Tianjiquan
– was ist das eigentlich?
Als eine der wohl bekanntesten
traditionellen Sportarten ist Tianjiquan seit langem in ganz
China verbreitet. Es dient der Ertüchtigung des Körpers
und hat zudem einen Heileffekt auf viele chronische Krankheiten.
Taiji ist ein Begriff aus der chinesischen
Philosophie und bedeutet den Uranfang, von dem alle Lebewesen
abstammen. Diese Kampfkunst trägt diesen Namen – Taiji-Faust
bzw. Taiji-Boxen – deswegen, weil die Bedeutungen und Gestaltungen
ihrer Bewegungen den Begriffen der Taiji-Lehre entsprechen,
wie Yin und Yang, Bewegung und Ruhe, Öffnen
und Schließen, positiv und negativ usw.
Taijiquan im Chen-Stil gilt als die älteste
Form, aus der sich die verschiedenen Schulen entwickelt haben.
Sie haben alle jeweils ihren eigenen Stil, besonders in der
Boxhaltung und im Kraftaufwand. Aber in ihren Hand- und Fußbewegungen
haben sie vieles gemein. Diese Bewegungen sind zumeist weich,
fließend, flexibel und abgerundet. Bei der Übung
muss man sein Denken in seine Bewegung einfließen lassen,
seinen Atem seinen Bewegungen anpassen.
Taijiquan auszuüben ist auch bei der Heilung
mancher chronischen Krankheiten eine wertvolle Unterstützung,
denn bei diesen Übungen werden alle Muskeln und Gelenke
des Körpers gestärkt, die Tiefatmung und damit auch
die Zwerchfellbewegung gefördert. Bei der Übung
muss man, wenn man es richtig machen will, seine Gedanken
konzentrieren. Dadurch werden die Funktionen des Zentralnervensystems
und der inneren Organe gefördert. Deshalb ist Taijiquan
besonders unter den Alten, Schwachen und Kranken sehr beliebt.