisches Kapital nutzen und die Eigentumsverhältnisse nicht verändern. Die Praxis der Erschließungszone hat bewiesen, dass sie für die Industrie im Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft eine Rolle spielt und den alten Staatsunternehmen hilft, neue Ressourcen zu erschließen und sich vom alten System und den alten Ideen zu befreien.

Drittens kann die Erschließungszone den alten Staatsunternehmen neue Märkte eröffnen. In der Erschließungszone gibt es viele Betriebe, die als Zulieferer Einzel- und Maschinenteile herstellen. Weil diese Produkte meist auf den internationalen Markt gebracht werden, können sich die alten Staatsunternehmen mit den internationalen Normen vertraut machen. Zugleich benötigt die Produktionsindustrie in der Erschließungszone Rohmaterialien, die sie u. a. im Nordosten einkauft. Hier könnten sich die alten Staatsunternehmen als Partner anbieten.

Viertens kann man aus dem Verwaltungsmodell der Erschließungszone Aufschlüsse für die Wiederbelebung der alten Industriebasis im Nordosten gewinnen. In der Erschließungszone kontrolliert die Regierung nicht mehr alle Einzelheiten. Sie übt vielmehr eine Dienstleistungsfunktion aus, wobei die Gesetze des Marktes bestimmend sind.

Nach meinem Urteil wird die anfängliche Wiederbelebung des Nordostens fünf Jahre in Anspruch nehmen. Als alte Industrie- und Ressourcenbasis übernahmen die nordöstlichen Gebiete nach der Gründung der VR China 1949 die Aufgabe, das ganze Land kostenlos mit Produkten und Ressourcen zu versorgen. Meiner Meinung nach sollte die Regierung heute diesen Umstand berücksichtigen. Bei der Lösung der Probleme im Nordosten, wie der Ressourcenerschöpfung, der großen Zahl der Arbeitslosen und des Aufbaus eines Pensionssystems, sollte der Staat begünstigende Maßnahmen treffen. Wenn diese Probleme gelöst sind, kann das neue System offiziell eingeführt werden und die Regierung ein bisschen aufatmen. Bis die anstehenden Probleme gelöst sind, dürften mindestens fünf Jahre verstreichen. Was Probleme betrifft, die in der Zwischenzeit neu auftreten, könnte der Staat weitere Projekte, die konkurrenzfähig sind, auf dem Markt gute Aussichten haben und technisch anspruchsvoll sind, für die nordöstlichen Gebiete ausarbeiten. Die Leute im Nordosten sind gut gebildet. Viele von ihnen haben auch mit Unternehmen außerhalb ihrer Heimat Erfolg gehabt. Die gegenwärtige Lage des Nordostens ist der Planwirtschaft zuzuschreiben.

* Der Autor ist stellvertretender Leiter der Verwaltungskommission der wirtschaftlich-technischen Erschließungszone Dalian und promovierter Ökonome.

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