Die
Altstadt Lijiang




Lijiang liegt im Hengduan-Gebirgsgebiet zwischen
der Provinz Yunnan und dem Qinghai-Tibet-Plateau. Auf der Fläche
von 7425 km2 leben 301 000 Einwohner. Die Angehörigen
der Naxi-Nationalität konzentrieren sich in Lijiang. Außerdem
gibt es hier weitere mehr als zehn Nationalitäten. In Lijiang
liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 12,6ºC,
und es ist das ganze Jahr hindurch frühlingshaft warm.
Lijiang hat eine lange Geschichte und schöne
Landschaften, was eine große Anziehungskraft auf Touristen
ausübt.
Vom Lijiang-Flughafen sind Beijing, Shanghai,
Shenzhen und Kunming zu erreichen. Darüber hinaus ist der Straßenverkehr
auch sehr günstig.
Die Altstadt Lijiang
Im
13. Jahrhundert erbaut, ist sie von grünen Bergen umgeben. Im
Stadtgebiet mit der Sifang-Straße als Zentrum gibt es
viele Gassen, die in Reihen geordnet sind und in alle Richtungen
führen. Alle Wohnhäuser sind mit Ziegeln gedeckt, vor denen
drei Flüsse, der Donghe, der Zhonghe und der Xihe, fließen.
Die Straßen sind mit Wuhua-Steinen gepflastert. Beim Regen
sind sie nicht schlammig und in der Trockenperiode wirbelt kein
Staub auf. Am 4. November 1997 wurde die Altstadt Lijiang von
der UNESCO in die Liste „Kulturerbe der Welt“ gesetzt.
Der Lugu-See
Dieser
See, zwischen der Provinz Yunnan und der Provinz Sichuan gelegen,
zählt zu den tiefsten Süßwasserseen Chinas. Darauf
schwimmen drei Inseln. Es ist ein großer Genuss, die schöne
Landschaft während einer Bootfahrt zu bewundern. Wegen
der uralten Bräuche der Mosuo, die am See leben, hat der
Lugu-See für Touristen eine mysteriöse Färbung.
Die Mosuo
Zur Zeit gibt es mehr als 20 000 Mosuo, die
in Lijiang, Ninglang und Yongsheng in der Provinz Yunnan leben
und vor allem in der Landwirtschaft, der Vieh- und Geflügelzucht
tätig sind. Bei den Mosuo haben Frauen eine hohe Stellung
und spielen in der Familie die erste Geige. Diese typische matriarchalische
Gemeinschaft bildet eine große Attraktion für Touristen
aus der modernen Gesellschaft.
Drei parallel fließende
Ströme
Im großen Tal der Hengduan-Gebirgskette
im nordwestlichen Teil der Provinz Yunnan fließen drei
Ströme, der Jinshajiang, der Lancangjiang und der Nujiang,
von Süden nach Norden mehr als 400 km lang parallel. Hier zeigt
sich die Verschiedenartigkeit der geologischen Beschaffenheit,
des Lebewesens und der Nationalitäten Chinas am deutlichsten.
Die Holzresidenz
An der südwestlichen Ecke der Altstadt Lijiang
gelegen und der Verbotenen Stadt in Beijing nachgebaut, war
sie die Residenz des Stammeshäuptlings in der Ming-Dynastie.
In diesem großen Komplex ist der Ehrenbogen „Zhongyifang“
für seine Majestät und große Kunstfertigkeit am bekanntesten.
Das Yulong-Schneegebirge
20 km vom Stadtgebiet entfernt, ist es zu
einem nationalen Landschaftsgebiet erschlossen worden. Wegen
der Gletscher vollständiger Art wird dieses Gebirge als
das „natürliche Museum Chinas für Gletscher“ bezeichnet. Außerdem
ist das Yulong-Schneegebirge sehr reich an biologische Ressourcen.
Vom Tal bis zum Gipfel ist die Landschaft der subtropischen,
der gemäßigten und der kalten Zone zu sehen.
Dorf auf einem riesigen Stein
Dieser riesige Stein liegt in der Schlucht
des Flusses Jinshajiang, rund 110 km nordöstlich von Lijiang
entfernt. Er hat eine Form von schimmerndem Ganoderma, auf dem
108 Familien der Naxi-Nationalität leben. Ihre Häuser,
Betten, Tische und andere Einrichtungen sind ausnahmslos aus
Stein gemacht.
Der Heilongtan-Teich
1 km nördlich von der Altstadt Lijiang
entfernt und am Fuß des Xiang-Berges gelegen, ist er der
Ursprungsort der durch Lijiang fließenden drei Flüsse.
Hier ist ein Park mit Pavillons, Wasserfällen, Quellen
und Grünanlagen zu finden. Besonders bewundernswert ist, dass
das Yulong-Schneegebirge sich im Wasser dieses Teichs spiegelt.
Wandmalereien in Baisha
Die alte Kleinstadt Baisha, ca. 10 km nördlich
von der Stadt Lijiang entfernt, ist die erste Siedlungsstätte
der Naxi. Die Wandmalereien in den Tempelanlagen wie der Liuli-Halle,
dem Dabaoji-Palast und dem Dading-Pavillon stammen aus der Ming-Dynastie
und stehen unter nationalem Denkmalschutz. Im Vergleich zu anderen
religiösen Bildern besteht ihre wichtigste Besonderheit
darin, dass in einem einzigen Bild dieser Art nicht nur Figuren
des Buddhismus, sondern auch die des Taoismus und des Lamaismus
zu finden sind.
Die Naxi-Nationalität
Die Angehörigen der Naxi-Nationalität
leben hauptsächlich in Lijiang, Zhongdian, Weixi und Ninglang
der Provinz Yunnan sowie in Xichang der Provinz Sichuan. In
ihrer langen Entwicklungsgeschichte haben sie ihre einzigartige
Piktographie, die Dongba-Schrift, geschaffen und die Dongba-Kultur
herausgebildet.
Die alte Musik der Naxi
Die alte Musik der Naxi wird als das „lebende
Fossil der chinesischen Musik“ bezeichnet. Darin wird eine taoistische
Musik, die in den zentralen Gebieten Chinas am Mittel- und Unterlauf
des Gelben Flusses schon längst in Vergessenheit geraten
ist, beinhaltet. Alte Musikstücke, alte Instrumente und langlebige
Künstler bilden die drei Besonderheiten der Naxi-Musik.
Die Dongba-Kultur
Diese alte Kultur der Naxi erhielt ihren Namen
dadurch, dass sie in der Dongba-Religion erhalten ist. Allgemeiner
Meinung nach entstand sie spätestens in der Tang- und der
Song-Dynastie und hat damit eine 1000-jährige Geschichte.
Die Dongba-Schrift: Historischen Aufzeichnungen
zufolge gibt es mehr als 1400 Dongba-Schriftzeichen. Die Dongba-Schrift
wird als die „lebende Piktographie“ bezeichnet und ist vollständig
erhalten geblieben.
Die Dongba-Werke: Heute sind noch ungefähr
20 000 Bände über die Philosophie, Geschichte, Astronomie,
Zeitrechnungsmethode, Geographie, Medizin, Literatur und Kunst
vorhanden. Sie werden in in- und ausländischen Bibliotheken
aufbewahrt und sind die Enzyklopädie für die Erforschung
der Frühzivilisation der Menschheit. Der Volksverlag der Provinz
Yunnan hat die sämtlichen Dongba-Werke mit Anmerkungen
herausgegeben.
Die Dongba-Zeremonie: Die Naxi veranstalten,
mit Familie oder Dorf als Einheit, regelmäßig große
Feierlichkeiten, um dem Himmel ein Opfer darzubringen und sich
bei den Ahnen zu bedanken.
Die Dongba-Tanzanleitung: Sie beschreibt ausführlich
die Einordnung und Methoden des alten Tanzes der Naxi-Nationalität.
Als das einzige Tanzfachbuch Chinas, das mit einer alten Schrift
geschrieben wurde, hat die Dongba-Tanzanleitung viel Aufmerksamkeit
von Experten auf sich gezogen.
Die Dongba-Malerei: Die Bilder sind auf Holzschildern,
Papierkarten und Stoffen sowie in Büchern bemalt. Besonders
erwähnenswert ist das Rollbild „Heiliger Weg“, das mehr
als 10 m lang und 0,3 m breit ist. Dieses Bild beschreibt lebendig
den langen Weg von der Hölle in das Paradies. Darin gibt
es mehr als 300 Figuren und Dutzende von seltenen und mythischen
Tieren.